Braumanufaktur Hertl - 1852 English Burton Ale
Braumanufaktur Hertl, Schlüsselfeld, Oberfranken, Bayern, Deutschland
- Typ Obergärig, English Strong Ale
- Alkohol 11% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
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87% Rezension zum Braumanufaktur Hertl - 1852 English Burton Ale von Bier-Klaus

Gebraut wurde das historische Ale unter anderem mit Zucker, Koriander und Paradieskorn, was eine Art Pfeffer ist. Dunkelorange mit Hefeklümpchen fließt es ins Glas. Leicht trüb mit wenig gemischtporigem Schaum. In der Nase hat man gleich den Pfeffer, leicht fruchtige Noten, Süße und den vielen Alkohol. Der Körper ist sehr vollmundig und sehr ruhig. Als erstes schmeckt man die Süße und das Paradieskorn. Die Süße erinnert an Butterkaramell, das Paradieskorn ist leicht scharf, man könnte es mit alkoholischer Schärfe verwechseln. Den Koriander schmecke ich nicht separat. Die Hopfenbittere ist sehr zurückhaltend aber historisch waren die IPA's nicht so herb wie heutzutage. Das Volumen mit 11% ABV schmeckt man keinesfalls. Ein sehr spannendes Bier, sehr harmonisch gebraut.
44% Tradition vernichtet von CaptainFriendly

Als ich am 1. November bei der "Consumenta" in Nürnberg war, hatte der Hertls-David wieder einmal seine Eltern vorgeschickt. Da ich weiß, daß seine Erzeugnisse bestenfalls in homöopathischen Dosen genießbar sind, habe ich mich auf das 1852 English Burton Ale beschränkt, das David nach einem alten Ale-Rezept zusammen mit dem Bierhistoriker Günther Thömmes gebraut hatte und das außer den gängigen Zutaten auch Zucker, Koriander und "Paradieskorn" (was auch immer das ist) enthält... und 11 Vol-% Alkohol sind eine Ansage. Die wollen gut verpackt sein, um genossen zu werden. So hatte ich es mir gedacht...
An einem ruhigen Abend habe ich dann die Flasche geöffnet, der ein apfeliger Geruch entströmte. Farblich erwartete mich Bernstein mit -wie erwartet- wenig feinem Schaum. Den Geruch empfand ich dann als wein- oder apfelweinartig, bereits im Antrunk schlug gnadenlos wie ein Hooligan von den nächtlichen, regenfeuchten Kopfsteinpflastern von Soho der Alkohol völlig humorlos mit der groben Kelle zu.
Geschmacklich kommt das ganze einem (widerlich süßen Wein) oder einem mit Methylalkohol gestreckten Met näher als einem Bier. Zu allem Überfluss glaube ich irgendwo im Hintergrund noch Maggi zu schmecken.
In der Summe bin ich der Ansicht, daß man solche "historischen" Biere brauen kann, aber nicht muss...und der Verkauf an Bierfans sollte tunlichst unterlassen werden. Vielmehr sollte man diese Plörre mit einem Gift-Warnschild versehen im britischen Brauereimuseum hinter Glas präsentieren, aber Ihr habt ja recht...ich bin selber schuld, daß ich alles probieren muß. Diese Erfahrung war grausig, und so schnell werde ich wohl eher nicht mehr auf die Hertl-Bastelstube zurückgreifen. Traditionell? Am Arsch!