Neumarkter Lammsbräu Festbier
Neumarkter Lammsbräu, Neumarkt, Bayern
- Typ Untergärig, Festbier/Märzen
- Alkohol 5.1% vol.
- Stammwürze 13.6%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier ja
- Hefetrüb
- Dieses Bier ist nicht glutenfrei
- Probier mal sagt kein Benutzer
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57% Rezension zum Neumarkter Lammsbräu Festbier von Felix

Ein bernsteinfarbenes bis orangenes Bier mit einer ausreichenden Schaumbildung. Die Krone hält sich cremig, die Karbonisierung erscheint gemäßigt, aber abgeschmeckt.
Der Duft des Bieres ist traditionell malzschwer. Ein angenehm warmes Karamell zeigt sich als zartholziger, leicht honiglicher, aber auch filigran rauchiger Ton. Eine frische Fruchtsüße scheint durch, die im weitesten Sinne herbstlich wirkt. Doch über allem schwebt eine beschwingte Frische, leichte Grasigkeit vielleicht. Die Aromatik verhält sich insgesamt recht zart und gibt keine ungewöhnlichen, spektakulären Noten ab. Eine solide Dichte zeigt sich trotzdem.
Im Mund fällt die schon an der Zungenspitze ansetzende Kohlensäure auf. Sehr dominant und trocken perlt das Bier überwiegend im vordersten Mundbereich, was leider den Transfer der Aromatik an den Gaumen eigentlich verunmöglicht. Obwohl die Kohlensäure eigentlich Sache des Körpers ist, muss sie schon hier bei der Besprechung des Antrunkes genannt werden, weil sie diesen durchaus bestimmt. Es kommt dabei leider der eher unangenehme Geschmack von künstlich hinzugefügter Kohlensäure bei Mineralwasser auf, nicht nur an sich schon wenig apetitlich, sondern außerdem noch Hemmnis für die Aromatik.
Dahinter scheint noch etwas Frische und ganz am Rande auch der erahnte Honig durch, doch die schöne, runde Aromatik des Duftes kann nicht in den Mund hinübergehievt werden. Das was ankommt, wirkt dann völlig ausgefranst, zerfleddert, fragmentarisch.
Der Körper des Bieres leidet erstaunlicherweise aber weniger unter der Karbonisierung. Denn vom Zungenempfinden her kann die Kohlensäure trotzdem mit der Dichte des Sudes harmonieren (natürlich bis auf die Dominanz an der Zungenspitze, die man sich klarerweise wegwünscht). Die Textur des Bieres ist dennoch angenehm seidig und nicht zu leicht geraten. Trotzdem bleibt das Bier klar ein Erfrischer.
Der Abgang ist aromatischer als der Antrunk. Hier kommen die Überreste des Duftes in zerkleinerter Form durch. Steinobst und Holzkohle, Mineralität und vielleicht noch eine marginale Harzigkeit. Das Bier lässt an Kiefern denken und Vorabendschattigkeit eines Spätsommers. Doch diese Eindrücke sind natürlich von weit hergeholte Assoziationen. Im Ganzen bleibt der Sud äußerst durchschnittlich.
Charakter: Das Lammsbräu Festbier ist irgendwo ein belangloser, wenn auch nicht unsympathischer Geselle. Nette Aufgewecktheit lässt sich bei ihm finden und eine angenehme Gesellschaft kann es bieten. Nach kurzer Zeit aber kann es schon ein wenig eindimensional werden. Ein Bier, das wie an die Leine genommen wirkt, gehemmt und verhindert.
Es ist nicht die Menge der Kohlensäure, sondern eher die Lokalisierung und Konzentration. Zum Essen ist dieses Festbier sicherlich gut geeignet - vorausgesetzt wir sprechen über ein Mahl im Sommer. Das Bier bietet ein Gegengewicht zu warmer Küche und erfrischt angenehm, während es aber nie in die Wässrigkeit abdriftet. Konzentriert man sich aber doch mal etwas zu sehr auf den Sud, fallen einem schon schnell so einige Lücken und Mängel auf. Es ist also ein Bier, dass durchaus so für nebenbei gemacht ist - nichts anderes will ein Festbier ja sein. Dennoch kann ich mich damit nicht ganz zufrieden geben. Denn sobald man den Begriff Festbier in Märzen ummünzt - was ohne Zweifel möglich ist -, erhält der Stil höheren Anspruch. Und den Anspruch, den ich an ein gelungenes Märzen stelle, wird von diesem Vertreter hier nicht erfüllt. Dafür ist es mir zu dünn und viel zu einseitig. Und nicht einmal die Einseitigkeit selbst ist das Problem, als vielmehr, dass das Bier im Duft so schöne Harmonie erkennen lässt, die dann im Antrunk durch die Karbonisierung ziemlich zerschossen wird. Auch der Abgang kann nur einen Funken dessen retten und reproduzieren, was vorher möglich geschienen hatte. Auch wenn den Duft nicht die großen Höhenflüge prophezeit, so weist er doch aber eine angenehme Wärme auf, die leider durch die Kohlensäure aufgelöst wird.
Urteil also: Ein nettes Festbier, das zu Assoziationen einlädt. Keinesfalls mehr.
54% Das Bernsteinbier von Hobbytester

Das Bier riecht ähnlich malzig wie das Old Speckled Hen bzw. das Holzar-Bier und erinnert auch im Antrunk an diese Biere, es thematisiert würzige Rosinennoten. Vom Abgang erhofft man sich aber ein wenig mehr, die Malzigkeit wird zwar deutlich, aber eher auf sehr zurückhaltende Weise, der Nachgeschmack könnte wesentlich länger anhalten. Der Körper weist durchaus Eigenheiten auf. Auf irgendeine Weise harmoniert die Farbe mit dem malzigen, aber trotzdem fast schon ein wenig wässrigen Gesamtauftritt, vielleicht fühle ich mich auch einfach ein wenig an braunen Zucker erinnert, mit dabei sind, wie gesagt, Rosinen, von der feinen Hopfenbittere, die auf dem Etikett angekündigt wird, schmecke ich nichts. Zugegebenermaßen wunderschöne Bernsteinfarbe trifft auf nicht lang bleibenden beigen Schaum. Das Bier ist durchaus süffig, enttäuscht aber trotzdem leicht. Die Bitterkeit wirkt hier sehr gehemmt. Es ist genug Kohlensäure vorhanden.
Fazit: Hier trinkt man das bessere Holzar-Bier, an Durchschlagskraft fehlt es ihm aber auch, dennoch ist es wesentlich harmonischer komponiert. Der Vergleich zum Old Speckled Hen drängt sich nur zu Beginn auf. Im Gegensatz zu diesem wirkt dieses Festbier einfach unvollendet, zeigt dabei aber interessante Ansätze.