Falls sich jemand über die seltsame Namensgebung der Biere aus dem italienischen Hause Baladin wundert – sie sind allesamt nach Familienmitgliedern oder Freunden des Braumeisters benannt. Nun sind diese Biere im Rahmen der Braufactum-Serie auch bei uns erhältlich.

Das Isaac stellt dabei das Einstiegsbier dar, denn es ist eine leichte und fruchtige Komposition.

Farblich erinnert es an sprudeligen, naturtrüben Apfelsaft. Dies setzt sich fort, denn die bestimmenden Noten im Geruch sind süße Äpfel (Bratäpfel) und Sternfrucht. Hinzu kommen eine gewisse Kräuterschärfe, etwas Kandissüße und allgemein viel Hefesäure.

Der Einstieg ist frisch, lebendig und aromatisch. Zu den schon genannten Aromen gesellen sich Koriander, Bergamotte, Orangenschale und Banane, wobei all diese Noten zwar kurz, aber spürbar anklingen. Der Körper ist leicht, frisch, cremig und ein wenig seifig.

Am Gaumen dringen Honignoten hervor, die Koriandernoten gehen in eine sanfte, trockene Schärfe über, die gemeinsam mit einer schwachen Bitterkeit den Abgang trägt. Hier ist das Isaac eher kurz geraten.

Wenn man diesem Bier etwas vorwerfen will, so nur, dass es hauptsächlich die Zusatzstoffe sind, die für die Aromen sorgen. Dennoch ein rundum gelungenes, leichtes, frisches, süßes Bier, unkompliziert und doch sehr aromatisch.

Dieses Bier habe ich bereits 2014 einmal getrunken und war sehr überrascht, als ich es 2019 in einem Ukrainischen Supermarkt fand. Da konnte ich nicht widerstehen und kaufte es zu einem Preis, für den ich eine ganze Kiste ukrainisches Bier mittlerer Qualität bekommen hätte.
Diese italienischen bauchigen Flaschen schaffen bei mir immer den Eindruck, dass man einen "harten" Trippel-Bock bekommt. Aber dieses Bier ist recht gemütlich.
Es ist angenehm würzig mit einer leicht grasigen Note. Man es wirklich schön trinken und es hat mir sehr gut geschmeckt.

Das Isaac ist ein gewürztes und mit Milchsäure behandeltes Bier, das wusste ich vor der Verkostung nicht, so dass ich es unvoreingenommen bewerten konnte.

Nachdem es "birra bianca" heißt und nicht "birra bionda" gehe ich davon aus, dass die Basis ein Weißbier ist. Dazu passt die weizengelbe und sehr trübe Farbe. Der Geruch ist kräuterig bitter und leicht säuerlich, wie Almdudler oder Rivella. Nachdem die Rivella auch mit Milchsäure hergestellt wird, weiß ich dass meine Nase nicht falsch liegt.

Der Geschmack basiert auf einem mittleren Körper und bietet ein wildes Durcheinander von Kräuteraromen, wie wenn man durch eine Kräuterwiese geht und von allen Seiten die unterschiedlichsten Düfte auf einen einströmen. Der Nachtrunk ist wiederum leicht säuerlich, was das Issac zu einem herrlich leichten und frischen Sommerbier macht.

Fazit: ich hätte mir nie vorstellen können, dass mir ein gewürztes Milchsäurebier so gut schmecken kann!