Braumanufaktur Hertl / Eichhorn - Fränkisch Hell
Braumanufaktur Hertl, Schlüsselfeld, Oberfranken, Bayern, Deutschland
- Typ Untergärig, Helles
- Alkohol 4.9% vol.
- Stammwürze 11%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 69% von 100% basierend auf 2 Bewertungen und 2 Rezensionen
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65% Gerettet? von Hirsch
Ich kann es nicht anders sagen – ich habe das „Achhörnla“ und das Vollbier der Forchheimer Brauerei Eichhorn geliebt. Kernig, kantig, intensiv. Als es keinen Nachfolger dort gab, habe ich mich innerlich schon von diesen wundervollen Bieren für immer verabschiedet – und dann kam David Hertl als „Retter“ des Wirtshauses und seiner Brauerei.
Jetzt steht auf dem Rücketikett, dass es „im Forchheimer Land“ gebraut werde – „für die Braumanufaktur Hertl GmbH & Co KG“. Wieviel Eichhorn ist da noch im Eichhorn-Bier? Schon der Biertyp ist neu, und der Aufkleber auf der Flasche ist halt ein typischer Hertl-Comic-Aufkleber. Ich schraube meine Erwartungen herunter. Zum Bier:
Es ist glanzfein, altgolden und hat ein schnell verschwindende Schaumkrone. Es riecht getreidig-säuerlich, wie ein übliches Helles bayerischer Art.
Der Antrunk ist getreidig, immerhin leicht kernig und ein bisschen graubrotrindenaromatisch (Melanoidin?). Der Körper ist sehr schlank, die Spundung niedrig.
Im Abgang versöhnt mich blumig-duftiger Hopfen, diskret und mild dosiert, ein bisschen.
Fazit: Mein Gott, ein Helles eben. Es löst bei mir eigentlich nur Sehnsucht nach einem Eichhorn-Vollbier von früher aus.
73% Harmonisch würzig-süßer Biergenuss von Schluckspecht
Für die Brauerei Eichhorn braut die Braumanufaktur Hertl aus Schlüsselfeld das Fränkisch Hell. Mit 4,9 % vol. Alkohol ist es auch zufällig genauso stark wie das Helle von Hertl. Wo zwischen beiden die Unterschiede legen, werde ich aber erst noch herausfinden müssen. Goldfarben und blank filtriert steht das Helle unter einer feinporigen, weißen Schaumkrone und sieht wirklich nach Bier aus. Würzige Noten, vielleicht ein Hacuh Muskat und Koriander, treffen im Duft auf Anklänge von Karamell und Haselnuss. Das Malz fügt sich elegant unter mit stimmigen Brotnoten, der Hopfen taucht in der Nase aber komplett ab.
Vollmundig und mit angenehmer Süße steigt das das Fränkisch Hell ein und erinnert sogleich dann schon an klassisches Vollbier und eben nicht an ein filigranes Helles. So sind Vanille und Toffee auch nicht vordergründig, sondern eben eher der brotige, vollmundige Charakter. Etwas Fruchtigkeit nach reifem Apfel gibt es dazu, aber sie ändert nichts am runden, harmonischen Auftritt. Der vollmundige, kräftige Körper schmeckt einfach nur nach Bier - ohne Besonderheiten, ohne Makel. Die gut austarierte Kohlensäure verhindert jeden Anflug von Schalheit im Keim. Mit der Zeit bleibt immer mehr Säure hängen, was jedoch dem Frischeeindruck und der Süffigkeit nützt. Karamell und Nuss geben zusammen mit brotigen Malznoten sowie etwas reifem Apfel/Orange den Ton an. Im Abgang kommt eine leichte Bitterkeit auf und es folgen grasig-harzige Hopfenakzente. Den Abschluss bildet das würzig angehauchte Malz, womit der Bogen zum Duft geschlossen ist. Auch hier fühle ich mich wieder an Koriander erinnert.
An so einem stimmigen Bier habe ich wirklich wenig auszusetzen, auch wenn es über keine wirklich besonderen Merkmale verfügt. Es sieht aus wie typisches Bier und es schmeckt auch so. Die fränkische Herkunft würde ich jedoch nicht herausschmecken können: Bei der Kernigkeit hält es sich bedeckt und der Hopfen bringt aromatisch auch nicht die Welt. So erinnert es mich ein wenig an süßmalzig ausgerichtetes Lagerbier/Vollbier, wie etwa das Landskron Lager. Angesichts des überschaubaren Stammwürzegehalts ist das schon keine so schlechte Brauleistung. Es geht auch mal - abgesehen von der filigranen Würzigkeit - ohne Besonderheiten...