Die Grande Réserve habe ich 2018 gekauft und fünf Jahre gelagert, ja ich kann ein Bier auch reifen lassen. In dem Fall hat es sich auch voll gelohnt. Jetzt ist es kurz vor dem MHD und nun ist es dran.

Gebraut in der Abtei von Scourmont ist es dunkelbraun mit einem leichten rötlichen Schimmer und duftet nach Malz, Hefe und Schokolade. Der Antrunk ist leicht sprudelig aber nicht so sehr wie der belgischer Durchschnitt. Die Aromen breiten sich sofort aus, dunkles Malz mit schokoladigen Aromen, Süßholz, Maronen und leicht röstige Noten. Eine hintergründige alkoholische Schärfe gemahnt mich langsam zu trinken, schließlich sind 0,75 Liter zu bewältigen. Der Körper ist voll aber nicht mastig, gegen die Sprudelei hilft turbulieren. Im Mittelteil wird die Schokolade cremig, ähnlich einer Mousse und sorgt für ein dementsprechendes Mundgefühl. Der Nachtrunk sorgt noch für eine Überraschung, ich schmecke jetzt noch holzige Noten, ob das die Folge einer Fasslagerung oder der guten Arbeit der Hefen zu danken ist bleibt offen. Zum Schluss noch: turbulieren ist gut aber nicht zuviel, das Ale braucht schon einen gewissen CO² Anteil um sich optimal zu präsentieren.

Im Gegensatz zum 2017er Jahrgang finde ich dieses Ale runder und ausgewogener. Aber so ist das bei Jahrgangsbieren, nicht jeder ist halt gleich. 2018 hat einfach mehr Geschmacksvielfalt und verdient auf jeden Fall eine höhere Benotung. Dem ist hier Genüge getan.