getrunken unter dem neuen Namen "Okocim Dunkel" im polnischen Speisewagen. Es ist ein recht süßes Dunkles, wie man es aus Mitteleuropa kennt; Obstaromen mag ich kaum erkennen -vielleicht wurde die Rezeptur etwas geändert.
Nichts besonders, aber durchaus trinkbar -halt sehr süß.

Kirschsaftrot im Gegenlicht, dunkel im Glas, riecht dieses Bier zunächst einmal recht holzig mit einigen darunterliegenden Noten von Trockenfrüchten. Im Antrunk bestätigt sich dieser Eindruck: Dezent rauchige Noten unterstreichen den dunklen Charakter. Dabei verhält sich das Bier jedoch geschmacklich recht statisch, ich kann kaum eine wirkliche Entfaltung von Aromen ausmachen. Ausreichend Säure verhindert, dass der Körper nicht in völlige Wässrigkeit verfällt. Ich hätte mir von einem Dunklen entweder etwas mehr Süße oder auch etwas mehr Röstaromen erhofft - gerne auch beides. So wie es sich präsentiert, sitzt das Bier für meine Begriffe etwas zwischen allen Stühlen: Es hat nicht die trockene Knackigkeit eines deutschen Schwarzbiers, nicht die volle Röstaromatik eines Stouts und nicht die süße Malzigkeit eines bayerischen Dunklen. Ich habe nicht viel Hintergrundwissen darüber, wie sich idealtypischerweise ein klassisches "piwo ciemne" ("dunkles Bier") innerhalb dieses von den drei genannten Stilen aufgespannten Feldes einsortiert. Dessen ungeachtet empfinde ich dieses Exemplar hier, obgleich es keine größeren Schwächen zeigt, als recht nichtssagend.