Da ich bis heute noch nicht ganz begriffen habe, was ein New England IPA von einem klassischen, gut gehopften IPA unterscheidet, will ich mich nicht zu sehr über den Stil auslassen.
Es ist ein wohl durchdachtes IPA mit einem feinen, hopfigen Geschmack. Dabei unterstreicht die Bittere die ausgezeichneten Fruchtaromen.
Ich hatte das Glück, es im "Fassldippler" vom Fass zu bekommen. Ein Bier, mit dem man gut den Abend verbringen kann.

Nun kommen auch die Ösis mit dem Cthulhu mit einem New England IPA um die Ecke, die bislang vor allem mit merkwürdigen Kreationen auf sich aufmerksam machen konnten (Earl Grey-Tee, Thymian).

Das Jailbreak mutet im Vergleich dazu fast normal an, es wurde mit Pilsen, Weizenmalz, Carapils und Haferflocken gebraut und mit Amarillo, Citra und Mosaic gehopft. Es ist goldgelb mit weißem, schnell zerfallendem Schaum. Der Duft ist - wie erwartet - ziemlich zitruslastig, im Antrunk ist es für ein New England IPA, das ja in erster Linie die Fruchtaromen betonen sollte, unerwartet bitter (die zu Buche stehenden 35 IBU kann ich nur schwer glauben). Durch die Haferflocken wird die Sache schön vollmundig und auch die fruchtigen Aromen kommen wieder besser zum Zug.

Wenn es etwas zu bekritteln gibt, sind dies die fehlenden Alleinstellungsmerkmale, die einen bei einer Blindverkostung "Ah, Jailbreak!" sagen lassen. Was bleibt, ist ein gutes, aber nicht sehr aus der Masse herausragendes IPA, das man aber durchaus mal probieren kann.