Schneider Weisse - Tap X - Meine Porter Weisse
Private Weissbierbrauerei G. Schneider & Sohn, Kelheim, Niederbayern, Bayern
- Typ Obergärig, Porter-Weissbier
- Alkohol 7% vol.
- Stammwürze 16.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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87% Schwarze Weisse von der Redaktion
Dass man sich bei Schneider auf Stilmischungen versteht, zeigte bereits die Hopfenweisse, die auf ungeheuer intensive Weise IPA und Weizenbier verbindet. Mit der Porter Weisse steht nun die nächste Stilmélange an.
Zunächst mag hier Skepsis aufkommen, assoziiert man doch mit Weizen eher helle, fruchtige Noten, während Porter mit intensiver Röstigkeit ganz klar die dunkle Schiene bedient. Doch geht man in Richtung der dunkleren Vertreter unter den Hefeweizen, erscheint die Kombination sehr schnell logisch. Die Bananennoten eines Weizenbiers mit den Schokoladennoten eines Porters? Das klingt verlockend. Auch vom Körper her können beide Stile sehr dicht und cremig ausfallen, und ergeben so natürliche Partner.
Wie also ist die Vermählung gelungen?
Die Porter Weisse zeigt zunächst einmal ein tiefes, trübes Dunkelbraun im Glas, welches nur am Rand von Licht durchdrungen werden kann. Darauf türmt sich cremiger, graubrauner Schaum.
Wer die Nase über das Glas hält, wird zunächst erwartungsgemäß von hefebetonten, intensiv süßen Bananennoten in Empfang genommen, die hier reif bis matschig ausfallen. Neben Beinoten von Rosine, Nelke und Zitrone finden sich rauchige Anklänge und eine leichte Salzigkeit, die daran erinnern, dass auch das Porter noch mitspielen möchte.
Im Mund schäumt das Bier umgehend aggressiv auf, bleibt aber ansonsten subtil. Die verspielte Süße behält ihre Noten von Banane und Zitrone, hinzu kommt ein Hauch Eierkuchen, wie man ihn von manchen dunklen Hefeweizen kennt. Auch eine leicht Bitterkeit schwingt hier bereits mit.
Das Mundgefühl ist cremig-weich, das Bier hat eine dichte, volle Textur, die dennoch Raum für eine facettenreiche Aromatik lässt. Einzig der Alkohol schmeckt ein wenig durch.
Im Abgang übernimmt die Bitterkeit das Ruder. Diese ist nicht allzu intensiv, bleibt aber enorm lange und trocken im Rachen hängen und hat fast etwas von Zitronenschale. Ansonsten schwimmen die Röstnoten auf einem dichten Weissbierkern, die Banane wird, wie eingangs gewünscht, von den leicht schokoladigen Malznoten ummantelt.
Einmal mehr zeigt sich hier ein Händchen für subtile Aromenspiele. Das dunkle Hefeweizen gibt hier ganz klar den Ton an, doch schmeckt man zu jeder Zeit den Einfluss des Porters. Erst im Nachhall vermeint man plötzlich, ein reines Porter getrunken zu haben.
68% Tap X von Massingasetta
Grundsätzlich empfindet man ein gewisses Vergnügen eine solche Flasche zu präsentieren und gemeinsam zu probieren. Der nicht Biertester der nur gerne seine Helles oder Weissbier geniesst muss sich hier sehr anstrengen sich dieser Geschmacksviellfalt herzugeben. Schon der Geruch und Anblick dieses Bieres ist für Biergeniesser sicherlich eine Wonne. Dunkel und eine königliche Schaumkrone. Der Geruch ist mit Malznoten bespickt aber die durchdringende Kraft ist die Hefe und Röst sowie Rauchnoten. Die Fruchtigkeitsnuachen kann ich mir mehr vorstellen als tatsächlich erriechen. Der Einstieg ist etwas mischmasch - diese Bier bedarf einen 2. und 3. Schluck. Manch einer wird den 2. und 3. Schluck erst geniessen können. Es hat etwas von Stout (Guiness) und von einem dunklem Weizen. Das ist ungewohnnt, kann aber funktionieren. Ob es das auch schafft kann ich auch bis zun Ende des Glasses mich nicht entscheiden. Ein Bier was man getrunken, versucht haben will. Ein fast gelungener Versuch aus zwei Bierarten, eine neue zu kreieren. Lobenswert.
87% Rezension zum Schneider Weisse - Tap X - Meine Porter Weisse von Bier-Klaus
Dunkelbraune bis schwarze Farbe mit einer extrem dichten sahnigen und haltbaren Blume, die an ein Schaumstoff-Polster erinnert, so stabil ist sie. In der Nase ein sehr fruchtiger würziger Geruch nach Rosinen und Rum, nach einem Sherry-Fass, so fruchtig und holzig. Nach dem Turbulieren steigen extrem röstige Aromen in die Nase, wie mit Rum und Hopfen angesetzter Gerstenkaffee.
