Dingslebener Lava
Privatbrauerei Metzler, Dingsleben, Thüringen
- Typ Untergärig, Dunkles
- Alkohol 6% vol.
- Stammwürze 13.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
- Dieses Bier ist nicht glutenfrei
- Probier mal sagt kein Benutzer
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60% Rezension zum Dingslebener Lava von Felix
Sehr dunkles Röstbraun, das auf den ersten Blick im Glas sogar schwarz erscheinen könnte. Kaum Schaumbildung.
In der Nase zeigen sich nicht sehr weitreichende, aber prägnante Röstmalznoten, wie man sie von englischen Stouts kennt. Dieses Bier scheint also zumindest erstmal über den Stil "dunkles Lager" hinauszugehen. Noten on Mokka und helleren, leichteren Kaffeebohnen verbindet sich mit einer milchigen Süße. Das Bier - vielleicht auch wegen des erhöhten Alkoholgehaltes von 6%ABV - macht auf mich trotzdem weniger den Eindruck eines Schwarzbiers, als vielmehr eines deutschen Porters.
Im Mund dann verschärft sich die Idee des Milchkaffees. Es kommt noch mehr Süße hinzu, zugleich aber nehmen die herben Rösteinschläge nicht ab. Das finde ich schön. Keineswegs zu kräftig ist dieses Bier, eher sanft agiert es am Gaumen und strahlt etwas Seichtes, Beruhigendes aus. So wie die Herbe schön weich bleibt, so dramatisiert sich die Süße allerdings auch im hintersten Gaumenende zu Zucker-Cappuchinonoten.
Der Körper ist recht ausgewogen. Der Alkohol kommt meines Erachtens niemandem in die Quere. Es bleibt allerdings auch fraglich, wieso er denn überhaupt da ist. Eine echte Schwere lässt sich hier weniger erkennen, auch das klassische Schwarzbier ist eigentlich kein Bier von höherem Alkoholgehalt. Auch deshalb schließe ich eher auf ein Porterrezept. Ansonsten aber auch nicht schlecht gemacht.
Der Abgang ist dann süß und zart-röstherb zugleich. Hier und da schleichen sich ungewohnte Noten ein, die das Bild stören. Die Röstbittere lässt pflanzliche Züge erkennen. Die Süße ist sehr weit von ihr entfernt, sodass eine Inselaromatik entsteht. Keine Aufregung im Abgang.
Das Dingslebener Lava Schwarzbier ist eine kleine Besonderheit, die zu grübeln, aber nicht viel zu suchen gibt. Das Bier ist grundsätzlich eindimensional gehalten und damit wenig aufregend, schmeckt aber zu keinen Zeitpunkt ungelungen.
Präsent sind hier vor allem Noten von Mokkakaffee, Cappuchino, karamellisiertem Rohrzucker auf Röstmalzbasis. Da wird auch nicht viel hin und her gewechselt und es kommt auch kaum etwas dazu. Das Bier verharrt in einer Mischung aus porterartiger Röstigkeit und der Süße eines dunklen, osteuropäischen Lagers. Schwarzbier ist nun nicht unbedingt ein Begriff, den ich passend finde, aber selbstverständlich ist das Bier auch als Interpretation eines Schwarzbieres auslegbar.
Trotz der Einseitigkeit gefällt mir dieses Bier aber eigentlich. Es ist zuckrig und röstig zugleich und lässt Erinnerungen aufkommen an Sude wie das Velkopopovicky Kozel Cerny, von dem es die stärkere Variante sein könnte. Ein bisschen Konfusion tut diesem Bier also gar nicht unbedingt schlecht, zu herausragender Arbeit gehört es aber bestimmt auch nicht.
Nichtsdestotrotz schmeckt es und gerade etwas mehr Kühle tut ihm gar nicht schlecht. Ein bisschen anders, etwas verdreht, eindimensional und keineswegs aufregend, aber trotzdem auch kein Fehlgriff. Vielleicht bin ich heute auch einfach mal genügsam.
54% Gute Ansätze, unschlüssig in der Gesamtkonzeption von Robert
Der Geruch ist eher brotig und etwas alkoholisch und erinnert mich etwas an einige Tschechische Biere wie das Master Tmavý 18°.
Der Einstieg ist dann auch sehr süß und klebrig, wird aber durch die Kohlensäure gut durchbrochen und aufgefrischt.
Der alkoholische Sirup stört die Entwicklung, das Bier endet aber in einer angenehmen leicht röstigen Bitterkeit.
Insgesamt hat das Bier nette Ansätze, ist aber zu klebrig, dick und süß und geht (auch alkoholisch) in Richtung Zuckerbier aus Tschechien.
66% Lavabrand im Dingslebener Land? von Dirk
Ein Bier, welches wirklich "Dingslebener" heißt, hat prophylaktisch einen Preis für unkomplizierte Kommunikation im halbtrunkenen Zustand verdient!
"Weißt schon welches...na hier...Dingslebener halt!"
Im Glas zeigt sich ein klares Braun mit deutlichem Rotschimmer - hier darf man also an die Lava denken. Doch wie heiß wird es um die Geschmacksnerven?
Der Geruch bietet neben honiglicher Malzsüße vor allem Schokoladenaromen weicher Art, ganz leicht fruchtig-säuerlich angehaucht. Malz- und Schokoaromen brechen sich dann im Geschmack sofort Bahn und füllen den Mund, unterstützt von kribbelig-aggressiver Kohlensäure, fast schon zu schnell aus. Hier passt das abgenutzte "vollmundig" mal. Honigliche Malzsüße dominiert eindeutig, das Bier wirkt weich und rund, nur aufgelockert durch die schon erwähnte Kohlensäure.
Leider fehlt es im Abgang etwas an Röstaromen. Die Bitterkeit mutet ähnlich einem Kräuterlikör an, sorgt dadurch aber in Ermangelung röstigerer Noten auch für einen leicht alkoholischen Eindruck - bei mutigen 6 Vol.-% allerdings auch kein Wunder.
Dieses selbsternannte Schwarzbier kratzt am dunklen Bock. Mit etwas mehr kerniger Röstaromatik würde es nicht nur seinem Namen ("Lava") gerecht werden, sondern auch noch das entscheidende Stück an Charakter gewinnen.
80% Name gut - alles gut von Massingasetta
Der Name deutet es schon an es handelt sich um ein Schwarzbier. Nicht Jedermannssache - aber hier kommt die Überraschung - wenn man sich ein wenig mit dem Bier beschäftigt und sich auf den edlen Abgang konzentriert, dann lernt man diese Bier schätzten. Ein edles Bier mit unterschiedlichen Geschmacksnoten beim Einstieg, Körper und Abgang. Dazu noch der Geruch und positiven Erscheinungsbild, sowie cooler trendiger Name.
75% Ein gutes Bier zum Wildschweinessen von tottusmaximus
Es ist eine Wohltat in einer bohemischen Landkneipe zu sitzen, der vollbusigen Bedienung andächtig zuzuschauen und dieses Bier voller Demut zur Wildsau und Knödel zu geniessen.