Grasser - Huppendorfer Weizenbock
Brauerei, Brennerei und Gasthaus Grasser, Huppendorf, Königsfeld, Oberfranken, Bayern
- Typ Obergärig, Weizen, Doppelbock
- Alkohol 8% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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71% Enttäuschung und Alkohol machen sich breit von Schluckspecht

Mit nicht weniger als 8,0 % vol. Alkohol trumpft das Huppendorfer Weizenbock der Brauerei Grasser (seit 1750) auf. Die klare Etikettierung der Halbliter-Euroflasche verzichtet auf alles Verzichtbare (einschließlich Barcode) und bringt die Sache einfach auf den Punkt. Kreativer und verspielter zeigt sich dagegen die Optik im Glas: Ein hefetrübes Orange-Bernstein mit allerhand Farbspiel trifft auf eine hellbeige, feinporige Schaumkrone. Leicht rauchige sowie getreidig-urige Noten vernimmt die Nase, der erste Eindruck gehörte aber noch ganz klassisch der Banane mitsamt Gewürznelke. Der höhere Alkoholgehalt deutet sich bereits an, er taucht aber gewissermaßen noch unter.
Das könnte man fast so auch im leicht säuerlichen Antrunk vermelden, ein paar rumtopfähnliche Fruchtnoten geben sich aber schon zu erkennen. Alkoholischer Schwermut stellt sich ein, wobei die Textur eher schlank erscheint - zusammen mit der nicht optimal integrierten Säure führt das aus meiner Sicht leider zu Punktabzug. Typisch Weizenbock gibt es hier aber einfach noch etwas mehr zu entdecken als lediglich Banane oder Gewürznelke. Selbst der Hopfen bringt eine wahrnehmbare Bittere ins Geschehen. Zusammen mit dem Alkohol baut sich ein mittellanger, glühender, säuerlich-trockener, leicht weizenmalzig-bananiger Abgang auf.
Vorweg, bevor wir zum Fazit kommen: Ich bin ein großer Fan von Starkbieren und entsprechende Erwartungen hatte ich hier - zumal die allermeisten Biere aus Huppendorf von mir auch sehr geschätzt werden. Allerdings schießt die Brauerei Grasser mit dem Weizenbock meiner Meinung nach ein wenig über das Ziel hinaus. Etwas mehr Samtigkeit, Frische, Fruchtigkeit und weniger Alkohol für eine geschmeidigere Vollmundigkeit würde ich absolut begrüßen. Stattdessen dominiert der alkoholische, eher trocken-getreidige und kaum fruchtige Charakter. Angetrocknete Banane, eine Idee Rumtopf und einen winzigen Hauch Rauch erfasse ich. Mittendrin stört immer mal wieder die nicht so recht passende Säure - dafür fehlt einfach die entsprechende Fruchtnote -, die auch noch unangenehm nachhängt. Der für ein Weizenbier erstaunlich kräftige Bitterhopfen zeigt mit der Zeit zudem einen fast medizinisch-bitteren Nachgeschmack - immerhin lenkt das aber wiederum ein wenig von Säure und Alkohol ab. Das nicht sonderlich süffige Huppendorfer Weizenbock erfordert Gewöhnung und Resistenz, was Alkohol und Säure betrifft. Belohnt wird man jedoch mit vergleichsweise wenig Geschmack - bei einem Weizenbock geht nachweislich wesentlich mehr. Was optisch und olfaktorisch noch wirklich vielversprechend begann, enttäuscht mich leider stark. Aber bitte nicht falsch verstehen: Ungenießbar oder furchtbar ist das Huppendorfer Weizenbock deshalb noch lange nicht, deshalb gehe ich bei der Punktevergabe immer noch sehr gnädig um.
73% Rezension zum Grasser - Huppendorfer Weizenbock von Bier-Klaus

2. Verkostung 2021: Bischofshof Helle Weizenbock mit 7,1% ABV ist identisch mit dem Altvater, den hatten wir schon 2017 zum BBST #4. Hellgelb und sehr hefetrüb, es riecht nach Banane. Der Körper ist sehr schlank, weil viel Säure im Spiel ist, die Spundung gering. Ich schmecke viel säuerliches Weizenmalz und wenig Banane. Dadurch ist es wenig fruchtig und ziemlich säuerlich also auch recht erfrischend. Da ist mir aber zu wenig Geschmack drin für einen Weißbier Bock.
83% Rezension zum Grasser - Huppendorfer Weizenbock von Hirsch

Für den Huppendorfer Weizenbock habe ich doch gerne meinen Spiegelau-Witbierpokal aus dem Schrank geholt. In der Vermutung, dass 8 Volumenprozent Alkohol ein bisschen Raum brauchen.
Aber auch der üppige Schaum braucht Platz: Der voluminöse Humpen ist gut damit ausgefüllt. Kurz jedenfalls, denn es bleibt nur eine Watteschicht von anderthalb Zentimetern. Darunter geht es hefetrüb und dunkelbernsteinfarben zu. In der Nase habe ich viel reife Banane und ein bisschen zitronige Säure.
Der Antrunk ist äußerst voluminös, auch über den hauchdünnen Trinkrand des Witbierglases. Da ist Süße wie von Bananenmarmelade, dazu die Schwere von roten Rumtopf-Früchten und geschmolzene Vollmilchschokolade. Eine gezügelt-muntere Karbonisierung sorgt dafür, dass der Bock nicht zu schwer auf der Zunge liegt und auch kaum mastig wirkt. Trotzdem, je wärmer das Bier wird, desto mehr sticht die überreife Banane aus den Aromen heraus und erinnert einen an den ordentlichen Alkoholgehalt.
Im Abgang ist wenig Platz für Hopfennoten. Ich glaube, ich würde diese auch nicht verkraften.
Fazit: Ein faszinierendes, kräftiges, vielfältiges und doch wunderbar rundes Weizenbockbier! Kein Alltags-, sondern ein Festbier. So soll ein Weihnachtsbock sein!