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Beer like star Ørbæk's Porter

  • Typ Obergärig, Porter
  • Alkohol 7% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
Das Bier Ørbæk's Porter wird hier als Produktbild gezeigt.
#8969

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Basierend auf 1 Bewertung von Florian
90% Avatar von Tobieras
88% Avatar von Felix
75% Avatar von Florian

88% Rezension zum Ørbæk's Porter

Avatar von Felix

Das Porter von Orbaek sieht wunderschön im Glas aus. Die Schaumbildung ist exzellent, farblich ist es schwarz mit dunkelgoldenen Reflexen am Glasrand, die Blume ist kakaobraun. Einfach erstklassig.

Der Duft verspricht Unglaubliches. Das Bier riecht wirklich derartig nach Kakao, als wäre dieser zu großen Teilen verwendet worden. Es riecht wie eine heiße Schokolade, milchig bis sahnig, enorm süß, wie mit Zartbitterschokoladenstückchen und Ahornsirup verfeinert, dazu kommen Aromen von Marzipan, Milchkaffee und schokoummantelter Brombeere, die sowohl einen Hauch Frucht wie auch zarten, leicht estrigen Alkohol mitbringt. Die Süße ist so dicht und das Aroma so präzise, dass mir kurz die Luft wegbleibt. An Schokoladigkeit übertrifft dieses Exemplar alle Chocolate Stouts, die ich bislang hatte.
Einfach nur wunderbar weich und verführerisch, geradezu betörend, dabei aber nicht bemerkenswert komplex, alle Aromen sind lediglich Ausschmückungen für die Kakaonote.

Der Geschmack schafft es genau da anzusetzen, wo der Duft aufhört. Schade ist hierbei einzig, dass die (zugegeben nicht sehr vielseitige) Komplexität des Geruches nicht ganz übernommen werden kann. Das Porter versteift sich ein wenig, verliert seine Leichtigkeit. Doch die Aromatik ist genial schokoladig, herb und süß zugleich, enorm dunkel, röstig (ohne bitter zu werden), nussig und honigartig. Im Hintergrund lässt sich auch ein Hauch Süßlakritz durchschmecken, das Bier hat etwas von einem Oatmeal, ohne Hafer zu beinhalten. Im Mund erscheint nun auch eine feine Fruchtsäure. Unter dem ganzen dunklen Kakao ist sie für mich allerdings nicht wirklich bestimmbar. Vielleicht geht sie wirklich in Richtung Brombeere?

Der Körper ist unheimlich dicht mit einer starken Cremigkeit, schafft es allerdings trotzdem, nicht kohlensäurearm zu werden. Diese Verbindung finde ich toll, weil man gerade bei einem Porter dieser Art leicht befürchten könnte, dass es zu satt und klebrig gerät. Hier ist das absolut kein Problem, darüber wird nur erhaben gelacht, obwohl die Rezenz nicht langlebig genug ausfällt. Der Alkohol ist zwar zu erkennen, er ist es allerdings auch, der dem Bier noch eine gewisse Farbe gibt, sodass es nicht ganz im röstigen Braunschwarz versinkt. Bei 7%ABV finde ich ihn noch völlig akzeptabel, weiß aber, dass das noch besser geht.

Der Nachtrunk bietet dann in Verbindung mit einer röstig-herben Hopfung in der Tat die nur angedeutete Fruchtsäure. Das Bier schafft es nach ganz hinten hin noch so einen Hauch von Leichtigkeit durchwirken zu lassen, ohne wirklich ein derartiges Aroma preiszugeben. Es versucht ganz eisern die schokoladige Schiene bis zuletzt durchzuziehen.
Die Bittere ist meinem Geschmack nach nicht ganz ausgereift und wirkt etwas sehr pflanzlich, fällt damit aber auch wenig auf, da sie wirklich dezent verbleibt. Eher werden hier brotige und tabakige Noten ausgeprägt. Vielleicht ist ja gerade der Nachtrunk besonders schön, ganz einfach weil hier verschiedene Noten zusammengeführt werden und einiges durchschmeckt, dabei ein langer Abgang entsteht, und doch nichts den Mundraum belegt.

