Die Langeweile bayerischer heller Biere ist ja eines meiner Reizthemen. Und so war ich sofort „getriggert“, als ich von einer neuen Brauerei in Strullendorf erfuhr, deren erstes in großem Stil gebrautes Bier … ausgerechnet das gefühlt hundertfünfzigste Helle aus Franken ist.

Aber ich muss mich mäßigen: Herr Spiegel ist Braumaschinenbauer bei Kaspar Schulz in Bamberg gewesen und war schon lange Hobbybrauer. Seine Lieblingsbiere seien das Helle und das Rauchbier. Da liegt der Start mit ersterem halt nahe, nach eigenem Rezept im Lohnsud bei Binkert gebraut.

Also, zum Bier:

Eine schön wattige Schaumkrone bedeckt ein hefetrübes, altgoldenes Bier, in dem sich superfeinste CO²-Bläschen tummeln. In der Nase eher Karamell und Zwickelhefe.

Der Antrunk ist leicht und frisch. Zitrus- und Mangodüfte über einem toastbrotigen Malzbettchen. Die Karbonisierung macht den Trunk fast schaumig. Im Mittelteil wird‘s ganz leicht haselnussig.

Der Abgang ist sehr mild. Sortentypisch nur ein Hauch Hopfen.

Fazit: Herr Spiegel schreibt selbst auf seiner Internetseite, er wollte ein leichtes, süffiges Feierabendbier brauen. Das ist ihm definitiv gelungen. Sein Helles hat Charakter und ist doch sortentypisch. Jetzt warte ich aufs Strullendorfer Rauchbier!