Löwenbräu Buttenheim Ungespundetes Lagerbier
Löwen Bräu Buttenheim, Buttenheim, Oberfranken, Bayern, Deutschland
- Typ Untergärig, Lager
- Alkohol 4.8% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
- Probier mal sagt kein Benutzer
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78% "Hopfenbetont" ist fast eine Untertreibung von Schluckspecht

Das Buttenheimer Löwen Bräu Lagerbier ungespundet - so die aktuelle Bezeichnungen auf den Etiketten der Halbliter-Euroflasche - kommt auf zurückhaltende 4,8 % vol. Alkohol. Hopfenbetont und lange gereift soll es aber sein. Nach alter Tradition ist es ungespundet, jedoch offenbar filtriert, da Hefe in der Zutatenliste fehlt. Und das bestätigt sich auch eingeschenkt im Glaskrug: Dort präsentiert sich ein ölig anmutendes, blank filtriertes, helleres Bernstein. Dazu gibt es eine grobporige, lockere weiße Schaumkrone. Das sieht toll aus! Eine dezente Hefetrübung hätte optisch allerdings auch nicht geschadet und eben gut zum traditionellen Anspruch gepasst.
Noten von Brot und Karamell deuten sich im vor allem vom Malz geprägten Duft an, wobei auch der Hopfen eine grasig-würzige Note zeigt. Dezent metallisch kommt mir der Duft allerdings auch vor, was sich im prinzipiell gelungenen Antrunk leider bestätigt. Es bestätigt sich zudem eine gewisse Hopfenbetonung - und zwar Hopfen der bitteren Sorte. So treffen die Karamell- und Mischbrotnoten auf eine fast schon kantige, krautig-harzige Hopfenpower. Ich mag so etwas, auch wenn durch die metallische Fehlnote das Qualitätsempfinden leiden muss. Das ungespundete Lager schmeckt angenehm kräftig - und das bei nur 4,8 % vol. Alkohol. Dass es so hopfenbetont werden würde, ahnte ich aber nicht. Dadurch schmeckt man schnell kaum etwas Anderes als den harzig-bitterkrautigen Hopfen. Der Abgang steht ganz im Zeichen des Bitterhopfens - was für den Nachgeschmack noch mehr gilt. Unterstützung liefert der karamellmalzige Antrunk, der dem oberfränkischen U dann - zumindest für einen Moment - wieder ein komplettes Bild spendiert. Dazwischen findet man durchaus etwas Frucht - diese würde ich als Grapefruit, Sauerkirsche, Bitter Lemon und Bitterorangenschale deuten. Die Abwechslung im Trinkverlauf sorgt bei aller Bittere für eine gewisse Süffigkeit, woran sicherlich auch die angenehme, mittelvollmundige Textur ohne hervorstechende Kohlensäure nicht unbeteiligt ist. Sonderlich wenig CO2 ist allerdings auch nicht enthalten.
Das Buttenheimer Lagerbier ist ein wenig anders als die meisten anderen Lagerbiere - selbst, wenn wir mal nur im fränkischen Raum bleiben. Mit dem Bitterhopfen hat man es hier wirklich ernst gemeint, was durchaus schon leicht über der Grenze ist. Aber das Konstrukt drumherum leistet sich eben relativ wenige Makel, so dass das recht intensive, angemessen süffige und nicht sonderlich komplexe Ungespundete ein solides Gesamtbild abliefert. Ungewöhnlich, aber gerade deshalb nicht uninteressant.
83% Rezension zum Löwenbräu Buttenheim Ungespundetes Lagerbier von Bier-Klaus

Das Löwenbräu Buttenheim Ungespundetes Lagerbier kommt im Steinkrug mit wenig gemischtporiger Blume. Es riecht leicht hopfig. Der Körper ist vollmundig und ruhig. Im Geschmack bildet der Malzapparat nur den Unterbau, die Hauptrolle spielt der klassische Kräuter-Hopfen. Die Bittere ist etwas stärker als bei einem Standard Hellen aber weniger herb als ein Pils. Zu einem fränkischen Lager passt es sehr gut. Ein extrem süffiges U.
75% Interessanter Vertreter der Gattung "Ungespundetes" von Hirsch

Bei den ungespundeten, also ohne "Stopfen" gegorenen Lagerbieren hat man es immer mit kohlensäurearmen Getränken zu tun. Das macht, bei gut komponierten Bieren ihre besondere Süffigkeit und Bekömmlichkeit aus. Da es nicht die Frische und Leichtigkeit ist, mit denen sie punkten, sind es andere Geschmackskomponenten. Und fürsorglich weist auch das Etikett der Löwenbräu darauf hin: "Altes, im Felsenkeller abgelagertes, hoch vergorenes und sehr stark gehopftes Bier mit wenig Kohlensäure."
Wie macht es sich denn?
Schaum: sahnig-feinporig, relativ stabil für ein U
Farbe: schönes, klares Bernstein
Geruch malzig-hefig, leichte Sauernote, etwas blumig, dieser Hefeduft, dem sich ab der zweiten Glashälfte eine gewisse obstige Schwere (Zwetschge?) beimischt. Womöglich, weil ich nur 14 Tage vom Ende der Haltbarkeit entfernt bin?
Der Antrunk ist vollmundig ab dem ersten Schluck, erst sehr weich auf der Zunge, zartmalzig, ein bisschen Vanille, auch hier ein bisschen Zwetschge, dann kommt - aber Hallo! - schnell die Bittere nach.
Die Rezenz ist wie angekündigt CO2-arm, aber feinperlig und insgesamt süffig.
Im Nachtrunk dominiert die relativ kräftige Bittere, die den süffigen Charakter unterstützt - oder erst macht. Ein kleiner Anflug von metallisch bleibt leider nicht aus.
Kommentar: Ein äußerst süffiges, schön unmodernes Kellerbier, stark gehopft, wie es seine Vorgänger vor 50 Jahren sicher auch schon waren. Es ist nicht sonderlich komplex, aber was Schönes im Steinkrug auf dem Bierkeller oder an einem lauen Sommerabend, wenn die Hopfenbittere auch zum Verdauungshelfer der - bei der Wärme womöglich zu schwer geratenen - Brotzeit wird.