BrewFist Green Petrol
BrewFist, Codogno, Lombardei, Italien
- Typ Obergärig, Black IPA
- Alkohol 8.2% vol.
- Stammwürze 18.6%
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 7-9°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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85% Rezension zum BrewFist Green Petrol von Felix
Das Black IPA von Brewfist ist äußerst dunkel und die Perlage baut sich sehr feincremig und in dunklem Farbton auf.
Im Geruch ist es dann enorm hopfig. Ähnlich wie das Space Man riecht es sehr rein pflanzlich, aber auch betörend fruchtig. Es geht sogar schon in die saftige Richtung. Intensive Fruchtaromen wie von herb-säuerlicher Passionsfrucht, leicht spitzer Ananas, aber auch mit einem süßlich-frischen Unterton, der mich an noch grüne Stachelbeeren erinnert, dahinter ist eine betörende, aber überhaupt nicht unangenehme Alkoholnote, die dem Bier etwas von Desinfektionsmittel oder auch eine phenolische Teernote verleiht. Mit verbundenen Augen hätte man die Malzschwere nicht ausmachen können, durch den Blick aber sensibilisiert glaube ich auch Ideen einer Röstigkeit zu erriechen, die aber - wenn überhaupt - nur ganz beiläufig auftaucht. Es ist mehr eine Tiefe, etwas Hintergründiges, das an karamellisierte Trockenfrüchte erinnert, Apfelscheiben, Sultaninen, Datteln.
Das Green Petrol riecht enorm hopfig mit einer herben Säure, die schon ins Spitze wandert.
Im Einstieg überwiegen dann plötzlich erstaunlich stark die Malze, die zuvor nur angedeutet wurden. Das Bier wird süßlich und erhält eine Nuance alkoholische Fruchtzuckrigkeit, dennoch aber herrscht auch hier der Hopfen vor. Es schmeckt, wie wenn man Hopfendolden pur essen, sie aber vorher in flüssige Zartbitterschokolade oder in Karamelsirup tauchen würde, wie eine Hopfenchampagnercreme!
Es ist im Mund interessanterweise überhaupt nicht mehr so scharf und eindeutig wie zuvor. Der Alkohol kommt am Rande etwas durch, stört aber nicht. Geschmacklich geht die Intensität zurück. Das Bier ist wunderbar weich im Mund, es verbirgt sich im Umhang seiner Malzigkeit und deckt somit geheimnisvoll den Hopfen ein ohne ihn zu unterdrücken. Ein interessantes Rückzugsmanöver, das den Kontrast von Hopfen und Malz hervorhebt!
Der Körper des Green Petrol ist richtig vollmundig, eine weiche Samtigkeit umschmeichelt den Gaumen. Die bittere Hopfigkeit stört dieses Gefühl überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil werden schlanke Hopfung und schwere Malzigkeit in dieser Textur geradezu perfekt vereint, ohne einander an die Kehle zu gehen. Der Stil des Black IPA macht hier also ziemlich genau das, was er sich vorgenommen hat. Einzig die Kohlensäure ist mir vielleicht noch einen Hauch zu schüchtern. Da hätte mehr Frische und Spritzigkeit vermittelt werden können.
Der Nachtrunk ist mittellang, zwar hopfig und betont bitter, aber zugleich auch angenehm süß, er regt den Speichelfluss an und macht mir einen recht gefälligen Eindruck. So trudelt es allmählich aus, ist angenehm harmonisch und weich, kann aber auch die Intensität des Geruches nicht wieder herstellen.
Aromatisch kommt hier noch eine pfeffrige Würze hinzu, das Bier wird kräuterig und etwas holzig, es ist einerseits so wunderbar harmonisch in der Waage zwischen Hopfen und Malz, macht aber andererseits auch genauso mit neuen Aromen auf. Erst hier offenbart es sich wirklich, sich und seine innere Zweideutigkeit.
Es wird noch etwas röstiger und die Malzigkeit stellt sich gleichbedeutend neben den Hopfen, nichts herrscht wirklich vor, was vielleicht auch gerade die größte Kunst bei einem Black IPA sein mag.
Hier vereint sich das Bier mit sich selbst, es wird sich erst im Nachtrunk seiner selbst gewahr, es versteht sich und es postuliert nun die absolute Gleichberechtigung als Grundprinzip eines Black IPAs, und dennoch führt es neue, spannende Aromen ein!
Definitiv die Krönung bei diesem Bier, der Punkt der Mitte, in den alles zusammenläuft.
Das Green Petrol schmeckt mir wirklich sehr gut! Ich bin äußerst angetan von der Ambivalenz, die bei diesem Black IPA-Exemplar ganz besonders stimmig erschien.
Nur hier und da gefallen ein paar Kleinigkeiten noch nicht hundertprozentig. Der Kontrast zwischen Geruch und Antrunk ist mir noch etwas zu groß, vielleicht ist es auch Absicht, dass hier Hopfen und Malz so direkt gegenübergestellt werden. Ich bin nicht sicher, wie es bewertet werden kann.
Überzeugen tut es vor allem mit Harmonie und Weichheit, sowie der wunderbaren Idee. Das Green Petrol vereint intensive Hopfenaromatik mit weich-cremiger Malztextur, es ist schon etwas ölig und trotzdem schlank. Der Alkohol tut sein Werk grandios, er kommt hier und da hervor, stellt sich niemals in den Vordergrund und gibt sein Aroma sehr nuanciert ab.
Also letztlich bin ich von der Konzeption dieses Black IPAs absolut überzeugt. Toll finde ich ganz besonders, dass dieser Stil hierbei nicht wieder als Granate ausgenutzt wurde, sondern das mal ehrlich jemand versucht hat, die Schizophrenie des "dunklen Pale Ales" mit sich selbst ins Reine zu bringen, ohne dabei langweilig zu werden. Ein wunderbar fein gearbeitet Bier, das keinesfalls einseitig ist.
Ich stelle es mir toll zu besonders würzig-deftigen Gerichten vor.
92% Rezension zum BrewFist Green Petrol von gerdez
Riecht wie der pure Hopfen. Auch im Einstieg noch sehr hopfig; getragen von der Kohlensäure. Im Abgang dann einfach legendär - das muss man selbst erleben!