Das Porter beginnt sehr vollmundig, wenig rezent und leicht säuerlich. Die Textur ist extrem cremig. Im Mittelteil folgt ein süßer, nussiger und voller Körper, mit geringen alkoholischen Rumnoten. Dazu kommt eine stark hefige Frische. Im Nachtrunk schwebt das Bier über den Gaumen, die 7 Prozent spürt man nicht. Der Abschluß ist leicht und harmonisch, es folgen nur ganz leicht säuerliche Aromen.
Kompliment für den gewagten Bierstil und die gelungene Komposition.
92% Braukunst Live von Weinnase
etwas "schmutzig-braun"; schöne stabile, hellbraune Schaumkrone;
sehr weiche, sanfte Nase mit Anklängen an Schokoladenpudding,Vanille, Rosinen;
schöner frischer, rassiger Ansatz; feine Rezenz zugleich mit Schmelz und schönem vollmundigen Körper kombiniert; sehr schöne, nuancenreiche Frucht (durchaus auch Zitrusnoten und Röstaromen, Kaffee, Schokolade); auch ein wunderbar rassig-frischer langer Nachhall adelt das Bier - Klasse!
73% Für mich ohne Aha-Effekt von Hobbytester
Ich bin ein Fan von der ehemaligen Münchner Brauerei, beispielsweise gehört Meine Hopfenweisse zu den absoluten Lieblingsbieren, besonders gut komponierten Stilmischungen gegenüber bin ich grundsätzlich aufgeschlossen. Dass Meine Porter Weisse hier dazuzuzählen ist, kann ich gleich schon einmal vorwegschicken. Das würzige und auch leicht malzige Aroma gehört auch zu ihren Stärken. Sympathisch war mir auch, dass die Brauerei für die Verkostung auf der Braukunst-Live! 2014 den Gutschein entgegennahm, schließlich handelt es sich um ein im Handel nicht ganz günstiges Bier. Und trotzdem bleibt für mich hier der Aha-Effekt aus. Ich kann eigentlich nicht mehr als ein milderes dunkles Weißbier erkennen, nicht schlecht, aber eben auch kein recht aussagekräftiges Argument für den Rahmen der TAP X-Serie, da gab es schon überzeugendere Vorgänger.
75% Rezension zum Schneider Weisse - Tap X - Meine Porter Weisse von Felix
Sehr dunkles Weissbier mit dichter Trübe.
Der Geruch zeigt eine monströs fette Hefe, ist dunkel mit leichten Rauchnoten, zugleich aber auch beerig-süß. Das Bier verströmt den Duft einer angenehmen Verbindung von trockenen Rosinen und überreifen Bananen, erinnert dabei noch an Lychee und an Sonnenblumenkernbrot. Außerdem besitzt es eine etwas salzige, maritime Note.
Ein wirklich komplexes Weissbier, an dem viel zu holen ist.
Der Antrunk beweist dann aber sofort: Es ist in der Tat ein vollwertiges Weissbier, und nicht wenig davon! Dennoch schmeckt man schon beim Einstieg die leichten englischen Portereinflüsse heraus, wenn sie sich auch vorerst noch subtil zeigen. Das Bier ist dicht und esterig, erneut mit Noten von Salz, Röstbanane (!), Sonnenblumenkernen und etwas, dass an Rumtopf erinnert.
Der Körper ist wunderbar weich, zeigt ein sehr dichtes und fülliges Hefegeflecht mit wenig alkoholischen Noten. Hier kommt der britische Charakter deutlicher hervor, als noch im Einstieg. Das Bier wirkt für seine 7%ABV stilvoll und kantenlos.
Der Nachtrunk ist im Mund eher kurzweilig, aber nicht weniger spannend. Das Bier überrascht mit einem aromatischen Rückzug, um dann ganz punktuiert in der Kehle einen interessanten Hopfen-Röst-Kontrast mit Bitterkeit aufzubauen. Toll, wenn bei einem Abgang wirklich etwas Lebendiges geschieht. Leichte Estersüße umrahmt den röstigen, nun doch deutlich porterlastigeren Nachtrunk.
Die Porter-Weisse von Schneider ist ein ziemlih besonderes Weissbier, das in der Tat großes Lob erfahren sollte.
Das Bier ist, das muss man von vornherein sagen, ein vollwertiges, echtes, unverkennbares Weissbier, das lediglich Einflüsse des Porterstils mitbringt. Die Einflüsse zeigen sich anfänglich leicht und bauen sich nach hinten hin immer mehr aus, sodass das Bier zunehmend englischer, röstiger, dunkler wird, aber immer ein bayerisches Weissbier bleibt. Wirklich schön, wie hier mit den Stilen gespielt wird.
Das Bier ruft eine Herbstassoziation bei mir hervor und überzeugt nicht nur durch die interessante Idee, sondern auch durch eine sublime Umsetzung, die merkbar, doch nicht eindeutig ist. Sehr schön.
Auch schafft es die Weisse grandios, vielschichtig zu sein und nie langweilig zu werden, obwohl die wirklich gewaltige Hefe eigentlich absolut vorherrschend alles mit süßen Wölkchen zukleistert. Keine Plumpheit an dieser Stelle.
Die Porter-Weisse reiht sich nahtlos in die Schneider-Weisse-Produktserie ein und braucht keinen Vergleich zu scheuen.