Immer blöd, wenn man das letzte Bier am Abend ist und der Trinker seine im fortgeschrittenen Delir niedergeschriebenen Notizen nicht mehr entziffern kann...

Den Weißkopf-Seeadler in Piratenmontur auf dem Etikett habe ich noch wahrgenommen, was folgt sind unerklärlicherweise im Sand verlaufende Halbsätze, die ich teilweise wieder durchgestrichen habe, mal sehen, was noch verwertbar ist:

Ich konnte noch ein dunkelbraunes, blickdichtes Bier erkennen, das eine geringe Menge an hellem Schaum erkennen ließ, auch ein röstiger Geruch strömte mir noch entgegen, der Antrunk war süß, ich vermeinte Vanille-Noten und ein angenehmes Whiskey-Aroma zu schmecken, dem allerdings jede Schärfe abging. Trotzdem erinnerte mich nur wenig an den "Smoky George" aus Hallerndorf, der ja auch weniger Umdrehungen hat. Im Abgang blieb das malzige Gefühl am Gaumen zurück, das mich schließlich...uuuäääähh...in den Schlaf wiegte.
Einen Stern verkneife ich mir einfach mal, weil ich zu einer objektiven Verkostung wohl nicht mehr in der Lage war, auch wenn es mir offenbar gut geschmeckt hat.

Der Rhaner Bock ist dunkelbraun und blickdicht, vollkommen ohne Schaum. In der Nase Kirschen und in Rum eingelegte Früchte. Der Körper ist sehr voluminös, im Geschmack bietet der Bock sogar rauchige und torfige Aromen oder wie wenn man Holzchips ansetzt, die Tannine auf die Zunge bringen. Das dürfte von der Fasslagerung kommen. Der Whisky erscheint zum Schluss, würzig aber nicht zu alkoholisch. Das geht ein wenig in die Richtung vom Rochefort 8 aber in allem etwas schwächer. Der ROB wirkt noch etwas unausgereift, das heißt er hat noch viel Lagerpotential.