Schneider Weisse - Tap X - Mein Aventinus Barrique Limited Edition 2014
Private Weissbierbrauerei G. Schneider & Sohn, Kelheim, Niederbayern, Bayern
- Typ Obergärig, Weizendoppelbock
- Alkohol 9.5% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Hefetrüb
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30% Guter Blumendünger von eddyelch
Oh je, da habe ich wohl etwas falsch verstanden. Die Limited Edition aus dem Jahre 2014 wurde monatelang in Fässern aus deutscher Eiche gelagert. Die Lagerzeit habe ich noch um vier Jahre verlängert, weil das einem guten Rotwein schließlich auch gut tut. Und da ich heute alleine zu Hause bin, kann ich mir bei diesem tristen Novemberwetter gut und gerne eine 0,75 Literflasche guten alten Rotweines, äh, dieser Cuveé aus Unser Aventinus und Eisbock reinziehen.
Der Wein fließt dunkelrot ins Glas. Die Schaumkrone ist nicht weintypisch, aber sie verschwindet glücklicherweise sehr schnell. So erinnert dieses Getränk optisch nicht an Bier. Der Duft ist süßlich und gewaltig erdbeerlastig. Hmh, Erdbeerbier? Im Antrunk säuerlich-süß. Wieder diese mächtige Erdbeernote, die einen regelrecht anspringt. Dieser ekelhafte Geschmack füllt den ganzen Mundraum aus und beim Schlucken - jawoll, ich habe mich getraut - wird der grässliche Geschmack noch durch eine hölzerne Bittere verstärkt. Und beim Aufstoßen kommt der Geschmack nochmal wieder. Oje.
Bevor ich mir den heutigen Strohwitwerabend vollends versaue, beende ich den Geschmackstest an dieser Stelle und übergebe den FlaschenInhalt der Natur. Und nein, es lag nicht am Alter des Bieres. Die Vorrezensionen waren auch schon gruselig.
— Bier auf Wein... von HansJ.
... das lass sein? Oder ist das hier eher Wein auf Bier?
Ich gebe hier keine "Punkte",, denn an dieses Getränk kann man keine Bier-Maßstäbe anlegen. Basis ist eine Cuvée aus Schneider Aventinus und Aventinus Eisbock, die in verschiedenen Ex-Rotwein-Barriques gelagert wurden.
Ergebnis ist ein Getränk, das sämtliche - eigentlich ja recht ausgeprägten - geschmacklichen Charakteristika der Aventinus-Biere verloren hat und eher schmeckt wie Cassis in einem Schaumwein mit feiner Perlage.
Wer das Aventinus Barrique mit der geschmacklichen Erwartung eines Biertrinkers kauft, wird also enttäuscht. Dennoch finde ich das Getränk interessant, weil es aufzeigt, was machbar ist. Ob das Machbare immer wünschenswert ist, steht auf einem anderen Blatt. Mir persönlich reicht die einmalige Erfahrung jedenfalls aus.
15% Au ha von Chakuzie
Ich hatte hohe Erwartungen, leider hat diese Limited Edition nichts mit Bier zu tun. Diese Tap X schmeckt wie Johannesbeer Likör mit Sekt. Mit Bier hat es nicht zu tun. Es ist sauer. Kann ich für 10€ nicht empfehlen.
