Das Waldschlösschen Original Hell wurde nach Originalrezept von 1836 gebraut und ist im Grunde das Zwickel nach der Filtration. Das untergärige Helle kommt auf 4,9 % vol. Alkohol bei 12,5 % Stammwürze und ist damit das mildeste Bier im Standardsortiment. Das Rezept ist simpel: Es kam nur Pilsner Malz und Hallertauer Tradition zum Einsatz. Unterhalb der cremigen, kompakten Schaumkrone zeigt sich ein klares Gelbgold mit angeregter, grober Kohlensäure. Dezente Hefenoten sowie Honig, Heu und Stroh sind im äußerst milden Duft ausfindig zu machen.

Ähnlich mild und süßlich geht es in den Antrunk. Die Hefe schmeckt man in Form von Banane und Pfirsich heraus. Die Textur geht durchaus in Richtung Vollmundigkeit, der Hopfen ist jedoch ein sehr zurückhaltender Geselle. Vanillenoten zeigen sich kaum, eher drückt die Hefe ihren Stempel auf. Dem frisch-süffigen, milden Charakter stört das kaum, es kommt aber dennoch viel Langeweile auf. Mit ein wenig Grasigkeit und getreidigen Noten endet das milde, estrige Helle halbwegs ansprechend.

Ich weiß schon, warum ich die anderen drei Sorten bevorzuge, wenn es mich mal hierher verschlägt. Das Helle gerät zu süß und charakterlos. Durch die estrigen Noten wirkt es gar ein wenig unsauber. Das könnte man nur zum Vorteil nutzen, wenn der Hopfen mehr daraus machen würde. Für Freunde heller Biere empfehle ich vom Waldschlösschen eher das Zwickel, für Freunde bayerischer Biere das Hefeweizen und das Dunkel für alle Anderen.

Das Helle ist bisher das einzige Bier zum Mitnehmen aus dem Brauhaus am Waldschlösschen, was es alleine leider zu keinem besonders tollen Bier macht. Der Körper ist herb-apfelig, sonst ist aber alles generell zu leicht und hinten raus verbitternd.

Unser Testbier hatte im Gegenzug zu den Informationen auf der Herstellerseite 5,3% Vol. Alkohol.

Das Helle ist samtig mild und feinwürzig. Im Abgang wird es dann ein wenig bitterer. Ein angenehmes Bier für zwischendurch.