Schön, dass man bei der York Brewery so ehrlich ist: Der „Guzzler“ („Schluckspecht“) für den Flaschenvertrieb wird gar nicht von ihnen selber gebraut, sondern im Lohnbrauverfahren von der Frederic Robinson Ltd in Stockport. Weil er so erfolgreich ist und die Kapazitäten der kleinen Brauerei innerhalb der Stadtmauern Yorks begrenzt sind? Warum auch immer. Er fällt unter die Kategorie Session Ale, und es ist auch ein Weizenmalzanteil enthalten. Im Gegensatz zum Fassbier (3,6%) hat das Flaschenbier 4 Prozent Alkohol. Hopfenseitig ist britischer Challenger sowie slowakischer Celeia, Abkömmling vom Styrian Golding enthalten. Die noch zu beschreibenden Aromen dürften vom Hopfenstopfen kommen...

Schaum: gemischtporig und schnell weg
Farbe: helles Bernstein
Geruch: sehr aromatisch nach Grapefruit und angenehm hopfen-heu-artig

Geschmack:
Der Antrunk ist nur ganz kurz süß malzig (so etwas wie Butterkeks?), dann kommt sofort ein aromatischer Hopfen, mit Mühe gestützt von einem sehr schlanken, beinahe dünnen Körper. Aber kann man von einem 4%-Bier mehr erwarten? Die säuerlichen und gleichzeitig sehr erfrischenden Grapefruit-Aromen bleiben lange und intensiv präsent.
Rezenz: Für ein pasteurisiertes Flaschen-Ale sehr angenehm.
Nachtrunk: Auf eine sehr gaumenschmeichlerische Art kräftig bitter, ohne allzu langen Nachhall.

Kommentar: Nicht nur die Biere der York Brewery selbst, sondern auch dieses unter ihrem Namen vertriebene lohngebraute Bier überzeugt. Ein Schankbier, das es schafft, gleichzeitig sehr süffig und prima hopfenaromatisch zu sein. Genau so etwas mag ich: Nicht übermäßig anstrengend und doch komplex. Fein!