Das Wunderbräu Bio Helle ist goldgelb, klar gefiltert und hat einen getreidigen Geruch. Es hat einen süßen getreidigen Geschmack mit kräftiger Würze, daher hat es auch einen ziemlich vollen Körper für ein Helles. Die Spundung ist kaum erwähnenswert, wahrscheinlich ist es deshalb CO² neutral. Einen Hopfen erwartet man hier nicht. Ein gutes Helles, geschmackvoll und ohne erkennbare Fehler.

Die Ansage mit den neutralen Kästen und Flaschen die man überall abgeben kann, finde ich gut. Dennoch muss ich darauf verweisen, dass das Bier aber auch vom Brauort z.B. ins tiefste Schwabenland transportiert werden muss, wo ich es gekauft habe. Ein Widerspruch in sich, hat aber keinen Einfluss auf die Bewertung.

Nach dem nachhaltigen Pils ist nun das nachhaltige Helle an der Reihe. Auch dieses hat 4,9 % vol. Alkohol zu bieten und schwört auf regionale Bio-Zutaten. Im Glas präsentiert sich ein blankes, nicht lupenreines Blassgelb mit Grünstich gemischtporiger, weißer Schaumkrone. Der zarte, schwachmalzige, frische Duft bringt Noten von Orangenblüte und Honig.

Mit leicht säuerlicher Grundnote geht es in den Antrunk, der eine dezente Hopfenaromatik zeigt - und zwar blumig bis citrusfruchtig. Der Hopfen setzt wirklich nur einen leichten fruchtig-würzigen Akzent (wie Aprikose und Piment), während das Malz mit weißbrotähnlicher Süße den Ton angibt. Diese leichte Aromatik ist es aber, die dem ansonsten recht flachen bis beinahe muffigen Körper auf die Sprünge hilft. Wie beim Pils erscheint mir das Malz leider recht pappig bis mastig. Ausgewogen geht es in den feinsäuerlichen, leicht muskatwürzigen Abgang, der eine geringe Bitterkeit aufweist. Die lästige Mastigkeit hängt nach, eine ansprechende Süffigkeit wird dennoch bereitgestellt. Duchaus überzeugend und besser als das Pils ist das Helle - ein Verdienst der feinen, stimmigen Hopfenakzente. Das Helle haut mich aber trotzdem nicht vom Hocker, da auch dieses nicht frei von Mängeln ist. Da empfand ich das schlichte, schnörkellose Hasen hell kürzlich einfach angenehmer - aber dieses wäre weder BIO-zertifiziert noch CO2-neutral.

1. Verkostung 2020:
Das Wunderbräu Helle ist ein Bio Bier mit 4,9% ABV. Die Farbe ist hellgelb und blank mit gemischtporigem Schaum. Ich rieche dezent fruchtigen Hopfen. Der Körper ist mittel vollmundig und wenig gespundet. Der Malzapparat bietet nur leichtes Getreide und ganz wenig Süße, es kommt sogar etwas Säure durch. Der Hopfen ist ganz wenig fruchtig. Die Bittere ist angenehm, etwas stärker als beim Durchschnitts Hellen. Das ist ganz nett.
70%

2. Verkostung 2020:
Das Wunderbräu Helles ist hellgelb und blank mit wenig feinem Schaum. Es riecht leicht maischig und malzig. Der Antrunk beginnt sehr sprudelig und mittel vollmundig. Der Geschmack ist sehr süß vom Malz, leichte getreidige Fruchtnoten sind auch dabei. Die Textur ist Brösel wie Griesbrei. Im Nachtrunk wenig herb.
60%

Das Wunderbräu Hell aus München überzeugt. Strohblonde Farbe, frischer Geruch. Schön sprudelig, mild im Geschmack, trotzdem schön süffig und einfach rund. Bioqualität, und dennoch für nur 1,19 € / 0,5 l.