Die Nase gefällt mir sehr gut schöne Früchte . Der leichte Körper gefällt mir eigentlich auch, ist aber nichts besonderes. Der Nachtrunk dagegen enttäuscht sehr, irgendwie unrund. Pils ?? nur als Pilsner - Other

Das Ratsherrn Dry Hopped Pilsener steht strohgelb und trüb im Glas. Die Krone ist cremig und hält sich recht gut.

Es duftet nach Pfirsich und Aprikose, vielleicht sogar nach Honigaromen. Perfekt.

Im Antrunk sind die Fruchtnoten (jetzt sind auch Beerenfrüchte dabei) gut zu schmecken, schnell kommt der bittere Hopfen.

Zwischendrin wird es wässrig, die tollen Fruchtnoten aus dem Antrunk werden zu schnell weggespült. Schade.

Dadurch ist das Ende auch zu abrupt, es bleiben nur noch hopfige Noten übrig.
Insgesamt trotzdem ein überzeugendes Pilsener mit einem erstklassigen Einstieg.

Dieses Pilsener von Ratsherrn ist stark trüb und von hellgelber Farbe. Ein erfrischender Zitrusduft steigt aus dem Glas. Die Blume ist ordentlich. Es schmeckt nach Zitrusfrüchten und ist sehr herb. Das ist mit seinem langen Abgang ein sehr süffiges und erfrischendes Bier. Geht aber für mich mit seinen starken Fruchtaromen an einem Pils klar vorbei. Als spezielles Lager ist es aber super.

So stellt sich Ratsherrn aus Hamburg das perfekte Pils vor. Das hopfenbetonte und kaltgehopfte New Era Dry Hopped Pilsener ist der Vierte im Bunde aus der Pils-Experimentalreihe und kommt mit schlanken 4,9 % vol. Alkohol. Mit den Hopfensorten Saphir, Citra und Simcoe verbindet es beide Seiten vom Atlantik. Auch hier wurde Pilsener Malz und Carapils verwendet. Die optimale Genusstemperatur wird mit 9 °C angegeben. Shrimps, gegrilltes Hühnchen und Lachs sollen besonders gut zum Dry Hopped Pilsener passen.

Schon beim Öffnen der 0,33-Liter-Flasche kommt mir viel kräuterige Citrusfrische und Grünknospigkeit entgegen. Wie angekündigt, wähne ich mich tatsächlich in der Nähe von Zitronenbäumen und Beerensträuchern. Mir fällt hier auch eine markante Würze auf, die mich an Wacholderbeeren erinnert, Zitronen- und Orangenduft sorgt indes für die süße Abrundung. Optisch macht das Pils sehr viel richtig: Leuchtendes Gelbgold mit einer tollen Schaumkrone - weiß, feinporig, cremig und stabil. Kein Problem, die Schaumkrone einen Finger breit über Glasrand aufzutürmen... Trotz Hefe in der Zutatenliste präsentiert sich das Pils praktisch klar und ohne Trübstoffe.

Schlank und sehr hopfenaromatisch - als würde man gerade ein Hopfenpellet lutschen - unterbreiten sich schon im Antrunk grasig-harzige, beerige und zitronige Noten. Bei so einem zurückhaltenden Körper hat der Hopfen wirklich leichtes Spiel und auch die Kohlensäure funkt nicht dazwischen. Das Dry Hopped Pilsener erscheint frisch, aber eben auch nicht übermäßig rezent. Der Fokus liegt hier wirklich auf dem Aroma und nicht auf der Bitterkeit. Im Abgang wandelt das Hopfenaroma zu Pinie und Beerenfrucht, vor allem Blaubeere. Die Bitterkeit fällt dabei sehr normal aus.

Wenn man etwas kritisieren müsste, dann wäre es die vorherrschende Wässrigkeit. Aber genau diese ist auch der Grund, weshalb der Hopfen hier so wunderbar zur Geltung kommt. Daher gibt es keinen Punktabzug an dieser Stelle, sondern stattdessen den Probier-Stern.