Kgl. Preußische Biermanufactur GmbH: Preußens Pilsener.
Ein Bier aus Berlin.
Ein wenig herbes Bier mit leicht wässrigem Mittelteil, dass im Abgang den hopfenextrakttypischen Geschmack aufweist.
Ein trinkbares Industriepils aber nicht wie versprochen "Majestätischer Geschmack".

Ich bin überrascht wie unterschiedlich doch Pilsener trotz gleicher Lagerung schmecken können.
Preußens Pils überzeugt überhaupt nicht. Im Einstieg ist alles normal wie bei jedem Industriepils, doch relativ früh schmeckt man einen extremen Metallgeschmack, der im Abgang komplett das Geschmacksbild dominiert.

Das Pils der Preußen ist strohgelb und hat einen grasigen Geruch. Es ist etwas herb im Antrunk mit einer hintergündigen Süße. Der Körper ist nicht allzu schlank und die Rezens mittel. Im Nachtrunk hat es etwas mehr Herbe, ist aber kein Highlight am Bierhimmel.

Die Kgl. Preußische Biermanufactur – dahinter stehen Georg Friedrich Prinz von Preußen, Daniel Hug und Andreas Mattfeldt. Diese Brauereigründer wollten wohl aus Hobbygründen so tun, als ob sie Bier brauen und haben sich dann den tollen Namen ausgedacht. Auf der Homepage wird mit viel Phantasie über Friedrich Wilhelm I., Friedrich den Großen und die Hohenzollern schwadroniert. So wird eine geschichtliche Beziehung zu diesem Bier hergestellt und selbiges hochgejubelt. Der Konsument soll glauben, er trinkt etwas ganz besonderes. Alles ein Mummenschanz! Im Kleingedruckten auf der Homepage ist die wahre Herkunft des Bieres versteckt: "Gebraut von einer mit grösster Sorgfalt ausgewählten Lohnbrauerei in Braunschweig mit bestem Wasser aus dem Naturschutzgebiet Harz!" Ach nee.

Mit dem königlichen Geschmack ist es nicht so weit her. Das Preußens Pilsener ist ein stinknormales Pils mit hellgelber ungetrübter Farbe, ordentlich Hopfenextrakt und das war's auch schon. Riecht nach etwas Malz, schmeckt nach Bier und ist noch nicht einmal sonderlich bitter. Kann man trinken, muss man aber nicht.