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Beer like star Schoppe Katerfrühstück (12%)

  • Typ Vanilla Stout
  • Alkohol 12% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#28217

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Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 5 Bewertungen
90% Avatar von Bier-Klaus
85% Avatar von Schluckspecht
71% Avatar von Puck
61% Avatar von CaptainFriendly
36% Avatar von Felix

85% Eiskaffee mit 12 % Alkohol

Avatar von Schluckspecht

Beim Katerfrühstück von Schoppe Bräu aus Berlin handelt es sich um ein Vanilla Stout mit satten 12 % - demenstprechend braucht es eine starke Ale-Hefe und Vanilleschoten, die sogar noch vor dem Hopfen (Perle) in der Zutatenliste auftauchen. Neben Gerstenmalz ist auch Roggenmalz enthalten. Im Glas sieht man ein blickdichtes Tiefschwarz, der braune Schaum darüber steht kompakt und eher kurzweilig. Trotz der tiefen Farbe sind sowohl Schwebpartikel als auch eine durchaus lebhafte Karbonisierung erkennbar.

Der Duft schreit das Röstmalz förmlich heraus, es riecht nach Mokka, Kaffee und extrem dunkler Schokolade. Auf der süßen Seite zeigen sich Karamell und Vanille. Der Alkohol kann sich sehr gut verstecken, ein Bier mit ungefähr der Hälfte wäre kaum weniger auffällig - das Malz schluckt hier anscheinend ziemlich viel. In der Nase überwiegt Süße statt Würze, dennoch vermeidet das Vanilla Stout einen modrigen Eindruck.

Mit schönen Bourbon-Vanillenoten und feiner Röstmalzigkeit steigt das Stout halbwegs samtig und ölig ein. Ich staune, dass man die Vanille so wunderbar herausschmeckt, die mich hier in erster Linie an Vanilleeis mit Mokkabohnen und Eierlikör erinnert. Zusammen mit den Röstmalznoten ist das eine etwas andere Variante eines Eiskaffees. Der Körper moussiert mit Schokoladen- und Mokkanoten, die Vanille ist wunderbar darauf abgestimmt. Erstaunlicherweise schmeckt man auch den Alkohol zu Beginn kaum heraus, dieser zeigt sich im höheren Maße erst im vanillig-schokoladigen Finale, das noch lange nachglüht und erneut Mokka-Noten darbietet. Nicht übel!

Das Katerfrühstück ist mit Sicherheit nichts für jeden Tag, davor würde ich auch eindringlich warnen. Nein, am Geschmack liegt es nicht, denn dieser ist von vorn bis hinten hochkarätig und hochwertig ausgeführt. Die Süße ist wie bei einem erstklassigen Likör hervorragend eingebunden und wirkt durchweg positiv. Das obergärige Starkbier stößt den Genießer nicht vor den Kopf, möchte aber eben mit Ruhe und Bedacht genossen werden. Sonst ist der nächste Kater wohl vorprogrammiert...

Schön ist definitiv, dass dieses Stout - der Stil ist eindeutig erkennbar - nicht sparsam mit der Vanille umgeht. Da hier echte Vanilleschoten verwendet wurden, die allgemein sehr preisintensiv ausfallen, ist auch das Bier von Schoppe Bräu kein Schnäppchen. Aber es lohnt sich, da schnurrt der Kater!

Bewertet am

90% Rezension zum Schoppe Katerfrühstück (12%)

Avatar von Bier-Klaus

Mein Dank für das Bier geht an Wolfgang Hösl. Eingebraut wurde es unter anderem mit Vanille und Roggenmalz.

Pechschwarz und blickdicht wie einen Damenstrumpfhose ist die Farbe. Ölig fließt es ins Glas, vollkommen ohne Schaum. Ich rieche nur intensive Vanille, sonst gar nichts. Der Antrunk beginnt mit einem voluminösen Malzkörper und sehr ruhig, das passt zu diesem Bier. Was für ein mächtiger Körper! Im Geschmack kommt die intensive Vanille in den Vordergrund, gestützt auf einen Malzapparat mit einer süße wie Kandiszucker. Die dunklen Schokoladen und röstigen Kaffeearomen des Malzes wirken nur im Hintergrund, komplett anders als bei einem herkömmlichen Imperial Stout.

Die herausragendste Eigenschaft des Stouts gereicht ihm gleichzeitig zum Nachteil. Durch die starken Vanillearomen erinnert es mich an das Noctus Vanilla und an das Magnus 15 von Riegele. Diese Biere haben einen mächtigen Körper, intensiven Vanillegeschmack, sind etwas süßlich und sehr rund. Dem Katerfrühstück fehlt aber der Tiefgang und die komplexe Struktur der Riegele Biere. Deshalb kann es sich nicht ganz mit denen messen. Das ist aber keine Schande, wenn man mit den weltbesten Bieren nicht ganz auf Augenhöhe ist. Das Katerfrühstück ist ein hervorragendes Imperial Stout, es schmeckt mir hervorragend und ist super süffig. Aber aus den genannten Gründen kann ich nicht mehr als 90% vergeben.

