Boon - Oude Geuze
Brouwerij Boon, Lembeek, Halle, Flämisch-Brabant, Vlaams Gewest, Belgien
- Typ Spontangärig, Geuze
- Alkohol 7% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 12°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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60% Rezension zum Boon - Oude Geuze von deadparrot

Ich kenne mich mit Geuze und Lambic nicht aus - soviel vorweg. Was also auf mich zukommt, ist etwas Neues. Da ist zunächst einmal ein champagnerähnlicher, trocken-holziger Geruch, unter dem aber eine fast schon muffige, an Blauschimmel erinnernde Aromenschicht liegt, die ich sonst bei noch keinem Bier so vernommen habe.
Im Körper fällt zunächst die enorm spritzige Kohlensäure, dann die starke Säure auf. Nachdem beide ihren Höhepunkt überschritten haben, offenbart sich schließlich ein Aroma, das an herben Cidre denken lässt. Im Abgang wird das Bier enorm trocken, der an Champagner gemahnende Charakter tritt hier besonders hervor, zugleich wird die von der Lagerung in Eichenfässern herrührende Holznote nochmals prägnanter. Im Nachklang hält sich der Cidregeschmack am längsten - ohne dass je der Blauschimmelgeschmack völlig verlorengeht.
Mir fehlt wie gesagt die Vergleichsbasis zu anderen Geuzes - aber eine Vergleichsbasis zu anderen Bieren habe ich immerhin. Vielleicht tue ich diesem Bier damit wahnsinnig unrecht, vielleicht sollte es nach anderen Maßstäben beurteilt werden. Mir jedenfalls, das will ich unumwunden sagen, schmeckt es nicht. Habe ich Lust auf Champagner, trinke ich ein Glas Champagner. Will ich Cidre, trinke ich Cidre. Ich kann dieser enormen Säure in Kombination mit den salzig-schimmligen Aromen nichts abgewinnen. Sie ist eigenwillig, aber meines Erachtens nicht besonders schmackhaft. In diesem Punkt mögen wohlgemerkt Geschmäcker einfach verschieden sein. Ich halte dieses Bier jedenfalls weder für süffig noch für erfrischend.
89% Rezension zum Boon - Oude Geuze von Felix

