BrauKunstKeller Brut 2011
BrauKunstKeller, Michelstadt, Odenwald, Hessen
- Typ Obergärig, Brut
- Alkohol 10.3% vol.
- Stammwürze 28%
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 8-14°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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Aktuelle Bierbewertung
95% Redaktionsbewertung von der Redaktion
Das „BrauKunstKeller Brut 2011 Biére de Champagne“ machte seinem Namen bei der ersten Kontaktaufnahme alle Ehre, sie verlief nämlich reichlich brutal. Das hatte allerdings nichts mit der Aromatik zu tun, sondern mit dem Korken, der dem Öffnenden überschwänglich entgegen eilte und eine kurze aber stürmische Affäre mit dessen Oberlippe einging. Nun ja, was wäre Liebe ohne Schmerzen?
Solltet ihr also das Glück haben in den Besitz einer dieser Flaschen zu gelangen, beim Öffnen bitte nicht auf Lebewesen oder zerbrechliche Gegenstände zielen.
Die weitere Beziehung mit dem Bier verlief dagegen deutlich harmonischer und zärtlicher. Die Begriffe „siebenter Himmel“ und „rosarote Brille“ sind eine gute Beschreibung für den Zustand in den uns das Brut versetzte.
Doch was hat das Bier eigentlich, was andere Biere nicht haben?
Diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Wir versuchen es trotzdem:
Mit seinem herrlichen Rotbraun, wobei das Rot leicht in Richtung Himbeersaft geht, bietet das Brut schon einen sehr attraktiven Anblick.
Die starke Perlage erzeugt dabei einen sehr frischen Eindruck und zudem einen dichten, sehr stabilen, leicht gelblich-rötlichen Schaum.
Schon die Nase wird von einem komplexen Duft umschmeichelt: gleichzeitig fruchtig-sauer und zuckrig-süß, gesellen sich hier Beeren jeglicher Couleur (Him- und Brombeere, schwarze und rote Johannisbeere) zu rotem Traubensaft und Kirschen, aber auch Sherry- und Holznoten, welche die Fassreife deutlich werden lassen.
Stellt man sich ob dieses intensiven und dichten Geruchsteppichs schon auf einen eher anstrengenden und kompliziert zu durchdringenden Schluck ein, wird man bereits mit dem ersten Tropfen absolut angenehm überrascht.
Komplex? Ja. Anstrengend? Kein Stück!
Sanft und friedlich wird der Mund zuerst kurz in fruchtige Zuckerwatte gepackt. Cremig und moussig geht es auf einer malzigen Basis und Eindrücken leicht gealterten Sherrys weiter mit der Frische roter Beeren und Trauben. Diese Fruchtigkeit trumpft immer mehr auf, prägt sich hier und da in Waldbeeren und Rotwein aus und wird, von einem Hauch Traubenzucker begleitet.
Trotz der intensiven Gesamtaromatik ruht das Bier stets in sich und überlastet nicht mit zu starker Säure oder Fassnote. Eine absolute Harmonie zwischen fruchtiger Frische und tiefer Komplexität.
Das macht das Bier auch unglaublich flexibel. Ob als frischer kühler Leckerbissen zwischendurch oder, etwas wärmer genossen, als komplexes Aromakissen zum „ganz in Ruhe einkuscheln“, dieses Bier überzeugt auf der ganzen Linie. Aber Vorsicht: den Alkoholgehalt sollte man im Hinterkopf behalten, denn das Brut versteckt seine über zehn Prozent mit Leichtigkeit.
98% Rezension zum BrauKunstKeller Brut 2011 von Johannes
Ein Bier mit Seltenheitswert!
Mit der Flasche 2/25 habe ich ein großes Los gezogen. Aber das haben alle,die sich solch ein Bier gesichert haben.
Ich will es nicht auseinander nehmen, hier stehen schon genügend verschiedenen Geschmacksnuancen, die das Bier alle aufweist.
Aber mir reicht es einfach zusagen es ist anders, es ist ungewohnt aber es ist so gut.
Einfach toll!
95% Rezension zum BrauKunstKeller Brut 2011 von gerdez
Da ist sie endlich - meine persönliche Flasche Nr. 20/25. Das Dunkelbraun-Naturtrübe lässt optisch erstmal auf einen Weizenbock schließen. Doch schnuppert man mal am "Biere de Champagne" dann wird's richtig süßlich-fruchtig. Am ehesten riecht das Brut nach Mandarinen, entfernt Mango und Zitrone. Im Einstieg geht es frisch weiter. Das Süßliche setzt sich fort getragen von einer milden Hefenote. Das Bier schmiegt sich in den Mund - samtig weich und angenehm. Bei diesem herrlichen Körper muss man einfach ins Schwärmen kommen. Im Abgang verteilen sich dann die süßen Aromen, zu denen sich inzwischen säuerliche Nuancen gesellt haben, und machen Platz für einen weinartigen Charakter, allerdings weit entfernt von der Schwere eines Rotweins. Leicht erkennt man die Lagerung im Sherry-Fass, doch um ehrlich zu sein wäre ich da nicht drauf gekommen, hätte ich es nicht gewusst. Am Ende bleibt ein leicht süßlicher, dezent bitterer Nachklang und rundet so ein wirklich ausgezeichnetes Bier ab, dem man seine 10,3 PS nur ganz selten anmerkt - ohne dass man es dabei aber schreiben hören würde: "zich mich weg!". Sehr angenehm! Sehr gut! Davon bitte mehr!
