Servas!

Der ins Kaisertum gezogene westfälische Unternehmer Reininghaus heiratete in die österr. Unternehmerfamilie Mautner Markhof ein und gründete 1855 die Brauerei.
Um 1900 war Reininghaus bereits die fünftgrößte Brauerei in der österreichischen Habsburgmonarchie.
Aufgrund der politischen Situation wurde Reininghaus mit der Puntigamer AG zusammengefasst.
Seit den 90ern gehört sie der Brau Union an.

Reininghaus Märzen
Vollbier, Helles, rd.12p, 5.0%

Optik: anfangs schaumig, mittelhellgold
Geruch: malzig und grasig
Kohlensäure: leicht
Körper: schlank
Geschmack:
Antrunk: süß malzig
Mittelteil: säuerlich, leicht getreidig-hefig, frisch
Abgang: etwas bitter, leicht herb, säuerlich
Süffigkeit: hoch

Fazit: 6/10 Punkten
In diesem österreichische Märzen überwiegen malzig-herben-säuerlichen Akzente.
Grundsätzlich ist es einfach gehalten mit eher geringen herausragenden Charaktereigenschaften.

Das Bier wird heutzutage hauptsächlich in der Steiermark sowie im Kärntner Lavanttal getrunken.
Die überdurchschnittlich gut gelungen Jahrgangspils' sind allerdings das Steppenpferd der Marke, diese werden hauptsächlich in der Gastronomie ausgeschenkt.

getrunken bereits vor einigen Jahren...keine Ahnung ob es noch gebraut wird
Ein einfaches österreichisches Märzen, das eher einem Hellen gleicht. Es ist gut gefällig zu trinken und hat einen vollen, würzigen Kern.
Nicht übel, aber es gab auch damals schon bessere.

Am heutigen Test Abend werden mitgebrachte Biergeschenke verkostet. Das erste Bier ist das Reininghaus Märzen mitgebracht von meinem Arbeitskollegen Markus. Reininghaus gehört zur Brau Union Österreich, dem größten Bierkonzern unseres Nachbarlandes, der zu Heineken gehört. Wie schon öfters erwähnt ist das österreichische Märzen unserem Hellen Bier sehr ähnlich.

Das Reininghaus Märzen hat 5 % ABV. Die Farbe ist goldgelb und glanzfein, der Schaum sehr fein aber nicht stabil. Es riecht intensiv nach Getreide, was mir nicht so behagt. Die Getreide Aromen finden sich auch im Geschmack wieder, allerdings nicht so unrund wie befürchtet sondern ganz harmonisch eingebunden und recht fruchtig, womit ich natürlich Getreidefrucht meine. Der Körper ist mittel vollmundig, die Kohlensäure ziemlich stark dosiert. Neben den fruchtigen Getreide Aromen kommt im Nachtrunk eine gute Hopfenbittere zum Tragen, die nach klassischem Hopfen schmeckt, allenfalls leicht blumig ist. Entweder ist das Reininghaus ein süffiges Bier oder ich habe einfach Durst.

... die Säure im Vordergrund und ansonsten keine nennenswerten Highlights. Nicht mein Ding.

FAZIT: Damit kann ich nichts anfangen.

Malzig und hopfig ist das Reininghaus Märzen im Geruch und im Antrunk. Der Abgang verläuft ganz überzeugend, das Bier ist würzig, pfeffrig und bitter, hinzu kommen röstige und pikante Noten. Der Bierkörper ist harmonisch ausbalanciert, Hopfen- und Malznoten befinden sich in einem sehr guten, stark betonten Spektrum. Ein ganz interessanter Sauergeschmack ist vorhanden, daneben geht es aber eben auch bierig zu. Gelbe Farbe trifft auf mittelmäßig lang bleibenden Schaum. Der Würzgeschmack sorgt in seiner Ausprägung für ein süffiges Bier. Die Bitterkeit tritt in Kombination mit der Säure sehr überzeugend auf. Das Reininghaus Märzen verfügt über genügend Kohlensäure.
Fazit: „Helles genießen einmal anders“ – Das könnte ein passender Werbeslogan für dieses Bier sein, das herb und leicht sauer daherkommt. Es weiß durchaus zu gefallen, vielleicht gerade wegen dieser Eigenheiten.