Ein helles bernsteinfarbenes Bier fließt in mein Glas. Es bildet sich eine kleine Schaumkrone die jedoch recht schnell wieder verschwunden ist.

Der Antrunk ist sehr mild und leicht malzig-süß. Dann wird es würziger und auch etwas bitterer. Der Abgang ist dann wieder etwas milder und leicht bitter.

Alles in allem ein mildes, trinkbares Schankbier.

Im Glas eine schöne klare Kupferfarbe und dazu getreidig malzige Aromen in der Nase. Der Antrunk ist schön rezent mit leicht süsslichen Malznoten. Dem schlanken Körper folgt ein etwas herber Abgang mit ein paar Karamellnoten.Für mich ist der Abgang leider nicht so rund. Fazit: solide, mehr leider nicht.

Das ist schon von Anfang an ein ungewöhnliches Hausbrauerbier: Der schöne Schaum hält für fränkische Verhältnisse nämlich verdächtig lange!

Nicht so schön finde ich: Das Bier ist blank filtriert. Das „echte“ Hausbrauerbier holte, wer das Hausbraurecht besaß, als Jungbier bei der Brauerei ab, wo es in ein Holzfass gefüllt wurde und im heimischen Keller fertigreifte. Teils gibt’s das heute noch, teils kann man sich als Hausbrau-Berechtigter sogar Bier in Kästen abholen. Filtrierung war früher jedenfalls nicht inklusive und nicht vorgesehen. Derartiges macht mir diese ganzen Retro-Trends und -Aufkleber immer gleich suspekt.

Farblich ist das Bier schön nussbraun und duftet leicht malzig.

Der Antrunk ist schön kernig und leicht säuerlich. Röstmalz und Melanoidin scheinen mir eine wichtige Rolle zu spielen. Der Körper ist etwas schlank, aber wir haben es hier auch mit einem schätzungsweise 11gradigen Bier zu tun. (Gleich auf die Internetseite geguckt: sogar nur10,8). Die Spundung ist niedrig, aber sehr feinperlig geht‘s zu – das macht das zunächst etwas harte Mundgefühl schön weich.
Der Nachtrunk ist krautig, ein bisschen wie Zigarrentabak, und leicht bitter.

Fazit: Das ist ein schön kantiges Brotzeitbier, dem man seine fränkische Herkunft anmerkt. Von ihm kann man dank der niedrigen Platograde auch eins mehr trinken. Das stimmt mich am Ende dann doch sehr versöhnlich.

Das Reckendorfer Alt-Hausbrauerbier ist natürlich kein Altbier auch wenn das Wort Alt benutzt wird. Es ist ein fränkisches Landbier nach alter Hausbrauer Art und untergärig gebraut. Das Bier hat eine dunkle Bernsteinfarbe und einen malzigen, kernigen Landbiergeruch. Der Geschmack ist ebenfalls malzig mit etwas Hopfen im Antrunk, ein wenig Caramel kommt gleich hinterher. Im Verlauf nimmt aber nur die Herbe zu. Im Nachtrunk gesellt sich eine röstige Note zum Hopfen und beschließt den Trunk mit einer guten Herbe. Das ist ein klassisches fränkisches Landbier, kernig und etwas kantig, malzig und herb aber am Ende finden doch alle Komponenten zueinander.

Das fließt sämig ins Glas. Farblich ein kräftiges Gelb mit Stich zum Kupfer. Schöne feinporige Schaumkrone. Angenehm bieriger Malzduft. Milder leicht krautiger Antrunk. Vollmundiger malzbetonter Körper. Ich schmecke eine leichte Tabaknote, die langsam in eine krautige Richtung wechselt, ohne aufdringlich zu wirken. Ein mildes, leckeres und süffiges Alt.