Das Imperial Stout aus Nürnberg hat die Optik von 0,33 Liter Espresso, inklusive ordentlich Crema. In der Nase hat man Noten von Röstmalz und Portwein, inklusive Holzfass-Duft.

Der Antrunk ist alkoholschwer mit wuchtigen, öligen Tönen von Espresso und süß-bitterer Schokolade, dazu viel, wirklich viel Lakritze. Die Süße wird von einer milden, aber schön feinperligen Karbonisierung im Zaum gehalten. Sobald das Bier wärmer wird, schlagen die weinigen Töne stärker durch. Nun muss ich an Pflaumenwein denken, wenn es den gibt. Oder trinken so was nur Klingonen?

Im Nachtrunk mache ich viel Röstmalz- und Schokoladenbittere aus. Ob da krautiger Hopfen ist, oder ob das weinig-pflanzliche Malzgeschmäcker durch die Mundhöhlen schwirren, vermag ich nicht zu sagen.

Fazit: Ein Bier, das perfekt in das dünne Spiegelauer Pilsglas passt, als Ersatz-Cognacschwenker sozusagen. Und ein Bier, für das man Zeit mitbringen und kleine Schlücke nehmen sollte. Es ist so nahrhaft, dass man sich den Drittelliter auch mit jemand nach einem guten Essen teilen kann.