Kreativbrauerei Kehrwieder / Rækker Mølle Bryghus Prototyp
- Typ Untergärig, kaltgehopftes Lager
- Alkohol 5.9% vol.
- Stammwürze 13.9%
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 6-8°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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Aktuelle Bierbewertung
82% Redaktionsbewertung von der Redaktion
Getestet haben wir dieses unscheinbare, gelb-grünliche Gebräu zu Beginn eines entspannten Grillabends mit anschließender Weihnachtsbaumverbrennung (was manche Leute so rumliegen lassen…).
Jetzt sind wir überzeugt, dass da in Hamburg zwei Typen am Sudkessel stehen, die wissen, was sie machen. Die Zutatenliste liest sich bereits spannend: böhmisches Tennenmalz, belgisches Abbey Malt, Perle und Northern Brewer beim Kochen, Saazer und Simcoe zum Stopfen, und all das nicht für ein IPA, sondern für ein Lager.
Das Ergebnis kann sich schmecken lassen!
Der Geruch steht modernen IPAs in Sachen intensiver Fruchtigkeit in nichts nach – Mango, Pfirsich, Mandarine, Lychee, Grapefruit, Blutorange – der ganze Fruchtkorb wird ausgeschüttet, schwimmend auf einer weichen Süße und einer verblassten Säure im Hintergrund.
Im Einstieg tendieren jene Fruchtnoten etwas zu unreifer Birne hin, eine spitze, bissige Kohlensäure attackiert kurz die Zunge. Die anklingende Säure wird wiederum von traubenzuckriger Süße aufgefangen.
Das Prototyp hat einen knackig-frischen Charakter, ist leicht trinkbar, mit filigraner Textur und trägt dennoch die Aromen.
Am Gaumen zeigt sich eine spelzige Getreidenote und eine staubige, mineralische Trockenheit. Die grasige Bitterkeit ist gut gesetzt und wird durch den leichten Körper in den Vordergrund gedrängt, so dass man an den 25 IBU zweifeln möchte. Leider verfliegen Frucht und Süße etwas schnell, was wiederum zu diesem Eindruck beiträgt.
Uns sind bisher in der deutschen Bierwelt wenige untergärige Biere untergekommen, die angenehme Trinkbarkeit und intensive Aromen so gut kombinieren. Hut ab!
76% Eine frische und fruchtige Kreuzung aus Lager und Pale Ale von TanteHorst
Schön, anzuschauen, betörend in der Nase (starke Fruchtaromen: Ananas, Melone). Im Körper sehr spritzig und frisch, im Abgang hallen stärker Zitrusnoten nach. Sehr lecker!
65% Ein ordentliches Bier von ehemaliger Benutzer
Goldgelb, naturtrüb und auf den ersten Eindruck (der Nase) eher ein IPA als ein Lager. Im Geschmack dann doch mehr Lager, dafür recht bitter. Im Geschmack weniger Frucht als der Geruch vermuten ließ. Auf jeden Fall ein ordentliches Bier, das für mich aber nichts ausgeprägtes hat, dass es aus der mittlerweile großen Zahl an Craftbieren heraushebt. Sollte man mal getrunken haben.
97% Toller Auftritt: das Hamburg Style Lager von dreizack
Craft Beer in Reinkultur: das Kehrwieder Prototyp ein kaltgehopftes Lager, bei dem zum Ende der kalten Gärung Saazer und Simcoe in den Lagertank gegeben werden. Für volle sieben Wochen bei 0°C darf das Bier nun reifen. Dabei entwicklet es eine besonders fruchtige Aromatik und unterscheidet sich im Endergebnis signifikant von jedem anderen Lager. "Hamburg Style Lager" nennen die mittlerweile getrennt agierenden Ex-Partner Oliver Wesseloh und Fiete Matthies (jetzt als Wildwuchs Brauwerk unterwegs) ihr Bier. Die schlichte Bezeichnung "Prototyp" soll den neu kreierten Stil auch namentlich manifestieren.