75% Bruch mit einer noch jungen Tradition von Hobbytester
Gab es bisher das TAP X, konnte man sich sicher sein, dass sich die findigen Kehlheimer wieder eine irrsinnig innovative, stimmige und den typischen Schneider-Weisse-Geschmack in Ansätzen tragende Bierkreation ausgedacht haben, dies bezog sich dann auf ein einzelnes Jahr. Nun habe ich weit weg von Niederbayern – und zwar in Berlin – eine Flasche Mein Aventinus Barrique erstanden. Wenn ich auf der Website von Schneider Weisse recherchiere, kommt mir die Information entgegen, dass dieses Bier dem Jahr 2013 zuzuordnen sei und ausverkauft sei. Der Zusatzbezeichnung auf der Flasche dagegen entnehme ich, dass es letztes Jahr einen wohl limitierten Sondersud gegeben hat. Bei so viel organisatorischer Verwirrung rund um die an sich geniale Idee des TAP X verliert man schon einmal den Überblick, zumal ein TAP X aus dem Jahr 2012 auch noch Mein Cuvée Barrique hieß. Darum sollte nun der Geschmack im Vordergrund stehen. Er überwältigt wie so oft. Mehrere Barriques, besonders die mit Pinot Noir-Geschmackscharakter sorgen für einen geilen Mischmasch aus Weißbier, Holzfass und Rotwein, anders kann man es nicht ausdrücken. Bist Du toll? Dann trinke Schneider Weisse! Der Antrunk ist so aromatisch wie bei keinem anderen Bier, eigentlich handelt es sich eher um einen Rotwein. Für Wein war ich nie so recht zu begeistern, aber wenn ich ihn mit Bierkriterien messe, muss ich sagen, dass man hier gleich unglaublich und unvergleichlich intensiv einsteigt. Intensiver Trauben- und Beerengeruch können betörend wirken, nirgendwo sonst gibt es eine hundertprozentige Entsprechung von aufregendem Geruch und aufregendem Geschmack gleich im Einstieg wie hier. Das macht das Bier zu einem sehr aufgeregten Vertreter eines Braustils, den es bis dato nicht gegeben hat. Im Abgang wirkt das Bier so sauer wie ein Geuze, das kommt von der enorm dunklen und fruchtigen Note der Barriques. Man stellt sich unwillkürlich die Frage, ob die Basis für dieses weinige Aromenspektakel ereignislose Biere vom Format eines Kölschs waren. Dem ist aber überhaupt nicht so! Hier wird der Name des Bieres erklärlich. Pate standen das TAP 6 und der Aventinus Eisbock! Es handelt sich also schon wieder um ein Cuvée. Dieses Bier ist enorm sauer und fruchtig, so lässt sich sein Abgang beschreiben, der mehr Rotwein als Weißbier ist.
Beschreibt man den Körper, sollte man auf die Worte der Brauerei zurückgreifen und sie danach bewerten, Schneider Weisse erfordert mit all ihrer Komplexität ein nahezu wissenschaftliches Rezensieren. Ich zitiere von der Website:
„Ein gewaltiges und komplexes Geschmackserlebnis. TAP6 Unser Aventinus und Aventinus Eisbock lagern vier verschiedenen Barriques, bevor sie zu einem unvergleichlichen Cuvée vereinigt und in der einzigartigen Schneider Weisse Flaschengärung veredelt werden. Der Anteil aus den jeweiligen Fässern ist unser Geheimnis... Das Chardonney-Fass aus französischer Eiche bringt trockene fruchtige Aromen, deren Frische von feinen Tanninen unterstützt wird. Amerikanische Eiche, lange Zeit mit Spätburgunder belegt, liefert ein kräftiges Aroma nach dunklen Beeren mit eleganten Röstaromen, Toffee und nussigem Charakter. Amerikanisches Eichenfass mit Cabernet Franc balanciert mit kräftigen Rotweinaromen, trockenen Beerenfrüchten und leicht rauchigem Charakter. Neue Fässer, hergestellt aus deutscher Eiche schließlich runden das Profil ab durch kräftige Tannine, die die frischen Fruchtaromen noch hervorheben und wunderbare Raucharomen liefern.“
Besser könnte ich es nicht beschreiben, ob ich das so mag und annehme, ist hier noch nicht entschieden.
Weinrote Farbe trifft auf nicht lang anhaltenden Schaum. Dieses Weißbier ist sehr süffig. Es gibt recht viel Kohlensäure.
Fazit: Dieses Bier beeindruckt mich über die Maßen, weil es einzigartig ist. Ich muss aber sagen, dass ich kein Rotweinfreund bin, dazu brauche ich besondere Stimmungen, in denen ich mich recht selten befinde. Dennoch will ich hier die Komposition, die ihresgleichen sucht, loben, unabhängig vom persönlichen Geschmacksempfinden. Ich bin froh, dieses Bier (?) verkostet zu haben, es war aber genauso anstrengend wie zwei Glas Rotwein, mit so viel plakativen Aromen komme ich nicht so gut klar. Für ein Bier, das mir im Endeffekt kein wiederholtes Mal auf den Tisch kommt, ist eine gute Bewertung schon etwas sehr Außergewöhnliches.