Ich bin absolut kein Fan von Kräuterlikören wie Jägermeister etc. aber dieses Bier muss ich probieren, ein Bockbier im Jägermeister-Fass gereift!

Es riecht nach purem Jägermeister. Der Antrunk ist malzig-süßlich mit feiner Jägermeister-Note, Hopfen ist im Hintergrund minimal erkennbar. Der Mittelteil ist auch malzig-süßlich mit feiner Säure, die Jägermeister-Note ist etwas kräftiger. Der Abgang ist kräftig malzig-süß und hat eine kräftige Jägermeister-Note welche aber nicht zu stark ist. Holzige Eichenfass-Noten sind ab und an im Hintergrund erkennbar. Fazit: Obwohl ich absolut kein Fan von Jägermeister bin überzeugt mich dieses Bier. Ich finde es echt lecker. Das süße Malz harmoniert super mit dem Jägermeister-Aroma. Ein interessantes und leckeres Bier!
Vielleicht geb ich dem Jägermeister Schnaps nochmal eine zweite Chance....

Fränkische Bierverkostung Nr. 900

Heut darf’s mal was Extravagantes sein, nicht nur wegen der Nummer 900, sondern auch, weil die Fastenzeit naht, wo ich bierig etwas kürzer treten werde. Da wird vorher noch mal auf den Putz gehauen, hab’ ich beschlossen.

Mein jägermeisterfassgereiftes Bier stammt aus dem „Sud Nr. 3“, das ist handschriftlich notiert, das Etikett von Mama Hertl höchstselbst aufgeklebt, und haltbar ist (oder war) der Inhalt der Stein-Bügelflasche bis 24.11.21. Aber das sollte bei einem Bock ja nichts machen.

Schaum: schon weg
Farbe: tief kastanienbraun, fast blickdicht
Geruch: naja... klar, nach Jägermeister; es kommt wirklich nichts Bieriges in die Nase

Antrunk: Interessant und komplex. Zuerst hat man noch viel vom Jägermeister in der Nase, auch dessen alkoholische Note. Wenn die Zungenwahrnehmung die Hoheit gewinnt, kommen intensive Lakritznoten dazu, dazu Nuss- oder Sahne(likör) und Vanille. Auch die gewisse Süße des Ganzen entspricht dem ursprünglichen Fassinhalt. Der Alkohol hingegen ist eher in den Assoziationen vorhanden als tatsächlich auf der Zunge: Weder mastig noch allzu schwer wirkt das Bier, obwohl die Rezenz sehr niedrig ist.

Nachtrunk: Von Hopfen schmecke ich nicht viel. Auch der Abgang ist der von einem Jägermeister, eventuell einem mit Tonic.

Fazit: Hochinteressant. Das kann man ruhig einmal probieren, auch wenn die Handarbeit ihren Preis hat.

Braukunst live 2018:

Bei meinem letzten Besuch in der Brauerei Hertl durfte ich das Jägermeister Fass im eigens geschaffenen Fasskeller bewundern und auch reinschnüffeln. Bisher war mir nicht klar, dass Jägermeister im Holzfass gelagert wird. Für mich war das x-beliebige Massenware.

Das Bier ist bernsteinfarben und leicht trüb mit sehr cremigem hellbraunem Schaum. Das Bier riecht genau wie das Fass extrem nach Jägermeister. Der Geschmack weist eine gute Restsüße vom Malzkörper auf und deutliche Aromen vom Jägermeister. Das finde ich zwar unangenehm, weil ich Jägermeister nicht mag aber der Geschmack ist keinesweg spritig. Auch wenn es nicht meinem Geschmack entspricht ist das Bier spannend und gut gemacht.