Kundmüller - Weiherer Festbier - 150 Jahre Weiherer Bier 1874-2024
Brauerei-Gasthof Kundmüller, Viereth-Trunstadt, Bamberg, Oberfranken, Bayern
- Typ Untergärig, Festbier
- Alkohol 5.8% vol.
- Stammwürze 13.8%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
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73% Das Bier zum Jubiläum von Schluckspecht
Vor 10 Jahren hatte die Brauerei Kundmüller schon mal gefeiert mit einem Festbier, nun sind es bereits 150 Jahre Weiherer Bier. Und ich bin da ganz bei der Brauerei, dass dies gefeiert werden muss. Fränkisches Malz trifft auf Spalter Select. Aus 13,8 % Stammwürze resultieren 5,8 % vol. Alkohol. Das Solarbier kommt filtriert in die 0,5-Liter-Euroflasche. Entsprechend glanzfein und nur mit ganz wenigen Trübstoffen zeigt es in einem Goldgelb mitsamt filigraner, flüchtiger Schaumkrone im Glas. Der hellmalzige Duft bringt neben einer dezenten Karamellsüße auch Vanille- und Zimtnoten mit - ein Festbier also nach Münchner Vorbild?
Kräftig karbonisiert geht es in den milden, minimal orangefruchtigen Antrunk, der ein wenig mit den typischen Eindrücken von einem bayerischen Hellen spielt: Nämlich Karamell und Vanille. Das wirkt solide und durchaus einladend dank der spritzigen Kohlensäure, aber eben geschmacklich noch nicht wirklich ausgefeilt. Der Jubiläumssud wandelt sich aber darauf ein wenig: Der Aromahopfen rückt mehr in den Mittelpunkt und serviert dabei Eindrücke von blumig untermalter Mandarine. Das Malz steuert dabei zum Glück nicht so sehr in die süße Ecke und die Säure kann sich auch noch beherrschen. Ein wenig merkt man den leicht erhöhten Alkoholgehalt an, doch er begünstigt den Geschmack eher als dass er schadet. Bei der Hopfenbittere orientiert sich das Weiherer Festbier sehr nahe am typischen bayerischen (nicht fränkischen) Hellen und damit eben auch an dessen kräftiger Ausbaustufe aus München. Statt Kernigkeit oder Hopfenbittere klingt eher noch der Alkohol nach. Immerhin kommt dadurch zumindest etwas Würzigkeit im Finale auf, die dem Festbier gut zu Gesicht steht. Beim Hopfen wäre hier aber wirklich noch Potenzial da. Stattdessen hat das erstaunlich milde Weiherer Festbier trotz der lebhaften Kohlensäure mehrheitlich die Süffigkeit im Visier. Der Spalter Select liefert ein feines Aroma, doch etwas mehr von ihm könnte eben auch nicht schaden.
Ein weiteres Oktoberfestbier hat Weiherer doch nicht nötig? Auch wenn es vergleichsweise gut ist - bzw. eine Idee weniger durchschnittlich als die Vorbilder aus München -, so geht der fränkische Charakter ein wenig unter. Ein Bier, dass der Masse gefallen soll, muss aber anscheinend so schmecken...