Goldgelb, matt-trüb (da unfiltriert und nicht pasteurisiert) und mit einer üppigen cremig-weißen Schaumkrone ausgestattet, macht das Bier optisch schon mal einen tollen Eindruck.
Der Duft lässt dann eher auf ein IPA als auf ein Lager schließen. Eine intensive Fruchtigkeit (vor allem Maracuja, Grapefruit und Litschi) strömt in die Nase. Zudem floralen Noten und unterschwellig etwas Malzigkeit. Im Antrunk wird man von einer Welle der Frische überrollt. Ausgesprochen fruchtig (ich bleibe dabei: Maracuja dominiert), sehr weich, leicht schäumend, zurückhaltende Hopfenbitterkeit bei vorbildlich ausgewogener Rezenz. Geschmacklich wirken noch einige Kräuternuancen mit; malzige Süße spielt im Trinkverlauf eine sehr untergeordnete Rolle. Insgesamt eine sehr elegante Komposition. Der schlanke, pils-typische Körper wird hier mit der Rassigkeit eines India Pale Ales kombiniert und erzeugt tatsächlich ein ganz eigenständiges Geschmacksprofil. Ausgesprochen gelungen.
Ein schier endloses Finish hält die Hopfenaromatik noch Minuten nach dem Schlucken aufrecht. Zudem ist der Abgang leicht hefig und säuerlich und hält den knackig-frischen Eindruck auf einem sehr hohen Level. Tendenziell einen Tick kälter genießen. Perfektes Sommerbier. Enorme Süffigkeit.
88% Geil! von LordAltbier
Der Antrunk ist leicht hefig und sehr fruchtig erinnert sehr stark an Mandarine und etwas an Orange. Der Abgang ist hefig, malzig und ebenfalls sehr fruchtig erinnert an Orange, Apfel und Kiwi. Fazit: Ein super Craftbeer, ein Hoch auf den Aromahopfen der diese fruchtige Vielfalt ins Bier bringt. Ich finde das Bier sehr lecker und es geht sehr gut runter. Trinke Ich gerne wieder. Top Bier, bin schwer begeistert!
81% Braukunst Live von Weinnase
etwas mattes goldgelb; üppigste Fruchtigkeit (intensiv Maracuja), sehr klar;
sehr feiner Antrunk mit zurückhaltender Kohlensäure - dennoch rassig; insgesamt sehr fruchtbetont; im Nachhall dann vielleicht etwas zu wenig Rasse.
83% Kaltgehopftes Lager von Bier-Klaus
Kaltgehopftes Bier. Beim Kochen erfolgte keine Hopfung, sondern nur die Vorderwürze und dann das vergorene Bier wurden mit insgesamt vier Hopfensorten gehopft. Trübe goldgelbe bis bernstein Farbe im Glas. Wenig feinporiger Schaum. Intensive Kräuter- und Hopfenaromen, fast IPA-typisch. Aber neben den zitrusartigen Aromen wie Mandarine und Orange bemerkt man auch die feine kräuterige Bittere der Hallertauer Perle. Der Antrunk ist vollmundig und angenehm rezent, während im Mittelteil eher ein pils-typischer schlanker Körper zum Vorschein kommt. Der Hopfennachhall ist schier unendlich und der dominiert den Nachtrunk. Schwierig zu bewerten. Was wollte denn der Braumeister? Ein schlankes pils-typisches Bier, dann ist es sehr gelungen. Für ein Lager wie angegeben, fehlt mir der Malzkörper, das verhindert die 100%. Dennoch sehr gutes und super gehopftes Bier.
34% Rezension zum Kreativbrauerei Kehrwieder / Rækker Mølle Bryghus Prototyp von Er..
Was ist das? Multivitaminsaft? Riecht zumindest so. Und schonmal vorab als kleiner Tipp: Riechen ist bei diesem Bier besser als trinken.
