Was jetzt ein Nürnberger Bier mit einem Schwertwal zu tun hat, ist mir auch nicht ganz klar (in der Pegnitz habe ich jedenfalls noch keinen gesichtet), auf jeden Fall ist auf dem Kronkorken eine Fluke (Schwanzflosse) zu sehen.
Positiv ist: Juchhu, das "Wanderer Bieramt" (meine Lieblingsbehörde) hat wieder offen und kredenzt jede Menge fränkische Bierspezialitäten und wöchentliche zusätzliche Specials am Tiergärtnertor direkt unterhalb der Nürnberger Kaiserburg.
Negativ ist: Es war zu befürchten, daß irgendwann jeder Heinz anfängt, in seiner Garage Bier zu brauen, um auf den aktuellen Craft-Bier-Zug aufzuspringen, wobei auch immer mehr dabei ist, das die Welt nicht braucht. Selbst im Bierwerk wird einem der Geschmack von Gäüsten aufdoktriniert, die behaupten, den Geschmack gepachtet zu haben, weil "sie ja selber auch Bier brauen" (nur um danach haargenau zu dem Bier zu greifen, das ICH gerade sichtbar genieße).

Es ist auch wirklich nicht so, daß nicht reichlich gute Zutaten drin sind, angegeben sind Gersten- und Weizenmalz sowie Columbus-, Citra- und Mosaic-Hopfen, aber irgendwie kommt keine rechte Freude auf.
Das goldene, leicht trübe Bier mit recht flüchtigem Schaum hat den bei dieser Hopfenauswahl erwarteten Zitrusfrüchte-Antrunk, verflacht dann aber im Körper zuschmeckens, im Abgang fällt noch einmal kurz der Hopfen auf, allerdings eher dezent, so daß die meines Erachtens auch keine drei Sorten teuren Aromahopfens benötigt.

Für den hohen Alkoholwert hat dieses Double Pale Ale deutlich zuwenig Bums und bleibt im direkten Vergleich deutlich hinter dem NBG Hop Burst zurück, mit dem ich mir anschließend in Erinnerung zurückrufe, was ein gutes Craftbier von einem mittelmäßigen unterscheidet.

Sorry, liebe Mit-Nürnberger, es ist nicht so, daß Euer Produkt richtig schlecht ist, aber neben den vielen richtig guten, die ich in letzter Zeit genießen durfte, ist es irgendwo überflüssig.