Störtebeker - New England IPA (2025)
Störtebeker Braumaunfaktur, Stralsund, Vorpommern-Rügen, Mecklenburg-Vorpommern
- Typ Obergärig, India Pale Ale (IPA)
- Alkohol 6.8% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 90% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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Aus dem Sondersud in die dauerhafte Produktlinie: Das New England IPA hat es geschafft! Mit 6,8 % vol. Alkohol und der Verwendung von Gerstenmalz, Haferflocken, Weizenflocken und Roggenmalz orientiert sich die Störtebeker Braumanufaktur stark am damaligen Gewinnerrezept. Allerdings sollte und musste beim Hopfen ein neuer Weg gefunden werden, da das alte Rezept nicht weiter verwendet werden konnte. Dazu wurden im letzten Jahr ein paar Testsude an Interessierte offeriert, wobei der Testsud mit dem Hopfenrezept von Yakima Chief zum Sieger gekürt wurde. Statt Callista und Nelson Sauvin beim gleichnamigen Vorgänger hören die Hopfensorten nun auf die Namen Idaho 7, Citra, Krush (HBC586) und Simcoe. Und wenn Störtebeker nicht alle laufenden Jahre neue Etiketten drucken will, wird es auch dabei bleiben. Auch, wenn hier einige bekannte Hopfen dabei sind und ich den entsprechenden Testsud kenne, dürfte es eine spannende Geschichte werden.
Weniger spannend ist dagegen die Optik, da es im Prinzip beim Alten bleibt und die Erwartungen getroffen werden: Blickdichtes, helles Gelb - noch trüber als ein Hefeweizen - mit weißer, lockerer Schaumkrone. Für ein NEIPA ist der Anblick erfreulich gelungen. Und bevor es zum Duft geht, noch schnell die Rekapitulation meiner Eindrücke zum Testsud:
"Extrem hopfig mit viel Pinie, Melone, Ananas, Maracuja - tropisch-würzig mit einer leichten Spur von Kokos und Koriander. Da ist mächtig was los! Spritzig zeigt sich der Antrunk mit erdiger Melone und etwas Blaubeere. Charakterlich ist das von Yakima Chief gehopfte New England IPA wahrlich nicht eindimensional. Relativ rustikal wird es dagegen im Abgang mit etwas Harz, Getreide und getrockneter Blaubeere."
In der Nase finde ich Pinie, Melone, Ananas und Maracuja weiterhin. Vor allem die weite Spreizung von süßer Tropenfrucht bis hin zur Würzigkeit ist wirklich gelungen. Einen erdigen Touch präsentiert der Hopfen noch dazu - es könnte aber auch das Roggenmalz sein. Das Malz präsentiert sich ansonsten mild und leicht süßlich. So hat der Hopfen hier praktisch freies Feld, was sich im erdig-würzigen, fruchtig nach Melone und Blaubeere schmeckenden Antrunk bestätigt. Das Roggenmalz dient hier für eine gewisse Grundwürze, die jedoch in keinem Konflikt mit den zentralen Hopfennoten steht. Mit zur Würze gehören auch dezente Eindrücke von Kümmel und Koriander. Spätestens ab der zweiten Hälfte wird die Pinie intensiver und es baut sich eine pfeffrig-scharfe Würzigkeit auf, die beim ehemaligen New England IPA längst nicht so intensiv war. Jetzt hat der Neuengländer wirklich Biss - vor allem im Nachgang! Der Abgang kommt mir sogar kräftiger vor als noch beim Testsud - der grundlegende Charakter ist jedoch stark vergleichbar. Und trotz des grünknospig-tatkräftigen Hopfens kratzt nichts im Abgang, die Bitterkeit an sich ist moderat und damit für ein New England IPA absolut standesgemäß. Man schmeckt einfach heraus, das qualitativ hochwertiger Hopfen verwendet wurde und man auch wusste, wie man ihn zu verwenden hat, damit es etwas wird.
Nein, enttäuscht wurde ich wirklich nicht! Die Reise ins Standardsortiment ist dem New England IPA blendend bekommen. Mir gefällt es sogar noch besser als das die ursprüngliche Version und auch besser als der Testsud. Allerdings wird es sicherlich auch ein wenig Geschmackssache sein: Die Fruchtigkeit ist ein Stückchen in den Hintergrund gerückt, ohne aber völlig vom Teller zu sein. Melone, Blaubeere, Papaya ... you name it ... Früchte sind weiterhin vorhanden. Durch die dominierende Würzigkeit schmeckt es aber eben nicht (mehr) nach Fruchtsaft, was dann meinem Geschmack mehr entgegenkommt, weil die Geschmacksknospen ein bisschen was zu tun haben, statt sich in samtige Süße einzulullen. Ach ja: Samtig ist das New England IPA weiterhin - am Malzkörper ändert sich ja wenig - und süffig ist es mehr als man verlangen kann.