Schaum: Ach wie flüchtig, ach wie nichtig...
Farbe: orangegelb, glanzfein
Geruch: sauermilchkäsig und sauerkrautig

Geschmack:
Der Antrunk ist zunächst vor allem sauer. Pfeffrig-ledrig-pilzig-modrige Töne in der Nase. Darunter, auf der Zunge genau das Gegenteil: Honigtöne und auch fruchtige Noten, und noch intensiver blumige Kräutertöne, fast wie Almdudler-Limo. Letztere überwiegen sogar gegenüber dem bierigen Charakter, den man doch eigentlich von einem Bier erwartet.
Körper: schmal
Rezenz: sehr schwach gespundet, nicht untypisch für ein Hausbrauerbier alter Art
Nachtrunk: Schon recht bitter, dabei sogar irgendwie kernig-nussig.

Kommentar: Eines der ungewöhnlichsten Biere, die ich je getrunken habe. Vor allem die Gerüche schleudern einem ein „geht gar nicht“ ins Gesicht. Aber all diese merkwürdigen Aromen, ein schieres Sammelsurium, sind schon wieder so komisch, dass es wieder interessant wird. Beim echten Hausbrauerbier, vom Brauer als Jungbier in Fässer abgefüllt und zuhause beim Landwirt fertig gereift, konnte auf dieser letzten Etappe noch viel passieren. Da bekam das Bier seinen fertigen Charakter, der so und so ausfallen konnte. Das Murmann Hausbrauerbier scheint, in Flaschen abgefüllt, diese potentielle Achterbahnfahrt imitieren zu wollen. Ein für mich unkategorisierbares Bier. Wäre da nicht die Hopfenextraktbeigabe, würde ich denken, dass das halt der einfache Hausbrauerbiertypus der 50er oder 60er Jahre war.