Erhard Königsreuther - Spitzname "Pinsl" - war offenbar ein Original der Erlanger Bergkirchweih, ist mir aber persönlich nicht bekannt. Er pflegte seine Gemälde außerdem in Kneipen gegen Bier einzutauschen. In Erinnerung an ihn hat die Brauerei St. Erhard, deren Chef auch den Bierotheken in ihrer Gesamtheit vorsteht, zunächst exklusiv für die Bierothek Erlangen ein Pale Märzen entwickelt - ein Festbier mit der Fruchtigkeit eines Pale Ale. Ein Mitarbeiter der Bierothek, der in Fürth auch regelmäßig Biertastings veranstaltet, ließ mir ein Testexemplar zukommen (danke, Peter!).

Gebraut wurde das Pinsl unter Verwendung von Mandarina Bavaria Hopfen.
Farblich dunkler Bernstein mit feinem Schaum, erinnert mich der Geruch etwas an irgendeine Fruchtsorte, die ich nicht besonders mag (könnte Maracuja sein), der Antrunk zeigt davon glücklicherweise nicht mehr viel, es ist neben der aufkommenden Hopfenbittere jedoch eine weitere Frucht zu schmecken, die ich mangels eines Faibles für Obst im Allgemeinen und exotischen Früchten im Besonderen aber nicht zuordnen kann. Im Abgang wird es noch einmal sehr hopfig-herb.

Der Gedanke, der hinter dem Bier steht, ist zweifellos erreicht worden, denn ein herkömmliches Pale Ale ist es nicht, allerdings kann ich es auch nicht als Festbier identifizieren, dazu fehlt mir eine großer Brocken Malzigkeit. "Festbier mit der Fruchtigkeit eines Pale Ale"?
Diese Vorgabe wurde erfüllt. Es ist auf jeden Fall ein außergewöhnliches Bier, das es wert war, gebraut zu werden, und das hohen Wiedererkennungswert hat. Ob ich begeistert bin? Nun, das vielleicht nicht, aber ich würde es gerne noch einmal trinken, vielleicht reicht es dann für eine Empfehlung...