immer wieder getrunken in den letzten Jahren und das erste Mal vor ca 10 Jahren (und da mit den vielen Prozent bewertet)
Es ist ein grundsolides tschechisches Dunkels mit wirklich guten Aromen nach Kakao, dunkler Schokolade und dunklem Brot. Es könnte etwas balancierter und eigenständiger sein, aber ein klassisches Einsteigerbier für tschechische Dunkle.

Das Dunkle bietet lediglich 4,4 % ABV und wurde mit tschechischem, bayrischem, Karamell- und Röstmalz gebraut. Im Glas zeigt sich ein dunkles Braun mit stark rötlichem Einschlag, darüber thront hellbrauner Schaum in angemessener Stabilität. Der Geruch ist sowohl intensiv als auch interessant: Ich erfassse florale Noten, aber auch Nelken, Hopfengrasigkeit, Karamell, dezenter Rauch und Brotaromen. Ziemlich komplex, das geht stramm in Richtung Single Malt Whisky - ich bin ernsthaft überrascht. Der typische Duft eines dunklen Bieres liegt gar nicht an, mit verbundenen Augen würde man es niemals so dunkel einschätzen.

Mit mildem Malz und eher frisch steigt das Dunkle ein. Der eher wässrige Körper erlaubt sich leichte Fehlaromen (Metalligkeit, Säure), erntet dann mit einer beerigen Fruchtigkeit (Heidelbeere) aber wieder meinen Zuspruch. Ziemlich kernig schließt das Dunkle ab - auf der einen Seite mit fruchtiger Säure und mildem, karamellbetontem Malz, auf der anderen Seite mit knackiger Hopfigkeit. Aus nur 4,4 % Alkoholgehalt ist das erstaunlich viel Aroma, was hier geboten wird. Auch im zweiten Durchgang bleibt der Geruch weiterhin klasse und die Säure ein wenig zu stark, die leckere Fruchtigkeit entschädigt allerdings dafür.

Eine kräftige Röstmalzigkeit kann ich nicht entdecken, dafür überwiegt die blumige Seite zu sehr. Duft und Fruchtigkeit gefallen mir sehr gut und für lediglich 4,4 % ABV hätte ich ein so intensives Aroma auch gar nicht einmal erwartet. Das Dunkle von Budweiser gefällt mir zwar nochmals deutlich besser, aber das von Staropramen ist wirklich nicht übel.

Das Staropramen Černý ist ein solides dunkeles Lagerbier. Farblich ist es fast schwarz mit einem leichten rotbraunen Stich. Die Schaumkrone ist kräftig und hält sich ganz gut. Es schmeckt sehr süffig und der kräftige Röstmalzgeschmack kommt gut hervor. Im Abgang ist ein wenig die Hopfenbittere fühlbar, neben dem doch auch dort überwiegenden malzigen Geschmack. Ausfallend süß ist es aber nicht. Der Abgang ist recht flach.

Der Einstieg ist schön malzbetont. Und wem das nicht genug ist auf dem wartet ja noch der Abgang. Da kommt es noch mal eine Stuf stärker zur Geltung. Das Bier hat außerdem eine angenehme konstante Würze. Sonst ist es relativ trocken im Abgang.