Cantillon - Gueuze
Brasserie/Brouwerij Cantillon, Brüssel, Brussel Hoofdstedelijk Gewest, Belgien
- Typ Spontangärig, Gueuze
- Alkohol 5% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 8-10°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Dieses Bier ist nicht glutenfrei
- Probier mal sagt kein Benutzer
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Aktuelle Bierbewertung
88% Oder doch lieber teilen? von Dirk
Als Gegengewicht zum bekömmlichen Sommertrunk, wie vom Kollegen konstatiert, empfinde ich das Cantillon Gueuze eher als anspruchsvollen Slow Drink (was Robert ja nicht ausschließt), der auch schnell geschmacklich überlasten kann (und da gehen unsere Meinungen mehr auseinander).
Das recht viskose, gold- bis honigfarbene und quasi schaumlose Bier beginnt im Geruch mit einer deutlichen (Himbeer-)Essignote, die bissig und stechend in die Nase steigt. Fruchtige Ester verstärken die Beerennoten, ich rieche besonders weiße Johannisbeere.
Der Antrunk ist im Vergleich dazu ziemlich friedlich. Die Säure wirkt hier dumpfer, heiße Zitrone wurde andernorts bereits erwähnt. Der eher weiche Körper und die sanft anklingende Süße geben einen wohligen Ausgleich zur dominanten, mundwässernden Adstringenz. Doch auch eine gewisse Muffigkeit modriger Art, wie man sie von holzfassgereiften und spontanvergorenen Belgiern kennt, macht sich bemerkbar. Diese muss man mögen, sonst wird man kaum Freund mit dem Cantillon Gueuze.
Am Gaumen folgt dann ein Paukenschlag auf den Punkt gebrachter Säure - trocken, scharf, kernig. Zum Ende hin fühlt es sich an, als würde man auf Zitrusfrucht- und Beerenschalen kauen. Holzige Noten und Essigaromen tanzen, während im Hintergrund die sanfte Süße noch immer die kaum hörbare zweite Geige spielt.
Ohne Frage ein großartiges Bier, insbesondere zum Aufwecken der Geschmacksnerven.
96% Im Sommer flaschenweise von Robert
Jetzt hab ich grad den perfekten Erfrischer für die heißen Tage entdeckt, da neigt sich der Sommer auch schon dem Ende entgegen. Naja im Moment ist es noch heiß und ein paar solcher Tage wird es sicher noch geben. Also heißt es schnell noch ein paar Flaschen in der belgischen Bierbar Herman hier in Berlin schnappen und genießen.
Aber was denn eigentlich? Na das hier:
Im Glas zeigt das Gueuze ein trübes, helles Nussbraun. Nicht übermäßig genial anzuschauen, aber auch nicht abschreckend und schließlich soll es schmecken. Beziehungsweise erstmal riechen. Das tut es. Vornehmlich natürlich Sauer. Dröselt man die Säure aber fruchtig auf, kommen kräftig frische Erd- und rote Johannisbeeren, aber auch Himbeeren unter derscharfen Zitronensäure hervor und im Hintergrund lugt süßlich eine kleine Honigmelone schüchtern um die Ecke.
Das Bier steigt dann auch mit ähnlicher Aromatik ein. Jetzt wird die Zitrone aber erhitzt (gegrillt zum Beispiel) und die Fruchtigkeit wirkt verglichen zum Geruch unerwartet süß. Himbeere wird stärker deutlich.
Den Hut nimmt das Cantillon mit einer Bitterkeit, die toll mit der Säure mitschwingt und so Pomelo und gezuckerte Grapefruit im Schlepptau hat.
Die Säure konzentriert sich hier jetzt etwas am Gaumen.
Insgesamt sehr klar und frisch. Man muss aber gut Freund mit sauren Bieren sein und sich darauf einlassen wollen.