Elfmeterschießen im EM Achtelfinale 2016. Deutschland ist weiter, ich kurz vor dem Herzinfarkt. Zur Beruhigung ein gutes Bier, das Imperial Stout von Nøgne.

Mit 22P und 9% ABV muss es meine Nerven runterbringen. Wie Schweröl fließt es aus der Flasche. Pechschwarz und blickdicht mit rotbraunem feinem Schaum liegt das Stout im Glas. Es riecht wie starker, kalter Kaffee aus dem Glas. Der Antrunk ist extrem voluminös und angenehm rezent. Der extrem volle Geschmack bringt hauptsächlich kaffeeartige Röstaromen ins Bier, dazu Lakritze und dunkle bittere Schokolade. Von den 75 IBU's des Hopfens schmeckt man wenig, der Bittereindruck kommt für mich vom dunklen Malz. Natürlich trägt der Hopfen wesentlich dazu bei aber das schmecke ich nicht raus. Genauso im Hintergrund wie der Hopfen wirkt auch der Malzkörper, der bettet mit seiner nicht spürbaren Süße alles gut ein, Hopfen und Alkohol, so dass ein harmonischer Gesamteindruck entsteht, obwohl das Bier solch extreme Werte aufweist. Auch den Alkohol spürt man nicht, weder wärmend, noch spritig. Im Abgang bleiben Lakritze und leichte Säure am Gaumen hängen.

Ich ertappe mich dabei, immer noch einen kleinen Schluck zu machen, um noch mehr Nuancen rauszuschmecken, aber die Harmonie ist wunderbar.