...den Schwertwalen aufgrund ihres so gar nicht "anderen" AndersIPA bereits beinahe die Existenzberechtigung abgesprochen zu haben, nur um festzustellen, daß sie eher auf dem Gebiet der Spezialbiere zu glänzen verstehen.

Ich hatte zunächst mit einer Rezension des "Orca Brokantie" angesetzt, musste aber dann feststellen, daß so viele Eckdaten nicht mit dem von mir verkosteten Bier übereinstimmen, daß ich - sei's mir verziehen, wenn es nicht so ist - dieses Bier tatsächlich als Saison-Version des vor noch gar nicht langer Zeit auf den Markt gekommenen Sauerbieres separat behandle bzw. bewerte.

Nach belgischer Art gebraut heißt soviel, daß es selbst als Saisonbier noch mühelos die 5 Vol.-%-Hürde nimmt. Beteiligt sind Gersten-, Weizen- und Sauermalz, sowie die Hopfensorten Saphir, Perle und Herkules.

Das Bier ist dunkelgolden und leicht trüb mit feinem Schaum, der Duft erinnert am ehesten an Zitronenblüten. Im Antrunk beginnt man, auf dem Flaschenetikett das kleingedruckte "Frigeo" zu suchen, so intensiv zwickt einen die Säure in die Zunge, und das mit einem Erfrischungsfaktor, der einem Eimer kaltes Wasser über den Kopf an einem heißen Sommertag gleichkommt. Die Säure bizzelt gedämpft am Gaumen weiter, vom Alkoholgehalt ist kaum etwas zu spüren, ich hätte allerdings - kleiner Kritikpunkt - im Abgang noch etwas vom Hopfen gehabt, der trotz Vorhandenseins so gar nicht zu seinem Recht kommt.

Das Teil ist endlos süffig, ich habe mir gleich ein zweites bestellt (auch um den Geruch noch einmal zu verifizieren, was mich dennoch kaum weitergebracht hat, aber vor allem, weil es mir saugut geschmeckt hat. Einen zitronenbrausegelben Empfehlungsstern!