82% Rezension zum BrauKunstKeller Brut 2011 von Felix
Ich habe die Flasche 3/25 besessen. Zuerst hat mich die wunderschöne Farbe der auch gut ausgeprägten Schaumkrone fasziniert. Sie erstahlt in einem pastellartigen Erdton, irgendwo zwischen Sand und Eierschale. Das Getränk selbst besitzt ein tiefes Kirschrot. Toll!
Der Geruch ist zuerst umwerfend intensiv. Sofort tritt der Aromahopfen in die Nase mit viel Maracuja und leicht pflanzlicher Note, dahinter beginnt aber auch schon eine frische Frucht und eine dunkle Karamelmalzsüße. Honig und süße Beeren bilden hier das Fundament und zeigen sich auch weiterhin dominant.
Der Antrunk macht sofort klar, dass dieses Bier im Sherryfass gelegen hat. Der süß-holzige Honig und säuerlich-süße Beeren (Brombeeren und Stachelbeeren) zeichnen die Grundstruktur des Bieres. Interessant ist, dass sowohl Säure wie auch Bitterkeit gleichzeitig auftreten und in gleichem Maße vorhanden sind. Sie verschmelzen aromatisch und sind von nun an nicht länger voneinander zu trennen. Beide sind aber nicht penetrant oder stechen heraus, sowohl eine gewisse Säure wie auch eine leicht holzige Herbe sind stets vorhanden, dominieren aber niemals allein und wachsen auch nie ins Übermäßige bzw. ins Überdeutliche.
Das Bier zeigt also den Sherryfasscharakter recht deutlich und hält eine angenehme Waage zwischen Süße, Herbe und Säure, mir persönlich hätte hier aber noch ein wenig mehr Frische und Frucht bzw. Kohlensäure gefallen.
Im Körper nämlich ist sofort die unglaubliche Leichtigkeit des Bieres zu erkennen. Es ist geradezu schlank für seine 10,3%ABV, von denen man absolut nichts schmeckt. (Auch was die Wirkung des Alkohols angeht wage ich zu zweifeln, ob es sich tatsächlich um so viele Umdrehungen gehandelt hat...) Das Brut ist unglaublich weich, aber leider auch genau dadurch wenig charakterstark. Es büßt ein wenig seine Einzigartigkeit ein, könnte mir noch etwas spitzer agieren. Der Körper ist entweder genial schlank oder so seidig, dass er schon ins Wässrige tendiert.
Der Nachtrunk zeigt erneut die Sherryfassnote mit leichter Holzsüße, weichem Karamel (kommt hier erstmalig das Bourbon-Fass durch?) und einer feinen, säuerlichen Bitterkeit (Säure und Bitterkeit sind auch hier nicht voneinander zu trennen, sie bilden ein einziges, weiches, sehr angenehmes Konstrukt, das beide Aromen zwar bemerkbar macht, sie allerdings niemals in den Vordergrund zwingt). Interessant ist, dass im Nachtrunk für mich ab und an so etwas wie eine Cola-Note auftaucht, die aber gleich danach wieder verschwindet. Sie scheint mir von den dunklen Malzen und den Beeren zu kommen.
Insgesamt lässt sich für mich über die 3. Flasche des Brut 2011 sagen, dass es qualitativ sehr hochwertig ist und für mich durch tolle Harmonie überzeugt. Es ist seidigweich und alle Aromen gehen in einander über, es birgt von allem etwas, jedoch nie zu viel und bringt darüber hinaus noch eine weiche, angenehme Sherrynote mit, die dem Bier mit typischen Aromen einen besonderen Charakter schafft. Schade finde ich nur, dass es nicht so fruchtig und frisch ist, wie ich es mir erhofft habe, gerade der Körper und das Mundgefühl könnten für mich noch individueller sein, es war mir an dieser Stelle etwas zu kompromissbereit, überzeugt allerdings aromatisch gesehen vor allem durch seine wunderbare Stimmigkeit. Leider finde ich auch nicht, dass das Bier ein besonders stringente Linie verfolgt. Während es im Geruch noch voll an intensivsten Aromen wirkt, so zeigt es sich in Antrunk und Körper etwas zu zurückhaltend und schwächlich und bildet im Nachtrunk dann eine schön runde, aber nicht sehr kräftige Aromenfracht aus. Mir fehlt hier der lineare Verlauf.
Und auch wenn ich hier und da deutliche Kritikpunkte äußern kann, lässt sich doch ein letztes definitiv über dieses Bier sagen: Es schmeckt einfach nur verdammt gut! Und darum soll es doch gehen.
75% Rezension zum BrauKunstKeller Brut 2011 von ehemaliger Benutzer
Mit großer Freude haben wir die Flasche Nr.6 von 25 des „Brut 2011“ geöffnet und getrunken.
Ein durch und durch gelungenes Bier welches lediglich im Abgang durch die Aromen der Fassreife etwas überladen wirkt.
95% Rezension zum BrauKunstKeller Brut 2011 von Robert
Ein Bild möchte ich noch hinzufügen, das sich mir beim Verkosten dieses Bieres vor dem geistigen Auge bildete:
Stellt euch eine fluffig flauschige Schäfchenwolke vor. Statt reinem Weiß, bewegt sich das Farbspektrum aber von zartem Rosa bis zu saftigem Rot, durchzogen mit Schwaden aus tiefdunklem Lila und brombeerigem Fastschwarz.
Wenn es so eine Wolke geben würde, und wenn man sie trinken könnte, dann trüge sie den Namen „BrauKunstKeller Brut 2011 Biére de Champagne“.