Das Ybnstoker Pils mit dem Namen Kill'ya Idols ist goldgel, naturbelassen und hat einen grasig malzigen Geruch. Der Antrunk ist herb aber auch mit Süße behaftet. Der schlanke Körper ist pilstypisch und die Rezens ist okay. Im Nachtrunk wird die Herbe etwas stärker, die hintergründige Süße bleibt. Dennoch ist es ein gutes Pils, abseits des Mainstreams. Der Name bezieht sich sicherlich darauf das du die anderen ominösen Pilsbiere aus deinen Kopf verdrängen, ja sogar töten sollst. An Was denkt man da zuerst???

Trübes Kellerpils, etwas unstimmig im Ganzen. Süss, floraler Antrunk, etwas herb, stechend metallisch im Körper, aber leider vollkommen sprudelig, das stösst auf. Der Abgang feinhopfrig, mild, kräuterig, blumig...irgendwie alles sehr unpassend, nicht mein Metier. Na sorry, der Abgang ist guter Pilsstandart, der Rest fast unterirdisch, bis störend....na, ne, einmal reicht.

Ein naturtrübes Pils. Sehr helle Farbe mit kleiner Blume. In der Nase angenehm würzig. Schlanker Antrunk mit milder Süße. Der Abgang dann so herb wie es ein deutsches Pils sein sollte. Die Rezenz passt auch. Ein gelungenes Craft Pils. Das Feintuning kann überzeugen.

Sonst hat man sich bei Ybnstoker mit obergärigen Bieren versucht, das Kill 'Ya Idols ist der erste Versuch in die untergärige Richtung. Klar - Pils kennt man und hat direkt einen Gradmesser. Angelehnt an den Namen einer US-Hardcore-Punkband versucht das Hoppy German Pilsner aus Eibenstock althergebrachte Vorstellungen eines klassischen Pilses durcheinander zu wirbeln. Auf dem wie bei jedem Bier von Ybnstoker mit Kratztechnik gestalteten Etikett sind Köpfe bekannter historischer Personen aus Film, Musik und Politik zu erkennen. Unfiltriert steht es mit 4,9 % vol. Alkohol bereit, zu den verwendeten Hopfensorten lässt man sich nicht aus. Aber 'Hoppy' klingt erst einmal gut...

Optisch findet keine Revolution statt: Opaltrübes, fast blankes Gelbgold sowie sahniger, gemischtporiger Schaum von angemessener Stabilität. Honigartige Süße und getreidige Malznoten bilden die Basis für würzig-erdige Hopfennoten. Besonders hopfig duftet es nicht, als Pils bleibt das Kill 'Ya Idols dennoch erkennbar.

Vergleichsweise süß und maischig steigt das unfiltrierte Pils recht unspektakulär ein. Gemächlich baut sich eine hopfengrasige Würze auf, aber auch hier werden alte Vorstellungen nicht durcheinander gerüttelt. Viel Aroma baut sich nicht auf, aber vielmehr vermisst man ein wenig von der versprochenen Knackigkeit. So zeigt sich der süffige Körper schön ausgewogen, verzichtet jedoch auf weltbewegende Momente. Grasig-getreidig klingt das German-Style Pilsner absolut ansprechend mit moderater (beinahe zu geringer) Bitterkeit aus - mehr als 30 IBU sind das schätzungsweise nicht. Es dauert schon einige Schlücke, bis sich endlich eine hopfige Knackigkeit einstellt.

Angesichts vieler überragenden Biere dieser jungen Brauerei bin ich beim ersten Untergärigen schon ein wenig enttäuscht. Es fehlt eine eigene Note, während der maischig-süße Antrunk nicht sein müsste. Trockener, knackiger, hopfiger - gern auch mit subtiler Aromahopfennote -, das wären meine Wünsche. Aber eventuell wird das ja noch... Der Fernseh-Pilsner-Liebhaber wird absolut nicht vor dem Kopf gestoßen. Aber so verkehrt ist es nicht: Man trinkt ein lokales und authentisch gebrautes Produkt, ohne sich großartig an einen neuen Geschmack gewöhnen zu müssen. Mir persönlich bleiben bei Ybnstoker immer noch andere Alternativen.