Heller - Aecht Schlenkerla - Hansla
Brauerei Heller / Schlenkerla, Bamberg, Oberfranken, Bayern
- Typ Untergärig, alkoholarm
- Alkohol 1.2% vol.
- Stammwürze 3%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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63% Rezension zum Heller - Aecht Schlenkerla - Hansla von Bier-Klaus
Alkoholarme Biere der Brauerei Heller/Trum aus Bamberg werden verkostet, das helle und das dunkle Heinzlein und das Hansla. Das Hansla mit 1,2% ABV riecht schon nach dem Öffnen der Flasche nach gebratenem Schinkenspeck. Das Bier fließt dunkelorange und trüb ins Glas, dazu schwimmen viele Schwebeteilchen darin. Die Blume ist riesig aber nicht stabil. Der Körper ist genauso schlank wie bei den beiden Heinzlein, die Spundung zum Glück geringer. Ich Geschmack dann deutlich rauchig und auch hopfig, das ist schon sehr bitter. Der gerochene milde Schinkenspeck ist im Geschmack nicht mehr vorhanden. Dafür bringt das Rauchmalz einen etwas volleren Geschmack. Im Nachtrunk gut herb.
69% Hansla, der Lausbub von Schmecki
Heute schauen wir mal, was das Hansla kann, auch im Vergleich zu seinen Geschwistern, dem Heinzlein Hell und Dunkel. Während letztere etwas aus der Familie ausgegrenzt wurden und direkt unter der Brauerei Heller Trum vertrieben werden darf das Hansla sich im Kreise der Schlenkerla Familie zu Hause fühlen, weil es halt auch ein Rauchbier ist.
Erste Überraschung: Da steht ein toller Schaum im Glas! Darunter findet man eine trübe, braune, recht sprudelnde Flüssigkeit.
Der Geruch nach Schinken ist auch da, nicht so intensiv wie beim Märzen, aber doch deutlich. Dazu entwickeln sich säuerliche Noten, die immer mehr die Oberhand gewinnen, je länger man vor dem Bier sitzt.
Rauchiger Antrunk, gefolgt von einem überraschend vollen Körper bei so wenig Alkohol. Dazu gesellt sich eine recht deutliche Säure. Auch im Abgang duellieren sich Schinken und Säure um die Vorherrschaft, zum Schluss siegt der Schinken und legt sich noch eine Zeitlang über den Gaumen.
Für den Alkoholgehalt ein erstaunlich „volles“ Bier, dazu schöne Rauchnoten, ich wäre echt begeistert, wenn da nicht diese Säure wäre. Schade, sonst hätte es mein lieblings-fast-alkoholfreies Bier werden können.
Und der Vergleich von Heinzlein und Hansla? Schwer, sehr schwer. Während das Heinzlein mit Hopfenherbe gegen die Alkoholarmut arbeitet, holt das Hansla den säuerlichen Schinken raus. Ausgewogener ist das dunkle Heinzlein, sozusagen der bravere Knabe. Das Hansla ist dagegen ein Lauser, der hat mehr Wumms, schlägt dann aber auch mal gerne über die Strenge.
75% Süffig und gut trinkbar von LordAltbier
Der Antrunk ist hopfig-spritzig und leicht säuerlich. Der Mittelteil ist ähnlich wie der Antrunk, hier kommt aber zusätzlich noch eine leichte Rauchmalz-Note dazu. Der Abgang ist hopfig-würzig und schön rauchmalzig. Fazit: Ein leichtes, süffiges (Rauch)bier. Kann man gut trinken.
83% Schon lange existent und neu erfunden von Hirsch
Heute gibt es ein Mittagsbier. Ausnahmsweise. Denn im Kühlschrank steht etwas Neues aus Bamberg: Das Schlenkerla „Hansla“. Ein alkoholreduziertes Bier mit weniger als 1,2 Prozent Alkohol.
Das finde ich schon mal grundsätzlich gut: Leichte Mittagsbiere aus Deutschland findet man so gut wie nicht. Auf Restaurantkarten: Clausthaler und ein Alk-freies Weizen. In Tschechien würde man ein Zehngrädiges trinken. Und Schlenkerla siedelt etwas zwischen "Nichts" und "Wenig" an, alkoholbezogen. Etwas, das es schon sehr lange gibt, aber völlig in Vergessenheit geraten zu sein scheint, das „Hansla“.
Bei Seifert, „Das Bamberger Bier“ (1818) ist schon vom Hainslein („Nachbier“) die Rede, und die Brauart eines Trunks namens „Nachbier“ findet sich auch in Adelungs Wörterbuch von 1811, wenn nämlich ein Getränk „auf den nach abgeschöpftem Biere aus neuem auf die Treber gegossenen Wasser bereitet wird“. Damit kamen alle Leute, auch Kinder, in den Genuss eines Nahrungsmittels, der garantiert keine Keime enthielt, wie sie im Brunnenwasser immer zu befürchten waren.
Ich bin erfreut und gespannt auf dieses absolut zeitgemäße historische Bier aus der Bamberger Rauchbierbrauerei.
Optisch passt schon mal alles: Dichter, üppiger, sahniger Schaum über einem kastanienbraunen Bier. Hefetrüb! Kein Helles. Sehr gut. In der Nase kerniger Rauch wie beim aechten Schlenkerla Märzen.
Der Antrunk: Bierig genug, um als Bier durchzugehen. Schöne, herbe Rauchnoten, ein Hauch süße Malzigkeit. Dann ein seeehr schlanker Körper, der aber zusammengehalten wird von einer sehr präsenten Hopfenbittere. Im letzten Moment denke ich sogar an Kalthopfung, so eindrücklich ist der Hopfen am Gaumen. Die Karbonisierung eigentlich nicht hoch, und doch auf der Zunge sehr präsent. Das liegt vielleicht an der Alkoholarmut. Aber das passt so sehr gut.
Der Nachtrunk ist nicht sonderlich aufregend, aber einen spürbaren Hopfengrundton und Rauchnoten hat man schon noch ein gutes Weilchen präsent.
Fazit: Alles richtig gemacht, liebe Brauerei Heller-Trum! Hier ist aus 1,2 Prozent Alkohol alles herausgeholt, was herauszuholen ist. Selbst der Aufstoßer nach dem Trinken sagt mir noch: Schön – ein Mittagsbier. Der Rauchgeschmack ist dabei der beste Heimvorteil, den man sich denken kann. Dadurch kommt Geschmack ins Spiel, der sich auch ohne viel Alkohol hält.
Und ich werd‘ nicht müde und kann getrost nach dem Essen weiterarbeiten. Das hätten die wirklich schon früher erfinden können!
P.S: Die hohe Bepunktung soll der Tatsache Rechnung tragen, dass man hier ein extrem alkoholarmes Bier vor sich hat. Das ist der Maßstab, und nicht etwa ein gängies Rauchmärzen.