... die sich anbieten, sollte man feiern, denkt man sich wohl in Kemmern beim Wagner. Warum nicht die 230 Jahre der Brauerei feiern, auch wenn die Zahl etwas krumm ist? So jung kom‘mer nimmer zamm! Also einen Jubiläums-Zwickel gebraut und in Euroflaschen gebracht.

Schon die Augen haben beim Einschenken ihre Freude dran: Bernsteinfarben, hefetrüb und mit einen sahnigen Schaum, den man in Franken so oft vergeblich sucht. Optik: Note 1. Der Duft zeigt, zwickeltypisch, Hefe. Was sonst. Oder eher Hefegeläger. Und etwas Zitrusfrucht.

Der Antrunk ist eine prima Mischung aus Zitrusnoten, herbem Hopfen, spritziger Kohlensäure, einem schönen kernig-holzigen Malzhintergrund und einem ordentlich bitteren Abgang. Womit schon alles gesagt ist. Ich muss das ganze Bier in einem Satz beschreiben, weil alles so schnell geht. Ein Biergenuss wie im Zeitraffer.

Somit ein schöner Kontrast zu den „230 Jahren“ des Etiketts. „Geschichte, die man schmeckt“, heißt es da. Wenn Geschichte so schmeckt, bin ich dabei.

Fazit: Das Jubiläumsjahr dürfte von mir aus noch länger gehen. Das schmeckt mir deutlich besser als das hefetrübe Standard-Ungespundete der Brauerei. Oder man braut es einfach noch mal: Zum 231-jährigen Brauereijubiläum. Und auch gerne in den folgenden Jubiläumsjahren!