Heller - Aecht Schlenkerla - Weichsel
Brauerei Heller / Schlenkerla, Bamberg, Oberfranken, Bayern
- Typ Untergärig, Rauch Rotbier
- Alkohol 4.6% vol.
- Stammwürze 11.8%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
- Probier mal sagt kein Benutzer
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Aktuelle Bierbewertung
88% Gelungener Individualist mit kleiner Zielgruppe von Schluckspecht
Die Bamberger Rauchexperten kümmern sich mit der Weichsel nun auch um das Thema "Rotbier", das seine Heimat eher in Nürnberg hat. Die rauchige Note, die rötliche Farbe sowie auch den Namen "Weichsel" erhält es vom über Sauerkirschholz geräucherten Malz. Das 'Schlenkerla Cherry Wood Smoke' kommt auf zarte 4,6 % vol. Alkohol, soll aber dennoch vollmundig daherkommen. Laut Zutatenliste hat man die Hefe nach ihrer geleisteten Arbeit entfernt. Schon etwas undankbar...
Bezüglich der Farbe hat man definitiv nicht zu viel versprochen: Unter einer beigefarbenen, sahnigen, eher grobporigen Schaumkrone verzaubert ein kräftiges, leuchtendes Rot. Hier erinnert wirklich viel an Kirsche. Der blumig-aromatische, rauchige, dezent beerenfruchtige Duft erinnert dagegen an Kirschholz. Der Rauch wird eine Spur milder als beim Märzen dargeboten - was aber auch völlig in Ordnung ist, denn das Märzen übertreibt es da ein wenig. Das Rotbier ist definitiv noch ein echtes Schlenkerla, aber einfach zugänglicher und milder in der Nase. Zusammen mit der Optik ist die Einladung einfach perfekt.
Gut karbonisert geht es in den ersten Schluck, der süß, rauchig und mildwürzig startet. Eine gewisse Fruchtigkeit nach Kirsche, Cranberrys und anderen Beeren ist vorhanden. Kräftig mischt die Rauchnote mit, die man angesichts des gewiss nicht zu zarten Duftes aber auch sonst vermissen würde. Dunkle Malzklänge steuern Noten von Kaffee, Schokolade und Schwarzbrot bei. Vor allem der mildsäuerliche, ordentlich dunkelmalzige und spürbar rauchige Abgang hat den Kaffee für sich entdeckt. Die ordentliche Bittere scheint überwiegend vom Malz zu stammen, weniger indes vom Hopfen. Gerade hinten raus wird die Weichsel dann schon ziemlich trocken, eine Idee mehr Restsüße könnte die verkündete Süffigkeit pushen.
Aber auch so trinkt sich das rote Rauchbier verdammt gut. Vor allem hat es - nicht nur optisch - einen besonderen Stellenwert in der Bierlandschaft und ist trotz nur 4,6 % vol. Alkohol geschmacklich verdammt gut unterwegs. Zum Märzen kann das kaum minder rauchige Rotbier eine echte Alternative sein, sofern man den angekohlten Kaffeenoten etwas abgewinnen kann. Der Aromahopfen setzt sich dagegen nicht sonderlich stark in Szene. Blumig-beerige Akzente runden den Geschmack aber vor allem im Mitteltrunk gekonnt ab. Der Kontrast aus vergleichsweise milder erster Hälfte und schroff-würziger zweiter Hälfte hat auch etwas für sich.
88% Gutes Rauchbier von Aaarooon
Ich bin kein Experte und kann irgendwie kaum einen Unterschied zum Schlenkerla Märzen finden. Das Weichsel ist dennoch lecker von vorne bis hinten - mit Rauchnoten und einem vollem Körper.
87% Rezension zum Heller - Aecht Schlenkerla - Weichsel von Hirsch
Soso, ein Rauch-Rotbier. Mit Malz, das über Kirschholz geräuchert wurde. Aber nicht wegen der Farbe, natürlich. Das steht gleich hinten auf dem Etikett. Sondern wegen des milden Kirschholzrauches, der „fast süßlich“ sein soll.
In der Nase hat man wirklich nur zarten Rauch. Die Farbe ist amtlich rotbierig, glanzfein. (Warum sind Rotbiere eigentlich fast immer filtriert??)
Der Antrunk ist weich, mild-rauchig (wie versprochen), ein bisschen fruchtig. Gerade in dem Moment, als man denkt, der Körper schwächele etwas, greift ein duftig-krautiger Hopfen ein. Das ist eine schöne, muntere Abwechslung. Zum Abschluss (wir sind schon beim Nachtrunk) wirkt der Hopfen beinahe blumig.
Fazit: Ehrlich gesagt: Ich dachte, das ist ein Bier, das die Welt eigentlich nicht braucht. Aber was für ein munter-frisches Spiel aus Rauch und Fruchtigkeit! Vielschichtig, ordentlich gehopft, leicht – und süffig!