Bewertet am

71% Rezension zum Schoppe Katerfrühstück (12%)

Avatar von Puck

Als Katerfrühstück eignet sich das Imperial Stout sicher nicht. Tiefschwarz, geringe Schaumbildung und süssliche Noten in der Nase. Der Antrunk dann wenig rezent, dafür aber weich mit leichten Röstaromen und Noten von Kaffee. Recht schnell kommen dann die Vanillenoten hinzu, die dem Ganzen eine zusätzliche Süsse geben und damit die Stout Note in den Hintergrund drängen. Hinzu kommen satte 12 % , die jedoch nicht perfekt eingebunden sind. Das Katerfrühstück fängt ganz gut an, lässt dann aber nach. Zu wenig Röstaromen bleiben für meine Geschmack.

Bewertet am

61% Was ich schon alles schlucken musste...

Avatar von CaptainFriendly

Liebevoll gestaltete Flaschen laden mich immer wieder zum Probieren ein, also wollte ich einfach mal wissen, was man sich unter einem Vanilla Stout vorzustellen hat.
Zunächst konnte ich einmal Flasche und Glas drehen und wenden, wie ich wollte - es ließ sich so gut wie kein Schaum generieren, der Geruch erschien mir malzig, aber mit einer schwer zu bestimmenden Schärfe hinterlegt. Grundsätzlich fand ich den weichen Schokoladengeschmack mit den Vanille-Nuancen schon ansprechend, aber das ist nicht das, was ich von einem Bier erwarte.
Dann noch die 12 % (die hatte ich beim Einkauf glatt überlesen)...und ich hatte einen Preller weg und immer noch Durst.
Man kann offenbar jeden Geschmack zu Bier machen, wahrscheinlich findet es auch seine Liebhaber, aber eine gewisse Drinkability sollte auch vorhanden sein, und davon kann man hier eigentlich nicht sprechen.

Bewertet am

36% Rezension zum Schoppe Katerfrühstück (12%)

Avatar von Felix

Im Glas kaum Schaumbildung, eher dünnes Einfließen, was auf wenig Zucker und hohen Alkohol schließen lässt, auf Spritigkeit. Farblich tiefdunkelbraun.

Der Geruch ist ganz unerwartet. Kaum klassisches Röstmalz, Schokolade, Kaffee, ja ich will beinahe sagen: nichts dergleichen. Geruchlich gibt es eine Kakaobasis, durchaus, doch darüber liegen lediglich beerige, fruchtige, karamellige Zuckernoten, deutliche Säure und eine klare Toffeearomatik, die in starke Nussigkeit übergeht. Haselnusseis oder Nougat sind wirklich ganz präsent. Darunter sofort der alkoholische Stich. Ich denke gar nicht an ein klassisches Imperial Stout. Vielmehr riecht dieser Sud nach Barley Wine - nur ohne Hopfenbittere.
Die Vanille gibt ein ganz tonangebendes Aroma, das ich aber blind nicht für Vanille gehalten hätte. Es ist klar, dass hier eine Zutat hinzugegeben wurde, doch vielmehr erscheint diese so etwas wie Lakritz zu sein oder Kandis, Toffee oder Nougat.

Im Mund dann eine gewaltige Zuckrigkeit mit klarer Alkoholnote dazwischen, leider auch eine Metallfehlnote, die in diesem gewaltigen Stil schwerer zu identifizieren ist. Das Bier schmeckt wie mit einem ordentlichen Schuss angereichert. Die Kombination aus Zucker und Alkohol lässt ganz dezidiert an eine bestimmte Spirituose denken. Nun kommt auch die Vanille deutlicher hervor, ja nimmt sogar alles ein und stellt sich neben den Alkohol - doch beiden finden nicht zueinander und stoßen sich eher ab. Im Ganzen entsteht so ein enormer Eindruck von Rum - leider muss ich sagen, schlimmer noch: Das Katerfrühstück schmeckt nach einer mit billigem Fusel gemixten, überpanschten Cuba Libre. Ja, auch das Cola-Aroma ist kaum zu übersehen.

