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Beer like star Victory Hop Wallop Very Hoppy Ale

  • Typ
  • Alkohol 8.5% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#5458

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Basierend auf 1 Bewertung von Dirk
96% Avatar von Dirk
89% Avatar von Felix

89% Rezension zum Victory Hop Wallop Very Hoppy Ale

Avatar von Felix

Das Hop Wallop von Victory ist mit der Bezeichnung "Very hoppy Ale" versehen, es ist ein eher helles Bier mit 8,5%ABV, was für mich die Frage aufwirft: Mit welchem Stil hat man es hier zu tun? Scheinbar ist es so eine Art Imperial IPA oder American Style IPA. Es scheint jedenfalls neben dem erhöhten Alkoholgehalt noch über eine deutliche Süße zu verfügen, denn wenn man die Flasche knapp 45Grad wendet erscheinen am oberen Flaschenrand sehr dicke, klebrig wirkende Luftblasen. Ich bin gespannt...
Farblich zeigt sich ein sattes Orange mit sehr guter, feiner, heller Schaumkrone. Das Bier macht einen satten, vollen, aber trotzdem sehr frischen Eindruck.
Geruchlich zeichnet sich sofort ein deutlicher, sehr süß-fruchtiger Aromahopfen ab. Hier wird die volle Palette von klassischen Noten amerikanisch gehopfter Ales aufgefahren. Viel süßer Pfirsich, weiche-cremige Mango und dahinter eine frische Passionsfrucht bzw. Maracuja. Ein sehr runder und weicher Geruch, der allerdings noch eine für meinen Geschmack leicht störende Malznote besitzt, die allerdings erst nach einiger Zeit hervorkommt. Die Bitternote des Hopfens zeigt sich ebenso nach einigen Zügen. Ein für mich sehr ausgewogenes, weiches Aromaportrait, das mit komplexen Hopfenaromen aufwartet und viel verspricht.
Im Mund entfaltet das Bier sofort Süße und Bitterkeit zugleich, doch kommen sich diese Noten nicht in die Quere. Eine weiche Malznote bewegt sich wellenartig über die Zunge und verströmt eine betörende Karamellsüße, während gleichzeitig der deutliche Aromahopfen den Pfirsich (welcher eindeutig das dominante Hopfenaroma darstellt) mit einer leichten Zitrusnote verbindet und sich weiter und weiter ausbaut. Beides geht sehr gekonnt miteinander einher, lediglich eine leichte Alkoholnote lässt an die 8,5%ABV erinnern, wirkt sich hier aber nicht sonderlich negativ aus, könnte meiner Ansicht nach dennoch etwas mehr Aroma tragen und dabei selbst untergehen. Die Zitrusnote wandelt sich dann nach hinten hin immer weiter und geht schließlich in einer säuerlich-bitteren Pflanzlichkeit auf.
Der Nachtrunk wird dann von dieser Herbe dominiert, der Hopfen hat die Überhand über das malzige Karamell gewonnen, wobei sich dessen Süße dauerhaft um die grasigen Noten rankt und nie gänzlich verschwindet. Damit wird dem Nachtrunk eine wunderbare Weichheit gegeben, die das Bier sehr harmonisch und ausgeglichen wirken lässt. Nach dem Schlucken wird dennoch der ganze Mund von der grasigen Bitterkeit befallen, die grünknospigen Noten steigern sich noch weiter und machen keine Anstalten zu vergehen. Eine tolle Bitterkeit, die es aber verdammt in sich hat. Würde ich einen Versuch wagen, die IBUs zu schätzen, ich würde auf mindestens 85IBUs tippen. Das scheint mir schon eine ordentliche Menge zu sein.
Der Körper des Bieres zeigt sich insgesamt erstaunlich frisch. Er besitzt eine gewisse Fülle, ohne aber als schwer aufzufallen. Er trägt die Aromen gekonnt, sowohl die Karamellsüße als auch die Grünknospigkeit, tut aber kein bisschen mehr, als er muss. Für mich ist das ziemliche Punktarbeit, die ich löblich finde. Das Bier überfordert definitiv nicht und bewahrt sich trotz der Intensität immer eine gewisse Leichtfüßigkeit.
Insgesamt bin ich verdammt zufrieden mit diesem Bier. Es ist zuerst unheimlichen hopfenaromatisch und zeigt sich im Einstieg von sehr süßer Seite ohne dabei belastend klebrig zu sein, verhehlt aber auch nie seine bitteren Facetten. Dann macht es im Trinkverlauf immer mehr auf. Im geradezu genialen Abgang ist es dann wirklich verdammt bitter, aber keineswegs flächig oder grob, es überzeugt hier durch eine feine und nuancierte Grünsknospigkeit, die sich anfühlt, als wachse einem Gras auf der Zunge. Toll! Besonders hervorzuheben ist die Verbindung von Aromaintensität (im Abgang) und gleichzeitig einer wunderbar harmonischen Ausgeglichenheit (In Einstieg und Körper). Einzig als störend empfinde den Geruch, die mir vom Malz verdorben scheint. Während er im ersten Augenblick noch wunderbar süß-fruchtig wirkte, wurde er im Trinkverlauf immer penetranter und gröber. Er hat ein leichte Käsigkeit, wie man sie eigentlich von schlechten Untergärigen kennt. Ehrlich gesagt, stinkt es geradezu... Ich bin erstaunt, dass so etwas sich in diesem Bier finden lässt.
Das tut meiner Faszination aber keinen Abbruch, ein Bier, das nach wie vor sehr zu empfehlen ist und qualitativ für mich äußerst überzeugend erscheint.

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