Glanzfein, altgolden und mit einer schön wattigen Schaumkrone versehen, steht der Goldspecht aus Kreuzwertheim vor mir. Den hübschen Vogel in der Halsbinde schaue ich mir deutlich lieber an als das Busenwunder- und Wurzelsepp-Duo des Bauchetiketts. Aber noch lieber wende ich mich bei dieser Hitze dem kühlen Bier zu:Es riecht schwach getreidig, und auch der Antrunk ist von körnigen, aber nicht allzu kernigen Noten bestimmt. Eine leichte Süße wird schnell wieder von den etwas eintönigen Getreidetönen zugedeckt. Der Körper ist recht stämmig, und die Rezenz genau das Richtige bei dem durstigen Sommerwetter. Der Blick auf den hohen Alkoholgehalt bremst den Durst wieder etwas.Ist das ein Märzen oder ein Helles nach bayerischer Art? Für ein Märzen ist es nicht süß genug. Am Ende drängt sich die Hopfung in den Vordergrund, ohne aber besonders charakteristisch zu sein.Fazit: Leider nicht mein Fall. Ein Helles trinke ich höchstens gegen den Durst, aber dafür ist der Specht zu stark. Ich würde sagen: Für Freunde und -innen nicht so süßer Märzenbiere.

Ich glaube dass das Bier jetzt einen anderen Namen hat, nämlich Räuberchen Hell. Braune 0,5l Flasche mit hübschen Etikett worauf ein Räuber und eine blonde Schankmaid zu sehen sind. Im Hintergrund ein paar Tannen und einige Krüge Bier. Unter einer fingerdicken Schaumkrone zeigt sich eine goldene Flüssigkeit. Es riecht leicht malzig getreidig. Der erste Schluck schmeckt spritzig würzig. Im Mittelteil minimal malzig und getreidig. Im Abgang, der sehr lange ist, zeigt der Hopfen sein fein-herbes Gesicht. Der 2. und 3. Schluck erinnern dann eher an ein Pils als ein Helles. Es ist süffig. Für ein Pils würde ich 7 Kronkorken geben, das es aber ein Helles sein soll gibt’s nur 6 Kronkorken.

Specht Gold Specht 5,5% ABV.
Altgolden und glanzfein mit sahniger Blume. Gut rezent und vollmundig.
Etwas Getreide aber viel Hopfen für ein Festbier, das geht auch als Export durch.