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Beer like star Kocour - Saurus

  • Typ Rauchbier
  • Alkohol 7.2% vol.
  • Stammwürze 20%
  • Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 7-10°C
  • Biobier nein
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#9771

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Basierend auf 1 Bewertung von Robert
93% Avatar von Robert
86% Avatar von Felix

86% Rezension zum Kocour - Saurus

Avatar von Felix

Das Saurus Rauchbier aus Tschechien ist farblich im Bereich Kupfer anzusiedeln, es glänzt ein wenig und hat eine Tendenz zum Kirschrot. Ein ausgesprochen schönes Bier!
Gleich im Geruch legt es mit unglaublicher Vielfalt und vor allem Einzigartigkeit los: Es ist nämlich einerseits herb, andererseits auch vegetabil und etwas fruchtig geprägt. Es riecht nach feinem, kaltem Rauch (keine Spur von Schinken oder Salz, eher Asche und Ruß), Trockenhefe, Staub, saftigem Gurkensalat, Cocktailtomate und Stachelbeere. Diese geradezu verstörende Kombination entwickelt sich nur nach und nach, man muss sich viel Zeit nehmen, um dieses Bier zu entschlüsseln. Toll ist natürlich die Vielseitigkeit, aber auch die Harmonie mit der solch ungleiche Aromen wie z.B. Tomate und Stachelbeere in Einklang gebracht werden. Klasse ist auch, dass ich sofort Tschechien wiederzuerkennen meinte, gerade dieses Staubige lässt mich so sehr an Prag denken, das ganze Land scheint mir immer wieder aufs Neue wie unter einer dunstigen, schmutzigen Decke zu liegen, keine Wiese ist je frisch-grün, alles ist getrübt. So auch dieses Bier. Wirklich schön sind auch die vegetabilen Noten, die aber überhaupt nicht unangenehm hervorstechen, sie sind frisch, wie aus einer Schale mit gemischtem Salat und Dilldressing. Ein unglaublich toller Antritt!
Im Mund geht es zum Glück genauso weiter, nur irgendwie... völlig anders. Das Bier gibt das Gefühl, dass die Aromatik perfekt in den Mund transportiert wird, Gurke, Staub und Stachelbeere verbleiben, werden aber ergänzt und überschattet von einer schweren Süße, da ist klebriges Toffee und dunkle, in Alkohol eingelegte Pflaume, leicht scharf, aber trotzdem süß, eine reife Frucht und herb-würzige Kräuternoten (ein erschreckend echtes Aroma nach Estragon oder Rosmarin lässt sich da finden). Der Rauch ist immerwährend zu erkennen, aber niemals im Vordergrund, er rundet das Bild nur ab. Ein tolles Potpourri aus Süße, Würze, Alkohol und Herbe. Gerade die Schärfe wäre bei jedem anderen Bier sofort als Alkoholfehlnote rausgeflogen, aber hier ist sie so unerwartet stimmig, ohne den Alkohol wär das Bier weit nicht so interessant konträr. Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich sehr begeistert!
Der Körper enttäuscht darüberhinaus auch nicht. Er ist dicht, geht sogar schon ins Ölige und er kribbelt leicht an den Zungenenden, auch hier wird mit Kontrast gespielt, aber längst nicht unangenehm. Die 7,2%ABV sind schmeckbar, aber sie harmonieren toll.
Der Nachtrunk ist dann leicht aschig und hier bildet sich der trockene Grundcharakter vollends aus, das Bier ist erneut vegetabil und klingt mittellang mit etwas Pflaumensüße aus. Hier ist das Bier dann erstmalig in irgendeiner Weise eindeutig.
Ich bin also letztlich ziemlich begeistert von diesem Rauchbier aus Tschechien. Es hat so vieles, was besonders und interessant und dabei nie überladen oder unharmonisch ist. Toll ist ersteinmal diese Vielfalt an Aromen, dann der ewige Kontrast in allen Bereichen des Trinkverlaufes, die scheinbar bewusste Verwendung sonst so typischer Fehlnoten, die hier nicht mehr wie Fehlnoten wirken und letztlich die daraus resultierende schöne Harmonie. Der Rauch zeigt sich ganz anders, als bei anderen Rauchbieren, das ganze Bier ist staubtrocken, es ist theoretisch völlig wirr, aber niemals chaotisch, sondern besitzt dennoch einen stringenten Verlauf. Wie man so etwas zustande bringt kann ich beim besten Willen nicht sagen. Lediglich der Abgang ist etwas zu kurz und könnte spannender sein, dafür zeigt er die Quintessenz des Bieres, deckt schließlich die Karten auf und offenbart die Brauintention, wo man doch vorher so viel herumgerätselt hat.
Und letztlich ist das I-Tüpfelchen dann diese wunderbar getroffene tschechische Seele, so poetisch es klingen mag; Das Kocour Saurus schmeckt nach den Farben Prags.
Und für alle, die jetzt noch nicht überzeugt sind: kalter Rauch, Gurke, Ruß, Hefe, Tomate, frischer Kopfsalat, Staub, Estragon, Rosmarin, Pflaume, Toffee, Stachelbeere... Diese Liste muss man sich erstmal reingezogen haben...

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