Der Körper ist faszinierend ölig. Ich habe wirklich selten so ein dichtes, dickes, ja schon sämiges Bier im Mund gehabt. Schnell aber schwindet diese Dichte und es zeigt sich das, was ich schon beim Eingießen prophezeien konnte: Das Bier wird so geschnitten und gestriegelt schlank, dass es nur noch wie gezuckerter Alkohol wirkt. Ein ziemliches Fuselbier, das sich nur deshalb als angenehm halten kann, weil die Tiefe der dunklen Malze so einiges in sich aufzunehmen in der Lage ist.
Das Interessante am Körper ist, dass er zuerst bezaubernd ölig wirkt. Aber wenn man ihm mit anderen Augen betrachtet, könnte man ihn auch genauso gut ekelhaft aalig, glatt, geleckt nennen, fett, aber zugleich substanzlos in einer ganz merkwürdigen Verbindung.

Der Abgang ist eher sauer und süß. Colabittere, Alkoholschlieren und eine metallische Säure bleiben zurück. Und dazwischen geistert eine unwahrscheinlich betörende Toffeenote wie ein einsames Gespenst umher. Erstaunlich wie zwischen all diesen wirklich problematischen Noten so eine Schönheit bestehen kann. Doch sie kann sich nur ganz bedingt entfalten. Der Roggen des Bieres ist zum Ende hin immer deutlich und übernimmt schließlich die aromatische Führung mit kräftiger Würze. Also was Roggenmalze angeht, ist Schoppe ja ein freudiger Experimentator, was ich schätze und befürworte. Ein spannendes Malz, das auch in diesem Sud eine wirklich angemessene Würdigung erfährt.

Charakter: Das Katerfrühstück ist ein Tölpel, brutal, grob, aber aufgeblasen und angeberisch mit seiner edlen Vanille, die ihm aber leider wirklich nicht steht.

Das Katerfrühstück ist sicherlich das letzte, was ich nach einer durchzechten Nacht zu mir nehmen würde. Es ist vielmehr der bombastische Grund für den Kater. Es ist schade. Dieses Imperial Stout hat kaum etwas von einem Stout, ihm fehlt es total an Röstigkeit und Kaffee, an weicher Schokolade und Cremigkeit - oder all das wird gnadenlos von der übersüßten Vanille plattgewalzt, die geschmacklich derartig penetrant ist, dass man neben ihr eigentlich nur noch Alkohol und Säure schmeckt. Doch pure Vanille schmeckt echt nicht gut.
Der verführerische Gestus des Imperial Stout Stils kann sich leider in diesem Exemplar nicht entfalten. Wie ein Vorschlaghammer knallt einem das Bier den Alkohol und die Süße entgegen. Es entsteht ein knalliger Coca Cola-Geschmack, viel zu süß, wo doch im Geruch noch eine wirklich schöne Haselnuss-Toffee-Aromatik zu erkennen war. Es zeigt sich nun aber schnell: All das war leider nur ein Schein. In Wahrheit erwartet einen Vanille, Cola, Rum und noch mehr Fusel. Ich habe noch nie so eine heftige Vanillenote erlebt, doch aus dieser Erfahrung lerne ich: Vanille allein schmeckt wirklich unerträglich. Sie muss in zarten Dosen hinzugegeben werden, sonst drückt sie nicht nur jede Aromatik nieder, sie presst auch die Geschmacksknospen zu. Und die heftige Cola-Rum-Aromatik wird sogleich zu einer billigen Cuba Libre mit übersüßtem Einstieg und bitter-alkoholischem Abgang - so wie aus einer Billig-Cocktailbar.
Leider kommt zu dieser Überbetonung nun auch noch der zu unverhüllte Alkohol dazu. Leider ist das ein Schoppe-typisches Phänomen. Die starken Biere sind häufig zu spritig. Auch hier gibt es zu heftige Fuselassoziationen.
Doch ich will auch noch etwas Gutes sagen: Ich bin wirklich überwältigt von dieser Toffeenote im Geruch. Ich habe bislang nur bei so manchem Mortlach, der 15 Jahre im Sherryfass verbracht hat, oder bei Blair Athol-Whiskies von über 20 Jahren Alter. Auch wenn schon hier die sehr billig anmutende Cola durchschwappt, der faszinierende Kern ist ersichtlich. Und wenn dann noch Haselnussnougat und Herbstfrüchte hinzukommen wird daraus schon ein interessanter Schuh.
Insgesamt fällt auf, dass dieses Bier so ganz anders schmeckt. Es ist wirklich aromatisch enorm besonders und eine wertvolle Erfahrung. Hier passiert ganz Unerwartetes, vom Geruch bis in den letzten Abgang ist man stets aufmerksam. Es langweilt nicht.
Aber trotzdem muss ich hart, aber ehrlich sagen: Ich finde es nicht gut. Es ist mir viel zu überladen, Alkohol und die Cola-Säure-Aromatik sind viel zu billig, die Vanille ist penetrant ohne Ende. Ich kann dem leider keinen Genuss abgewinnen, sondern muss dieses Bier als gescheitertes Experiment ansehen. Es ist ungewöhnlich, aber unausgewogen.

Bewertet am