Das Kellerbier mit 4,9 % vol. Alkohol hat es ins reguläre Sortiment geschafft und erscheint mir im blickdicht-hefetrüben Gelbgold im Glas - wie das Lager, nur eben hier immer noch mit der alkoholbildenden Zutat. Der feinporige Schaum steht gut und standhaft. Es duftet nach frischem Brot mit Karamellsüße, leicht citrus-grasiger Frische und einer dezenten Kernigkeit. Durch und durch ein Zwickel bzw. Kellerbier...

Davon lenkt der dezent aprikosenfruchtig-süße, vollmundige und leicht hefige Antrunk gewiss nicht ab. Vollmundigkeit und ein sättigendes Gefühl verbindet das Greifenklau Kellerbier mit Frische und Süffigkeit. An die Süße knüpft eine gefällige Kernigkeit ergänzend an, wobei der süßmalzige Grundcharakter nach frischem Weizenbrot aufrecht erhalten wird. Die Fruchtigkeit geht in die Richtung gelber Früchte, in erster Linie Aprikose und Pfirsich. Das Kellerbier möchte lieber frisch statt urig sein, wobei es nichts am vollen, hefigen Mundgefühl ändert. Der Hefegeschmack ist dankbarerweise nicht zu dominant. Ähnlich wie beim Lager wird es im Abgang wieder charmant kernig mit feinherber, leicht krautiger Hopfenbittere, die ich auf irgendwo zwischen 20 und 30 IBU einschätzen würde - also optimal für ein Kellerbier. Damit kann man wirklich warm werden. Ein absolut solides, vollumfänglich stimmiges und nicht zu schwaches Kellerbier für Freunde der fränkischen Bierkultur...

Das Jubiläumsbier, das im letzten Jahr zum 200er-Brauereijubiläum eingebraut wurde, hat man offenbar nochmal aufgelegt.

Schaum: mittelporig, ca. 1cm bleiben
Farbe: berstein, hefetrüb
Geruch: schön kellerig-frisch

Der Antrunk ist von Hefe, Karamell und Weißbrot-Tönen bestimmt. Die Süße bleibt schön im Hintergrund. Mittlerer Körper mit angenehmer, eher zwickelig-munterer Karbonisierung.

Im Nachtrunk finde ich in der zweiten Hälfte meiner Halben deutlich intensiveren zartbitteren Hopfen als am Anfang. Eine gewisse Temperierung tut der Geschmacksentfaltung gut.

Fazit: Absolut kein überkandideltes Jubiläumsbier. Stattdessen ungemein süffig.