Das Braustolz Landbier würzig-mild erinnert mit seinen Retro-Etiketten an längst vergangene Zeiten und möchte mit 5,2 % vol. Alkohol (43 kcal je 100 ml) aus 11,8 % Stammwürze würziges Aroma, spritzige Frische und milden Charakter unter einen Hut bringen. Schön: Man vertraut lediglich auf Brauwasser, Gerstenmalz und Hopfen - der Hopfenextrakt wurde aus der Zutatenliste verbannt. Die Einordnung "Kellerbier" ist angesichts der fehlenden Hefe natürlich falsch. Man blickt auf ein klares, stark sprudelndes Altgold (EBC 15) mit feinporiger, gelblicher Schaumkrone. Verkehrt sieht es nicht aus. Die Nase ist außerordentlich kernig, beinahe streng, mit grasiger Hopfennote und Sauerteignoten.

Im spritzigen Antrunk geht es etwas milder und gesitteter zu, wobei sich das Landbier immer noch etwas hopfengrasig-kernigen Charakter bewahrt hat. Karamellsüße, nussige Noten und Eindrücke von Brot treffen auf dezente Apfelnoten. Malzig tritt das etwas dunklere Lagerbier auf, wobei der Hopfen nicht vergessen wurde. Dieser fällt zwar eher harzig bis krautig herb aus, er übertreibt es mit seiner Bittere aber zum Glück nicht. So ist der halbschlanke Körper zwar nicht außergewöhnlich, aber er bringt alles mit und das auch durchaus dem geäußerten Credo "würzig-mild" folgend. Entschlossen und doch harmonisch geht es in den nicht zu kurzen Abgang, der grasig-herbe Hopfennoten mit nussig-süßen Malznoten vereint. Mehr als 25 IBU braucht es hier nicht.

Würzig-mild? Das kann man gerne so unterschreiben. Der Hopfen liefert die Würze, während das Malz nicht zu einseitig und langweilig bleibt. Ein Lagerbier kann noch vollmundiger und spannender sein, doch alleine schon der kernige Duft ist etwas Besonderes. Probieren kann man das feinsäuerlich-spritzige, angemessen süffige Braustolz Landbier fraglos.

Das Braustolz Landbier ist dunkelgelb und hat einen kernig malzigen Geruch. Es hat einen kernigen Malzgeschmack mit wenig Herbe. Der Körper ist mittel vollmundig, das Bier wenig gespundet. Im Nachtrunk hat es einen Hauch von Herbe aber weiterhin diesen urig-kernigen Malzcharakter. Gutes Landbier, ähnelt in gewisser Weiße einem Fränkischen.

Das Bier hat eine perfekte Farbe. Im Geruch mit Noten von Hopfen und Malz. Schemckt von vorne bis hinten sehr lecker. Es ist sehr süffig, jedoch fehlt Abwechselung in den einzelnen Phasen.

Braustolz steht anscheinend auf Bitterkeit. Es ist zwar nicht so bitter wie sein Kollege Pils. Jedoch ist es nicht zu "überschmecken" das die Braumeister ein Faible dafür haben. Zugute kommt das es eine interessante Würze hat. Leicht malzig. Irgendwie alt.