Der Rest ist schwach und unausgewogen. Die Geschichte des Bieres, die auf dem Etikett abgedruckt ist, verspricht in jedem Fall deutlich mehr, als der Inhalt der Flasche zu halten vermag. Schade eigentlich...
79% Hoher Wiedererkennungswert von Hobbytester
Im Antrunk beeindruckt der Prototyp sehr. Man muss sich klar sein: Es handelt sich hier um ein untergäriges Bier, das uns zeigen will, was alles im nur scheinbar starren Rahmen eines Lagers alles möglich ist! Man flirtet dabei recht eindeutig mit einem IPA. Tropenfrüchte in der Nase und auch noch im Antrunk gefallen mir sehr. Im Abgang setzen sich dann eine hopfige und fruchtige Bitterkeit durch, die mir gut gefallen und auch noch eine Weile bleiben. Der Körper ist schön komponiert, nur die Weiche eines Spitzen-IPAs kann er nicht imitieren. Da kommt dann doch ein wenig das Lager im Prototyp durch. Ansonsten gefallen mir die Hopfenimpulse, die hier geschmacklich gegenüber den malzigen Eindrücken dominieren. Letztere wirken nur abrundend. Generell finde ich es aber ein wenig schade, dass die Fruchtigkeit nicht noch länger erhalten bleibt. Hohen Wiedererkennungswert bietet hingegen ein Aroma, das dem Geruch von Tannennadeln nahe kommt. Das ist sehr originell! Gelbgrüne Farbe trifft auf nicht allzu lang bleibenden Schaum. Das Bier ist gut süffig. Es ist genug Kohlensäure vorhanden.
Fazit: Nein, etwas Obergäriges liegt hier nicht vor, aber dieses Lager ist besser als so manches schnell produzierte India Pale Ale. Langsam setzt sich der Trend bei immer mehr Brauereien durch, hohe Qualität ist nicht überall zu erwarten. Hier aber schon, makellos ist dieser Kandidat allerdings auch nicht, gut aber auf jeden Fall!
85% Rezension zum Kreativbrauerei Kehrwieder / Rækker Mølle Bryghus Prototyp von Felix
Farblich gelb, trüb, gute Schaumbildung.
Der Geruch bietet schlanke, hopfige Früchte. Der Simcoe zeigt sich in Reinstform mit seiner Orangennote. Das Bier riecht darüberhinaus nach Ananas, Litschi, Mandarine, es kommt fruchtig, aber auch süß daher, tritt mit seiner schlanken Kontur schnittig und komprimiert auf. Neben der Frucht ist noch eine sehr stimmige Süße zu erkennen. Ohne ein spezifisches Aroma nennen zu Können, kommt sie mir etwas weihnachtlich vor (Vielleicht so etwas wie Mandel? Krokant?).
Der Einstieg ist voll und samtig. Das Lager schmeckt intensiv hopfig, ohne Bittere durchzulassen. Es zieht den Duft ziemlich genau in den Mund hinein, sodass ein fließender Übergang gewärhrleistet ist. Leider wird die Aromatik an dieser Stelle noch nicht erweitert. Das Prototyp zieht sich sogar ein bisschen zurück.
Eine Glanzleistung ist definitiv der Körper! Hier wird endlich mal seit langem für mich wieder eine prickelige, erfrischende Rezenz mit genügend Textur verbunden, sodass Leichtigkeit und Dichte einander nicht ausschließen. Die Rezenz ist verdammt gelungen und eines besonderen Lobes wert. Das Bier prickelt wunderschön ganz hinten am Gaumen und verleitet zum Schlucken, während es im Mundinnenraum eine schaumige Fülle aufbaut. Leider, leider vergeht die Kohlensäure eine Spur zu zügig.