Das Bio-Porter von Orbaek hat mich wirklich sehr überrascht. Nachdem ja meine bisherigen Orbaek-Bewertungen eher im Mittelfeld angekommen sind und mich eigentlich nur das Schwarzbier überdurchschnittlich überzeugen konnte, schafft es dieses Bier, alles Vorherige zu übersteigen.
Ich finde das Aroma in seiner Fülle und gleichzeitig seiner pointierten Präsentation einfach nur gelungen. Dieses Porter ist ein Bier-Kakao mit einer wunderbaren Dichte, einer herb-süßen Kakaonote, die alles in diesem Produkt durchdringt (vielleicht sogar geradezu übertüncht?) und damit ein einzigartiges Erlebnis schafft. Ein Porter wie eine Mousse mit Zartbittersauce.
Viele Porter und Stout-Biere kamen und gingen und versuchten sich an der Hürde: Schokoladenaroma, und dieses hier hat sie bewältigt. Dahinter kommt keine Bittere, die dazwischen funkt, kein Kaffee, der das alles ins Röstige wandelt, nur eine milde Nussigkeit, eine hauchfeine Lakritznote, vierschiedene Formen von Süße, ein Hauch Alkohol. Wodurch auch der Körper gut zeigen kann, was er drauf hat. Dieses Bier hat nämlich eine fantastische Textur mit einer fülligen Schwere, hintergründig durchschimmerndem Alkohol (der keineswegs beißt, sondern eher wie ein Schuss anmutet; Hier so etwas wie Rum) und einer wirklich nur am Rande abrundenden Fruchtsäure. Erst gegen Ende kommt dann der Hopfen mit pflanzlicher Bittere und fruchtiger Frische zur Geltung, sodass der Abgang lang wird und nicht gänzlich in der Süße versinkt.
Alles an diesem Bier scheint darauf ausgelegt zu sein, die Schokoladennoten zu umrahmen, zu verstärken oder abzurunden, mit ihnen zu spielen oder sie vor anderen, störenden Noten zu bewahren.
Diese Präsentation in Reinstform hat allerdings auch einen bedenklichen Nachteil: Das Bier wird dadurch höchstens mittelmäßig komplex und spannend. Es kann wirklich nur ganz am Rande mit unterschiedlichen Noten punkten, die kommen eigentlich hauptsächlich vom Alkohol. Diese Einfachheit ist schlussendlich durchaus ein akzeptabler Grund, um hier die Bewertung doch an eine objektivere Sicht anzugleichen. Durchaus könnte man die Hopfung als dem Bier unangemessen bezeichnen, durchaus könnte man die Süße als zu wenig ausgeglichen betrachten, durchaus könnte man auch den Alkohol als zwar zurückhaltend, aber doch noch durchscheinend beurteilen und damit ein negativeres Fazit ziehen.
Ich muss sagen: Ich mag dieses Bier. Ich finde die Aromatik einfach nur wunderschön und kann mich an der Einfachheit sehr erfreuen, denn solch eine Zielgenauigkeit habe ich bislang bei fast keinem Porter erlebt. Das Aroma sagt mir sehr zu und kann den Alkohol meiner Ansicht nach locker verkraften. Sicher, die Hopfung hätte irgendwie kostrastieren können und die Süße ist vielleicht wirklich nicht hundertprozentig ausgeglichen. Aber nur weil es an den Rändern noch verbessert werden könnte, heißt das längst nicht, es sei unbefriedigend.
Meinen Geschmack jedenfalls trifft dieses Porter, und auch wenn mir die Vielschichtigkeit fehlt, die Aromatik ist derartig gelungen, dass ich es für ein ungemein schönes Dunkles halte, das unkompliziert genossen werden kann und trotzdem brautechnisch super gearbeitet ist.
(PS: Komisch ist, dass nach einigen Minuten, während die zu 4/5teln gefüllte Flasche neben mir stand, das Bier begann herauszuschäumen. Wo dieser Antrieb herkam, weiß ich nicht zu sagen.)

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