Aus der Abteilung „Bier ohne Strichcode“ heut der Greif-Bock. Die Flasche ist im besten Sinne altmodisch gestaltet mit dem riesigen blauen Wappentier, einem Greif eben.

Schaum: kaum
Farbe: bernstein, glanzfein
Geruch: leicht beerenfruchtig (Erdbeer, Pflaume)

Der Antrunk ist intensiv fruchtig mit den erschnupperten Beeren-Noten, dazu getreidig-herbe Honigsüße. Eine nicht extreme, aber intensiv feine Perligkeit nimmt dem Ganzen etwas die Ruhe, ebenso wie eine Hopfenherbe, die relativ früh bemerkbar wird.

Nachtrunk: Recht deutliche, geradlinige Bittere, die mich an Zigarrenrauch denken lässt.

Fazit: Ein heller, erst mal süßer Bock mit ordentlicher Herbe. Das ist persönlich nicht so mein Fall, aber viele lieben den Greif-Bock gerade deswegen.

Der Bock der Brauerei Greif aus Forchheim ist tiefgolden mit gemischtporigem, schnell zerfallendem Schaum. Der Geruch ist stark malzig und so richtig pappsüß. Das Bier ist wenig rezent mit einem ganz speziellen Geschmack im Antrunk, den ich nur wie folgt beschreiben kann:
Er ist ein bißchen ledrig und riecht ein bißchen so, wie es in der Wohnung meiner Großeltern gerochen hat, das heißt, ein bißchen mumpfig, aber an eine Zeit erinnernd, als die Welt noch weitgehend in Ordnung war (naja, so im 30- bis 40jährigen Rückblick verklärt sich ja auch Vieles).

Der Körper ist vollmundig, wie es von einem Bock zu erwarten ist und (fast zu) süß, und auch der Abgang hat beinahe Nachtisch-Charakter.

Ich finde diesen hellen Bock mega-lecker, man muss aber schon auf die süße Seite des Bock-Universums stehen, für Hop-Heads ist das freilich nichts.