Servas!   Die Enkel von wiener Auswanderern gründeten in der 90ern eine Mikrobrauerei in Kanada. Die Steamworks Brewing Company hat heute ihren Sitz in British Columbia und auch einen recht neuen Standort in Berlin von welchem die Biere für den europäischen Markt produziert werden.  Das Sortiment konzentriert sich meist auf IPA's und Craftbiere. Besonders auffällig sind die im Steampunk gedruckten Dosen und Flaschenetiketten.   Nun endlich zum Bier!   Vollbier, wiener Lager, 12.0p, 5.4%    Die Optik des Bieres ist in heller orangener Bernsteinfarbe gehalten, leicht trüb und auch schön mit satt cremig-feinporiger Schaum ausgestattet. Sehr schön. Der Geruch ist malzig gehalten. Mundgefühl ist kaum spritzig und mit mittleren Körper.Das Bier ist klar malzig süß karamellig und entwickelt dann einen leicht gerösteten fast schon rauchigen Charakter. Etwas säuerliche Frucht erkennbar.Der Abgang ist noch etwas hopfiger aber es fehlt - für ein Lager WienerArt - no a bisserl an Ausdauer hinten raus... da sollte das Karamellmalz eigentlich länger nachhallen.Schön süffig ist es auch und etwas trocken. Jop.Fazit:   Nettes wr. Lager. Aber die österreichischen Vertreter sind da aber etwas intensiver noch.

Kalea-Bieradventkalender 08.12.2021 (Hofer-Version)
Ein Wiener Lager aus einer kanadischen Brauerei, welches aber in Deutschland gebraut wurde.
Geschmeckt hat es mir allemal. Es ist nicht sonderlich bitter und hat eine tiefe süße Malzigkeit. Aber es wirkt dadurch nicht pickig, sondern angenehm süffig. Ein recht einfaches, fast schon flaches Bier, das aber durch seine Geschmeidigkeit überzeugt.

Das STEAM Wiener Lager von Steamworks Brewing: Bernsteinfarben, malzig, samtig-mild und trocken, 5,4 % vol. Alkohol stark und auf den Spuren seines Erfinders (Anton Dreher im Jahr 1841) wandelnd.

Mit Hefe kommt das Untergärige ins Probierglas, wo sich dann auch eine lichtschluckende Trübung zeigt. Die Farbe geht erwartungsgemäß ins Bernstein. Der lockere, feinporige, hellgelbe Schaum brilliert nicht gerade mit Standfestigkeit, aber zumindest für einen kurzen Moment macht er einen guten Eindruck. Für die Nase gibt es milde, dezent süßliche Malznoten mit kernigem Touch - eine Idee Zitrone und Gras. Der Duft macht auf jeden Fall Lust auf den ersten Schluck.

Recht spritzig und trocken mit malziger Süße und dezenter Nussigkeit legt das Lager los. Die Säure unterstützt den Eindruck von Frische und Süffigkeit. Wirklich vollmundig oder samtig zeigt sich der Körper nicht. Eher überzeugt er durch seine hohe Rezenz und den ausgewogenen Geschmack - das Wiener Lager kann nicht nur süß - und den eleganten Hopfennoten. Die Säure bleibt hartnäckig, während das Lagerbier im Abgang immer trockener und bitterer wird. Eine extreme Bittere kann ich nicht attestieren, jedoch liegt sie schon am oberen Ende eines gewöhnlichen Lagers und hängt lange nach. Die recht starke Trockenheit tendiert hier schon in Richtung Kratzigkeit. Das Malz bringt zum Schluss noch nussig-röstige Noten ein - ein Hauch Kaffee und Schokolade.

Wertet man das Wiener Lager - von Einstieg bis Abgang - als Gesamtes, so wirkt es bei aller Trockenheit dennoch ziemlich schlüssig und durstlöschend trinkbar. Obgleich ich die Säure hier eher positiv empfinde - sie kommt der Süffigkeit absolut entgegen -, könnte es von ihr minimal weniger geben. Auch auf etwas Kohlensäure könnte ich noch verzichten. Schließlich muss ich ja auch ziemlich schnell auf den Schaum verzichten...

Allererstes Wiener Lager in der Verköstigung. Ich erwarte ein Bier in Richtung Bernstein Lager.

das Bier steht dunkel Bernstein im Glas Richtung Waldhonig, trüb. Dazu gibt es eine sich kaum haltende beige Haube.

Malzig-schokoladige Nase, dazu leichte Honignote passend zur Farbe.

Sehr kohlensäure-lastiger Einstieg, der bis weit in die Mitte hin dominiert. Geschmacksnoten sind erst kurz vor dem Abgang auszumachen. Die kommen dann malzig, und vor allem karamellig daher.

Im Nachhall wirkt nur die Kohlensäure nach. Schade, das hätte ich viel harmonischer erwartet.

Insgesamt kein Kratz-Eis, aber ein Kratz-Bier.