Der Nachtrunk zeigt sich wunderbar natürlich mit leichter Säure, die himmlisch gut auf den Punkt gebracht ist. Das ist eine feinbittere Zitronen- vielleicht eher Limettenschale, leicht kräuterig, sodass sie schon in Richtung Zitronenmelisse geht. Dazu der grüne, knackige Hopfen und eine speicheltreibende Süße wie von Orangenmarmelade. Besonders schön ist, dass hier nun der Lagerstil durchkommt, denn ganz subtil und hintergründig offenbaren sich zarte Heunoten, etwas Getreide, eine leichte Blumigkeit. Wenn auch der erste Eindruck so amerikanisch wirkt, der Schatten des Bieres zeigt die Facetten eines klassischen Lagers.
So sollte doch mal ein Lager sein! Das Prototyp beweist, dass intensive Noten und ein besonderes Geschmackserlebnis keineswegs eine Frage der IBU-Werte sind.
Die Stärke dieses Lagers ist definitiv seine Fähigkeit, eine harmonische, prickelige Leichtigkeit mit rollenden Hopfennoten zu verbinden und das alles dann auch noch sahnigweich einzuwickeln. Es bleibt dabei charakterlich noch stets ein Lager, trocken und kompakt, bewahrt die Ruhe und Zurückhaltung dieses Stils.
Dieses Lager macht richtig, was so viele IPAs falsch machen: Es bindet die Bittere punktgenau ein und bewahrt sich eine betörend wirkende, aber nur zurückhaltend scheinende Süße, die im Trinkverlauf mehr und mehr wächst, dabei aber keine Aromen abgibt. Diese Süße reichert den Geschmack kollossal an und macht das Erlebnis noch viel gelungener.
Hier gibt es keine Hin und Her. Das Prototyp reitet auf einer steten Welle, die genau weiß, wo sie hin will.
Der Körper ist durch die Ausgewogenheit von Rezenz und Textur absolut grandios formuliert und letztlich lässt einen der Abgang völlig zufrieden zurückfallen. Die Verbindung von Fruchtigkeit, Herbe und Süße ist enorm entspannend und geht nicht nur in den Magen, sondern auch durch die Muskeln und Sehnen.
Es freut mich sehr, endlich mal ein wirklich gutes Lager im Glas zu haben. Ich glaube, dieses Bier ist, was viele Pale Ales gerne wären. Jungs, das Glück liegt nicht in der Ferne, sondern vor der Haustür...
Einzig schade an diesem Bier ist - neben der Limitierung natürlich - der schweigende Einstieg. Gerade im Antrunk hätte noch eine Steigerung zum Geruch durchkommen können, es hätte noch mehr außerhalb der amerikanischen Hopfenfrüchte passieren können. Was auch schnell auffällt, ist, dass die geniale Kohlensäure etwas zu schnell den Geist aufgibt.
Insgesamt jedoch spreche ich mich definitiv für dieses Bier aus. Danke, dass endlich mal ein Lager von derartiger Qualität das Licht der Welt erblicken durfte. Danke, dass mit diesem Bier zur Genüge bewiesen wird, dass Hau-Drauf-Hopfungen niemals gegen eine gelungen komponierte Harmonie innerhalb eines Aromakonstruktes bestehen können. Danke, dass der Mut aufgebracht wurde, ein leichtfüßiges, erfrischendes, nicht überladenes Bier zu brauen. Der Kenner dankt es.
Aber: Da geht noch was! Und bitte, bitte, mehr davon!
89% Rezension zum Kreativbrauerei Kehrwieder / Rækker Mølle Bryghus Prototyp von Kaddy
Der / das Prototyp riecht super lecker nach Lychee. Und wenn man jetzt gleich den Geschmack von diesen sirupartigen Lycheegetränken im Sinn hat, wird man sehr positiv überrascht beim ersten Schluck. Das Bier ist vornehmlich herb (Grapefruit) und die Lychee-Pfirsich-Süße schwingt obenauf dezent mit. Ich finde es sehr gelungen und in jedem Fall empfehlenswert!