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Beer like star Midtfyns Bryghus Wit

  • Typ Obergärig, belgisches Witbier
  • Alkohol 6.2% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 6-8 °C
  • Biobier
  • Dieses Bier ist hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
Das Bier Midtfyns Bryghus Wit wird hier als Produktbild gezeigt.

Dieses Bier wurde mit folgenden Tags versehen:

  • Aperitif
  • Koriander
  • Orangenschale
  • schwarzer Pfeffer

Speiseempfehlungen / Food pairing:

  • Fisch
  • Geflügel
#7108

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Basierend auf 2 Bewertungen von Florian und Robert
74% Avatar von Robert
68% Avatar von Kaddy
68% Avatar von Felix
64% Avatar von Florian

68% Rezension zum Midtfyns Bryghus Wit

Avatar von Felix

Farblich ein trübes Okker mit sehr feiner, cremiger Blume. Ein wunderbarer Anblick für den Witstil.

Geruchlich verbinden sich sofort typisch sommerliche Witaromen verschiedenster, aber allesamt stilechter Art. Süße, überreife Banane mit kräftig würzigem Koriander, etwas helle, milde Frucht wie von gelblichen Äpfeln, aber auch zitrale Noten, gesüßt, ohne bittere Schalenaromen,ohne übermäßige Säure. Die Verbindung von hellem Gewürz, starker Süße und vor allem der Zitralität ohne Säure und ohne Bitterkeit bewirken bei mir eine Idee von Trockenheit, in gewisser Weise sogar Staubigkeit, ohne diese Begriffe aber negativ besetzen zu wollen. Die Koriandernote ist wunderbar präsent und trotzdem nicht zu stark und die verschiedenen Fruchtaromen vermengen sich regelrecht grazil zu einem schlanken, hefig-frischen Gesamteindruck. Das Bier ist nicht besonders kräftig und auch nicht intensiv, aber es legt Stimmigkeit an den Tag und trifft den Stil meiner Ansicht nach sehr gut.

Im Mund überwiegen dann doch die süßen Aromen, die Banane kommt hervor, zeigt sich aber nicht als Frucht, sondern eher wie Bananenjoghurt oder Bananenmilch (ist auch hier etwa schon wieder diese Diacetylnote? Sie wirkt ein bisschen wie ein Lactosezusatz..) und macht den Antrunk sehr weich und "flauschig". Neben Hefe und süßer, heller Frucht kommt hier nun auch der Hopfen verstärkt hervor. Die leichte Hopfenbittere macht das Konstrukt etwas kantiger und somit charaktervoller.
Insgesamt ein weicher, milder Einstieg, der mir aber ein bisschen zu sehr schon von der Geruchsaromatik entfernt ist. Die zitralen Noten bleiben leider auf der Strecke und hätten dem Wit noch einen frischeren Impuls verliehen.

Im Körper habe ich vor allem die Kohlensäure zu bemängeln, die mir ein bisschen zu schwach ausfällt. Das untermalt zwar die Weichheit grandios, hätte aber deutlich mehr Spritzigkeit hervorgerufen und auch die Bitterkeit etwas gelenkt. So hängt die Bittere ohne Halt in der Luft und der Körper macht was er will. Und dennoch gefällt mir die Weichheit sehr gut. Ein solch mildes und cremiges Sommerbier hat man in Deutschland nun wirklich nicht oft im Glas, und falls doch, dann handelt es sich dabei um ein Weißbier (meist zu aromalos..!).

Der Nachtrunk macht dann endgültig mit der Würze auf, natürlich und rein - wie auch schon in der Nase - kommt hier die Koriandernote hervor (ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob wirklich Koriander enthalten ist, in jedem Fall ist er geschmacklich aber gegeben.) und bringt einerseits etwas Pfeffriges mit sich, andererseits unterstützt sie auch die milde Hefigkeit und zum Dritten geht sie homogen mit dem Hopfen einher, der ebenfalls im Abgang deutlicher zu Tage tritt. Die Staubigkeit des Geruches ist hier nun ebenfalls wieder da und hat man das erste Viertel der Flasche hinter sich so kommt sie immer und immer wieder vor und zeichnet sich als roter Faden des Bieres im Geschmack ab.

Das Wit von Midtfyns ist ein schönes, weiches und vor allem mildes Sommerbier nach belgischem Stil. Es übernimmt die typischen Stilelemente gekonnt und interpretiert obendrein auch noch, das ist doch schon einmal reine Kritik! Mir fehlen hier und da die aufregenden Momente. Der Übergang von Geruch zu Antrunk ist mir noch etwas zu holperig, auch der Körper kann in meinen Augen nur teilweise punkten. Er ist noch etwas schlanker zu machen, denn die Hefigkeit und die Süße füllen schon ziemlich an und 6,2%ABV sind auch nicht gerade zum "runterkippen" geeignet. Ich sehe es als Interpretation und kann damit leben. Schön ist vor allem die Samtigkeit der Textur und der so genau getroffene Stil. Auch die Harmonie gefällt mir gut, sie könnte nur noch etwas ausbrechen. Die Würze gibt einen tollen Kontrast zur Hefigkeit ab und kann sich dennoch wunderbar mit dieser vereinen. Auch die Süße wird gut eingebunden, wenn sie mir auch geschmacklich doch etwas zu dominant ist.
Wie dem auch sei; ich bin zufrieden mit diesem Wit und trinke es gern. Ich stelle es mir toll zu Kartoffelsalat vor oder auch zu Gerichten in Honigmarinade.
Vor meinem inneren Auge sehe ich einen Sonnenuntergang im Garten, es ist schon etwas kühler geworden und einige Verwandte gehen ins Haus, um sich eine Jacke zu holen, die Kinder decken sich mit Wolldecken zu. Man isst noch den Rest an Kartoffelsalat vom Grillen zuvor und einer nach dem anderen geht langsam nach Hause... Dieses Bier suggeriert mir etwas Familiäres, es ist romantisch in jeglicher Hinsicht.
Ein Sommernachtsbier für den Ausklang einer von Freunden, Bekannten, Verwandten und lieben Menschen versüßten Atmosphäre. Ein Bier das trotz Mängel sehr durch seine Charakterstärke gewinnt und sich wunderbar in die Fantasie einspinnen lässt.
Was kann ich mehr von einem Bier verlangen?

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