Sehr trübes, blasses Orange mit extremer Perlage.
Stiltypisch: äußerst duftig. Kräuterige Holzigkeit, satte Ester, enorme Fruchtsüße, ganz ohne jeglichen Zucker, eine einnehmende Sanftheit, die paradoxerweise nur aus säuerlichen Spitzen zu bestehen scheint. Im Geruch schimmert bei diesem Exemplar außerdem eine feine Alkoholnote durch, die bezaubernd ist.
Die Aromatik von Geuzes ist für mich seit jeher kaum in bekannten Noten auszudrücken. Es finden sich auch hier vordergründig vielschichtige Holztöne; von nassem Waldboden über Schlick bis hin zu dem Geruch eines stehenden Tümpels. Wenn man den Schlamm eines Weihers mit Sekt aromatisieren würde und anschließend im Holzfass reifen ließe, käme wohl der Geruch einer Geuze heraus.
Im Antrunk rollt die dominante Säure äußerst feinfühlig an, sodass niemand sagen dürfte, sie habe überrascht oder überrumpelt. Die starke Holzigkeit wird radikal ausgebaut, legt zu an Herbe und Frucht und baut bittere Fruchtkernnoten aus. Ich fühle mich erinnert an Aprikosen oder Kirschkerne, die Bitterstoffe abgeben. Auch der Hopfen ist spürbar und gibt eine ölige Bitterkeit hinzu.
Der Körper ist weich und zurückhaltend. Von den 7%ABV ist kaum etwas zu schmecken, doch die leichte Erhöhung des Alkoholgehaltes ist spürbar in der Aufnahme. Eine zarte Betäubung geht von dem Bier aus. Die Kohlensäure könnte für die Menge an Schaumbildung noch vitaler agieren.
Der Abgang ist eine Kulmination der Kopfnoten des Bieres. Die kräftige Holzigkeit und die weiche Hopfung bauen sich zu einer mehligen Pilzigkeit aus, werden dabei fruchtkernbitter und würzig. Die süßen Fruchttöne und Ester schweben nur noch als Erinnerung hinter der sehr dominanten Pilzaromatik, die geradezu aus der grünen Herbe emporsteigt.
Charakter: Die Oude Geuze Boon (2012/2013) ist grazil und schlank. Sie bewegt sich majestätisch und bemüht sich um eine leichtfüßige, tänzerische Art. Zugleich ist sie dabei aber nicht vollkommen diesem Bild angepasst. Sie hat durchaus herbe Züge, die sie von klischeehaften Prinzessinen-Bildern entkoppeln. Ihr bittere Grundreife gibt Kanten vor, an denen man sich zwar nicht konfrontativ stoßen kann, die jedoch bei dem einen oder anderen für ein unwohles Gefühl zu sorgen in der Lage wären. Dieses Bier scheint sich nahtlos in die Reihe der erhabenen Champagner-Biere einzuordnen, tut dies aber nur mit einem Augenzwinkern. Dahinter ist mehr. Den einen mag etwas daran nicht gefallen. Andere werden diese Besonderheit vielleicht zu schätzen wissen.
Dieses Bier ist absolut rund und wunderschön geschöpft. Die Oude Geuze ist von einem sehr typischen Gestus. Sie ziert sich nicht, ihrem Stil absolut nachzueifern und ihm auch gerecht zu werden und ihre Besonderheiten bewegen sich nicht in revolutionären Bahnen. Doch betont werden könnte doch, dass die pilzigen Noten - die natürlich bei spontanvergorenen Bieren dieser Art überall aufzufinden sind - in diesem Sud ganz besonders eine Schlüsselposition einnehmen. Selten habe ich derart vordergründig solch bittere Pilzaromatik wahrgenommen, welche die Holznoten sogar noch übersteigt. Hierbei handelt es sich keinesfalls um eine Fehlaromatik, aber vielleicht um eine gustatorisch problematisierbare Darstellung. Nicht jeder wird das mögen. Aber es soll auch gesagt sein, dass es sich dabei um eine äußerst subtile Deutung handelt.
Bis dahin jedoch lässt sich von einer sehr sorgfältig vermählten Komposition aus fruchtigen, esterigen und holzigen, sowie herbalen Noten sprechen. Wie auch bei anderen Bieren dieses Stils kann die Aromatik kaum entschlüsselt werden. Das Gesamte jedoch überzeugt sehr gekonnt und kann nur als Meisterleistung bezeichnet werden.
Durchaus handelt es sich hierbei um ein Vorzeigebier seiner Art.
94% Fantastisches Geschmackserlebnis! von Dieter67

Es mag Menschen geben, die sponatvergorenes Bier mit anderen Flüssigkeiten in Verbindung bringen, die ich an dieser Stelle nicht benennen und auch vor lauter Respekt vor diesem hervorragenden Bier auch noch nicht mal "denken" möchte! Oude Geuze Boon ist in der Tat ein fantastsiches Geschmackserlebnis, dass schlicht und einfach vom traditionellen und erlerneten "Bierschmeck" abweicht. Es ist sauer, es ist mächtig vergoren, spritzig, fast fruchtig und vor allen Dingen nicht "fuselig", trotz hohem Alkoholgehalt....ein Champagner unter den Bieren!
98% "Ahoi-Brause-Waldmeister-Cidre!" Lecker! von LordAltbier

Dieses Bier stammt aus der Brausaison 2011/2012
Der Antrunk ist ziemlich sauer aber auch hopfig-spritzig, es schmeckt intensiv nach Apfel. Der Mittelteil schmeckt wieder ziemlich sauer und es schmeckt etwas nach Apfel und sehr nach Waldmeister (schmeckt fast wie Ahoi-Brause Waldmeister). Der Abgang schmeckt wie ein herber Cidre - also es ist sehr spritzig, etwas herb, sauer und hat ein schönes Apfel-Aroma. Fazit: "Ahoi-Brause-Waldmeister-Cidre" könnte man dieses Bier nennen - Aber das soll nicht abwertend klingen, denn es schmeckt verdammt gut. Fruchtig-erfrischend kann man sagen. Top Bier, trinke ich sehr gerne nochmal.
23% Rezension zum Boon - Oude Geuze von Brewnox

Gott sei dank ist alles eine Geschmackssache, mir hat die Altölwerkstadt nicht geschmeckt.
100% Rezension zum Boon - Oude Geuze von Bier-Klaus

Cuvee aus 4 Jahre im Eichenfass gereiften Lambic-Bieren. Stark moussierend mit erfrischendem Apfelgeschmack. Idealer Aperitiv für den Sommer.